Kabul
Chaos und Schrecken
Der Anschlag in der afghanischen Hauptstadt zeigt neue Dimensionen des Konfliktes.
Nach den Explosionen nahe dem Kabuler Flughafen mit Dutzenden Toten hat sich der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Bambergs Erzbischof Ludwig Schick, entsetzt gezeigt. „Die Selbstmordanschläge sind teuflisch“, schrieb Schick auf Twitter. „Die Schutzbedürftigen müssen in Sicherheit gebracht werden“, forderte er.
Bei den Explosionen am Flughafen starben Dutzende Menschen, darunter mindestens 13 US-Soldaten. Zahlreiche wurden verletzt. Medienberichten zufolge reklamierte die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) den Anschlag für sich.
Dass in Afghanistan künftig „bürgerkriegsähnliche Zustände“ möglich seien, befürchtet nach dem Anschlag Islamforscherin Susanne Schröter. Mit den Taliban und der Terrormiliz IS stünden zwei Gruppen in Konkurrenz um Macht, Einfluss und Deutungshoheit. Der IS sei eine der schlimmsten Terrororganisationen, die in den vergangenen Jahren in mehreren Staaten für Chaos und Schrecken gesorgt habe. Sichtbar werde nun, dass die Taliban das Land nicht komplett beherrschen. In der afghanischen Bevölkerung gebe es eine große Diversität, und auch der IS und die Taliban seien keine einheitlichen Gruppen, betonte die Forscherin. Vielmehr seien Rivalitäten zu beobachten.
KATHPRESS
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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