Großbritannien

Charles zeigt sich tolerant

Die Königskrönung in London räumt auch anderen Religionen Platz ein.

Bei den Krönungsfeierlichkeiten in England gibt es nun auch „Platz“ für andere Religionen. Wenn am 6. Mai in Westminster Abbey Charles III. als Nachfolger von Königin Elizabeth II. gekrönt wird, spielt nicht mehr nur die anglikanische Staatskirche eine Rolle, deren weltliches Oberhaupt die Monarchen sind, sondern auch die Repräsentanten anderer Konfessionen und Religionen. In einem „symbolischen Akt“ werden Religionsvertreter Kerzen entzünden oder einen Text über gemeinsame Werte verlesen – nicht jedoch aus „eigenen Heiligen Schriften“.

Anders als 1937 bei George VI. und 1953 bei Elizabeth II. werden diesmal auch katholische Bischöfe teilnehmen. Damals hatten sie die Einladung zur Krönung noch aus Protest abgelehnt. Charles hatte schon als Prince of Wales erklärt, eine multikulturelle Feier anzustreben. Seine Aufgabe als „Beschützer des Glaubens“ – Englands Könige tragen den päpstlichen Ehrentitel „Defensor fidei“ – verstehe er ausdrücklich mit Blick auf alle Religionen im Königreich.

Auch für die katholische Kirche hat Charles Sympathien. Im Oktober 2019 war er zuletzt im Vatikan – bei der Heiligsprechung des ursprünglich anglikanischen Kardinals John Henry Newman. Damals sagte er, es gebe allen Grund, „dieser Gemeinschaft für ihren unermesslich wertvollen Beitrag zum Leben unseres Landes zu danken“.