DSG
Das Unmögliche tun
Sport und Spirit erleben – dazu gab es bei der Steirischen Sportwallfahrt der DSG Gelegenheit
Wenn du dich bewegst, kommt Bewegung in dein Leben“, sangen Didi Bresnig und seine Band, während Sportseelsorger Alfred Jokesch zum Einzug mit dem Fahrrad in die Arena fuhr. Der Gottesdienst der 2. Steirischen Sportwallfahrt bewegte die Mitfeiernden in mehrfacher Hinsicht: körperlich, emotional und mit Botschaften, die zu Herzen gingen.
Bewusst hatte die Diözesansportgemeinschaft (DSG) diesmal als Zielpunkt der Wallfahrt eine „Pilgerstätte des Sports“ gewählt, den Raiffeisen-Sportpark in Graz, wo sonst Handball-Länderspiele stattfinden und die Anfeuerungsrufe der Fans erschallen. Eine ruhigere, aber nicht minder begeisternde und prickelnde Stimmung konnte bei dem Sportgottesdienst zum Motto „Sport.spüren.sein“ erlebt werden – sowohl durch eigenes Mittun bei einer Körper-Wahrnehmungsübung oder einem interaktiven Fürbittgebet als auch durch das Bestaunen akrobatischer Darbietungen der „Red Hots“ Cheerleaderinnen oder der Biker von „Alpha Trial“. Dabei wurde deutlich, dass körperliche Bewegung im Sport auch eine Quelle spiritueller Erfahrungen ist.
Die Polarität von Angst und Vertrauen sowie das Finden von Balance und Sicherheit standen im Mittelpunkt und wurden in den Statements namhafter Sport-BotschafterInnen thematisiert. Der Para-Triathlet Thomas Frühwirth etwa erzählte, dass er nach dem Unfall, seit er auf den Rollstuhl angewiesen ist, nicht in ein großes mentales Loch gefallen sei, sondern sich gefragt habe: „Will ich meinen Blick auf das richten, was ich verloren habe, oder konzentriere ich mich auf das, wo ich in meiner Situation Glück finden kann?“ Er habe sich für Letzteres entschieden und seither 400 Rennen absolviert. Für Katrin Ofner, Weltcup-Läuferin im Schicross, ist es entscheidend, an sich und das eigene Können zu glauben sowie sich ganz auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Der Trial-Biker Daniel Reisenbichler erklärte, dass ihm sein Sport helfe, innere Ausgeglichenheit zu finden und einen positiven Zugang zu Hindernissen, die beim Trial als Herausforderungen gesehen würden, an denen man wachsen kann.
In seiner Auslegung zur biblischen Erzählung über die Jünger im Seesturm, denen Jesus auf dem Wasser entgegenkommt, sagte Alfred Jokesch: „Im Sport machen wir immer wieder die grenzüberschreitende Erfahrung, dass etwas schaffbar ist, was wir uns vorher nicht einmal vorstellen konnten.“ Während Angst die Wahrnehmung verzerre und alles wie ein bedrohliches Gespenst aussehen lasse, könne der Glaube, das Vertrauen eine enorme positive Kraft entwickeln und helfen, das scheinbar Unmögliche einfach zu tun.
DSG-Obmann Georg Plank sieht in dieser Wallfahrt einen Impuls, gerade in der aktuellen Krisenzeit zu zeigen, „dass jede und jeder Freude an der Bewegung erleben und so wieder eine neue Balance zwischen Körper, Geist und Seele finden kann“. Sie wolle positiv, einladend und attraktiv Kirche in der Sportwelt erlebbar machen. Die vielen begeisterten Reaktionen zeigen, dass dies gelungen ist.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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