Europa
Die Intoleranz gegenüber Christen wächst in Europa

Hassverbrechen gegen Christen dokumentiert ein neuer Bericht.

Mehr als 500 Fälle von Hassverbrechen gegen Christen und christliche Einrichtungen in 19 europäischen Staaten hat die in Wien ansässige Beobachtungsstelle OIDAC für das Jahr 2021 dokumentiert. Das geht aus dem Jahresbericht des „Observatory on Intolerance and Discrimination Against Christians“ hervor. Demnach wurden im Vorjahr in Europa vier Christen ermordet; der Bericht verzeichnet zudem 14 körperliche Angriffe. „Aufgrund der allgemeinen Dunkelziffer von Hassverbrechen können wir davon ausgehen, dass die tatsächliche Zahl der Fälle viel höher ist“, wird in dem Report festgehalten.

Neben Hasskriminalität wie Vandalismus, Diebstählen oder Brandstiftung hat die Beobachtungsstelle nach eigenen Angaben außerdem eine „alarmierende Anzahl“ an negativen Stereotypen, vermeintlichen Rechtfertigungen für Gewalt oder direkten Beleidigungen gegen Christen oder christliche Konfessionen durch Personen des öffentlichen Lebens, darunter auch Politiker oder Journalisten, registriert. Konkret ortet OIDAC „einen besorgniserregenden Trend, wonach die Gesellschaft gleichgültig gegenüber abfälligen Äußerungen und falschen Darstellungen gegenüber Christen zu sein scheint, insbesondere im Vergleich zu anderen religiösen Gruppen oder Identitätsgruppen“.

Die „wachsende säkulare Intoleranz“ habe negative Auswirkungen auf die Religionsfreiheit von Christen, warnt die Beobachtungsstelle. Außerdem sei eine Selbstzensur von Christen im öffentlichen Raum, auf Medienplattformen, aber auch im privaten Bereich oder am Arbeitsplatz zu beobachten.

Ziel der Beobachtungsstelle sei es, „Quellen von Intoleranz und Diskriminierung gegenüber Christen zu analysieren und die Triebkräfte der Intoleranz in unserer Gesellschaft zu erkennen“, erklärte OIDAC-Europa-Geschäftsführerin Madeleine Enzlberger. Daher erörtere der Bericht unter anderem auch Diskriminierung in Form von problematischer Gesetzgebung auf nationaler bzw. internationaler Ebene oder durch mangelnde Kompetenz von Behörden im Umgang mit Fällen, die Religion und Religionsfreiheit betreffen.

Kathpress

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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