Hiroshima und Nagasaki
Die zerstörerischste Kraft, die je erschaffen wurde

Foto: pixabay

Hiroshima und Nagasaki. Die Katastrophe jährt sich zum 75. Mal.

Zum 75. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf die japanische Stadt Hiroshima riefen Bischöfe in Japan und den USA zum gemeinsamen Gebet auf. Erzbischof Joseph Mitsuaki Takami von Nagasaki und Bischof David Malloy von Rockford im US-Bundesstaat Illinois warnten vor einem erneuten Wettrüsten. „So lange es die Vorstellung gibt, dass Waffen Frieden stiften können, wird es schwer, die Zahl der Atomwaffen weltweit zu reduzieren, geschweige denn sie abzuschaffen“, stellte der Vorsitzende der Japanischen Bischofskonferenz fest. Erzbischof Takami wurde im März 1946 in Nagasaki geboren und war vom Atombombenabwurf auf die japanische Großstadt als ungeborenes Kind betroffen.
Auch Papst Franziskus meldete sich zum Gedenktag zu Wort, indem er bekräftigte, was er bei seinem Besuch in Japan 2019 gesagt hatte: „Der Einsatz von Atomenergie zu Kriegszwecken ist unmoralisch, wie ebenso der Besitz von Atomwaffen unmoralisch ist.“ In seiner Botschaft hob er auch die wichtige Rolle der Überlebenden der Atombombenabwürfe, die sogenannten „Hibakusha“ hervor: „Mögen die prophetischen Stimmen der Hibakusha-Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki uns und kommenden Generationen als Warnung dienen!“
Kardinal Christoph Schönborn ruft ebenso eindringlich zu einer nuklearwaffenfreien Welt auf: „Warum müssen immer noch Atombomben gebaut werden? Wann wird die Menschheitsfamilie vom Wahnsinn der atomaren Rüstung befreit werden? Genügt nicht die viele Not in aller Welt?“ Der Kardinal erinnert an die 70.000 Menschen, die laut Schätzungen bei der Explosion sofort tot waren; 140.000 starben bis Ende 1945 an den Folgen der Strahlung.
Der Weltfriede sei ein „extrem gefährdetes Gut“ und werde aktuell „durch eine besorgniserregende, von nationalen Egoismen ge-steuerte Politik in erschreckender Weise aufs Spiel gesetzt“, warnte Hermann Glettler, Referatsbischof für die katholische Friedensbewegung Pax Christi. Nachhaltige Friedensarbeit benötige dieselbe Intelligenz und Investitionsbereitschaft wie die weltweite Kriegsindustrie.

KATHPRESS

75 JAHRE ATOMBOMBENABWURF

Hiroshima. Die charakteristische Kuppel gehörte vor dem Angriff zu einem Industriegebäude. Es wurde am 6. August 1945 um 8.16 Uhr Ortszeit durch eine US-amerikanische Atombombe zerstört und brannte völlig aus. Alle darin arbeitenden Menschen kamen um. Heute dient es als Friedensdenkmal. Der Vorstand des Weltkirchenrats (ÖRK) fordert ein Verbot von Atomwaffen und verurteilt diese als Verstoß gegen die „Grundprinzipien unserer unterschiedlichen Glaubenstraditionen.“ Zu den Unterzeichnern gehören jüdische, christliche, islamische, jainistische, hinduistische und buddhistische Vertreter. Es sei damit die „umfassendste und breitgefächertste interreligiöse Erklärung über Atomwaffen, die jemals veröffentlicht wurde“, heißt es vom ÖRK.

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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