Besuch aus der Ukraine
Die Zukunft im Blick

Eine Nachbildung der Mariazeller Madonna schenkte Bischof Wilhelm Krautwaschl dem griechisch-katholischen Weihbischof Maksym Ryabukha aus der Ukraine (Bildmitte) beim Festgottesdienst zum Tag der liturgischen Dienste. | Foto: Neuhold
  • Eine Nachbildung der Mariazeller Madonna schenkte Bischof Wilhelm Krautwaschl dem griechisch-katholischen Weihbischof Maksym Ryabukha aus der Ukraine (Bildmitte) beim Festgottesdienst zum Tag der liturgischen Dienste.
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Die Situation im Kriegsgebiet am Donez schilderte Weihbischof Ryabukha bei einem Besuch in Graz. Die steirische Diözese hilft.

Wir werden weiterhelfen, wie wir das können“, versprach Bischof Wilhelm Krautwaschl bei einem Besuch des griechisch-katholischen Weihbischofs von Donezk, Maksym Ryabukha, in Graz. Die Diözese Graz-Seckau unterstützt ja die Menschen in diesem Gebiet der Ostukraine.
Nachdem zu Beginn des Kriegs besonders die Versorgung von Geflüchteten mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln sowie die Anschaffung von Generatoren für den Winter im Zentrum der Hilfe gestanden sei, gehe es nun vermehrt um psychologische Unterstützung für Priester und Helferinnen und Helfer. Viele arbeiteten seit Monaten täglich mit Menschen, die den Verlust von Familienangehörigen zu beklagen haben.
Luhansk, Donezk, Saporischschja – jene ukrainischen Oblaste, in denen am heftigsten gekämpft wird, gehören zum Exarchat Donezk, in dem der Weihbischof tätig ist. „Unsere Armee rückt Meter für Meter vor, aber das kostet viele, viele Leben“, sagte Ryabukha. Der 42-jährige Geistliche verwies auf die Hoffnung der Menschen vor Ort, trotz aller Widrigkeiten. Das zeige, dass Gott „Antworten auf alle Herausforderungen“ habe, zeigte er sich überzeugt. „Ich danke allen, die geblieben sind, um unser Land zu verteidigen“, so Bischof Ryabukha.
Er selbst sei ständig unterwegs bei den Menschen, berichtete Ryabukha. 73 Pfarren umfasst seine Diözese, 49 Priester und 12 Seminaristen gibt es. Jeder werde gebraucht – zum Betreuen von Veteranen, Familien, vor allem von Kindern. „Die Menschen leben in Kriegszuständen. Die Traumatisierungen gehen so weit, dass Kinder in der 2. Klasse eines Gymnasiums nicht mehr schreiben und lesen können.“ Eines der Projekte der Kirche sei ein Ferienlager für 120 Kinder aus Saporischschja.
Trotz des andauernden Kriegs liege der Fokus in der Ukraine bereits auf der Zukunft und der Zeit des Friedens. Mit neuen Kindergärten und Schulen will die Kirche die Kinder und Jugendlichen unterstützen, mit Gemeindezentren soll der Zusammenhalt gestärkt werden. „Vor allem ältere Menschen sind allein und verloren“, so der Bischof.
Die Arbeit an der Versöhnung der Menschen und die Rehabilitation der Bevölkerung – körperlich, psychologisch und spirituell durch die Seelsorge – müsse künftig im Fokus stehen. Diese Arbeit werde von allen Konfessionen vor Ort mitgetragen.

Griechisch-katholische Kirche

Eine „griechisch-katholische“ Kirche feiert und lebt nach den byzantinischen Riten und Gebräuchen, wie sie auch die meisten orthodoxen Kirchen haben, steht aber in Kirchengemeinschaft mit der römisch-katholischen Kirche und dem Papst.

Die griechisch-katholische Kirche in der Ukraine ist mit etwa 4,3 Millionen Gläubigen die größte dieser mit Rom in Gemeinschaft stehenden Ostkirchen. Ihr unmittelbares geistliches Oberhaupt ist Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, dessen Sitz sich in der Auferstehungs-kathedrale in Kiew befindet. Auch viele Auslandsukrainerinnen und -ukrainer gehören dieser Kirche an.

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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