Wissenschaft
Ausgezeichnet

Kardinal Theodor Innitzer kannte als Universitätslehrer die Nöte junger Wissenschaftler und bemühte sich zeitlebens um Förderung. Der Kardinal-Innitzer-Studienfonds vergibt jährlich Anerkennungs-, Würdigungs- und Förderungspreise an herausragende WissenschaftlerInnen | Foto: Rupprecht / kathbild.at
  • Kardinal Theodor Innitzer kannte als Universitätslehrer die Nöte junger Wissenschaftler und bemühte sich zeitlebens um Förderung. Der Kardinal-Innitzer-Studienfonds vergibt jährlich Anerkennungs-, Würdigungs- und Förderungspreise an herausragende WissenschaftlerInnen
  • Foto: Rupprecht / kathbild.at
  • hochgeladen von SONNTAGSBLATT Redaktion

Kardinal Schönborn verlieh Kardinal-Innitzer-Preis und warnte vor Gesellschaftsspaltung.

Kardinal Christoph Schönborn zeichnete am 6. November im Wiener Erzbischöflichen Palais 26 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Kardinal-Innitzer-Preis aus. In seiner Ansprache kam Schönborn auch auf die aktuelle Corona-Situation zu sprechen und zeigte sich bestürzt über das Phänomen einer neuen Skepsis gegenüber der Wissenschaft, das mit dem Vertrauensverlust in allen Bereichen – Politik, Kirche, Autoritäten – zu tun habe.

Der Wiener Erzbischof berichtete über seine Begegnungen mit dem Biontech-Mitgründer Christoph Huber. Huber und das Forscherpaar Ugur Sahin und Özlem Türeci hätten 2020 ihre ganze Energie in die Entwicklung einer Covid-Impfung gelegt. Als sie es geschafft hätten, das Vakzin in weniger als einem Jahr zur Marktreife zu bringen, sei etwas Erstaunliches passiert: „Man hat dem Vakzin massive Skepsis entgegengebracht. Diese neue wissenschaftsbezogene Skepsis ist etwas Bestürzendes“, so Schönborn.
Diese Skepsis zeige, wie weit der Spaltungsprozess in der Gesellschaft vorangeschritten sei. Der Vertrauensverlust sei eine zutiefst gefährliche Entwicklung. „Denn solide wissenschaftliche Forschung ist ein Pfeiler einer freien demokratischen Gesellschaft“, betonte der Kardinal. Wichtig sei daher, dass sich die in der Forschung Tätigen „nicht verunsichern lassen durch Verschwörungstheoretiker und die Propheten des Untergangs“.

Ausgezeichnete Wissenschaft
Die diesjährige Preisverleihung umfasste die PreisträgerInnen von 2021 und 2020, da letztes Jahr coronabedingt keine Verleihungs-Veranstaltung stattfand. Die 26 ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhielten jeweils eine der Abstufungen des Kardinal-Innitzer-Preises: den Großen Preis, einen Würdigungspreis oder einen Förderpreis. Den Kardinal-Innitzer-Preis 2021 erhielt der 1939 in Wels geborene emeritierte Professor für Strafrecht und Kriminologie an der Universität Wien Prof. Manfred Burgstaller. Der Preisträger des Kardinal-Innitzer-Preis 2020 ist der 1929 in Graz-Gösting geborene emeritierte Professor für Allgemeine Elekrotechnik Prof. Fritz Paschke. Unter den 18 FörderpreisträgerInnen sind auch zwei in der Steiermark tätige WissenschaftlerInnen: Dr. Barbara C. Steininger, Assistenzprofessorin am Zentrum für Europäisches Privatrecht der Universität Graz, und Dr. Klaus Poier, Universitätsprofessor am Institut für Öffentliches Recht und Politikwissenschaft der Uni Graz.

KATHPRESS/Katharina Grager


Der Preis
Kardinal-Innitzer-Preis

Der nach dem Wiener Erzbischof Kardinal Theodor Innitzer (1875–1955) benannte Wissenschaftspreis ist eine der angesehensten Auszeichnungen dieser Art in Österreich. Er wird seit 1962 von der Erzdiözese Wien verliehen und vom Wissenschaftsministerium, mehreren Bundesländern sowie von Banken, Versicherungen und der Wirtschaftskammer unterstützt. Die Liste der Preisträger liest sich wie ein „Who is who“ der österreichischen Wissenschaft.
Der Namensgeber des Studienfonds, Kardinal Theodor Innitzer, war selbst Universitätslehrer und wusste um die Nöte junger WissenschaftlerInnen am Beginn ihrer akademischen Laufbahn.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ