Auf gemeinsamen Straßen

Das KULTUM am Grazer Mariahilfer Platz mit Baustelle war Start und Ziel für den BeGEHgnungstag der Grazer Stadtkirche, bei dem sich für die Kirche in Graz Engagierte und Interessierte auf den Weg zu vier Stationen machten. | Foto: Neuhold
  • Das KULTUM am Grazer Mariahilfer Platz mit Baustelle war Start und Ziel für den BeGEHgnungstag der Grazer Stadtkirche, bei dem sich für die Kirche in Graz Engagierte und Interessierte auf den Weg zu vier Stationen machten.
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BeGEHgnungstag. Der „Grazer Stadtkirchentag“ machte sich heuer auf den Weg.

„Haben Sie auch einen Gegenstand, den Sie als Stadtkirche gemeinsam nutzen?“, fragte am BeGEHgnungstag Hanna Wäger von der Schule des WIR. „Die Straßen, auf denen wir uns bewegen“, antwortete P. Johannes König vom stadtkirchlichen Themenschwerpunkt Spiritualität.

Dieser kurze Dialog drückt den wesentlichen Inhalt dieses Tages und die Sendung der Stadtkirche aus: Sie hat kein (Pfarr-)haus, auf das sich die Initiativen und Kooperationen konzentrieren. Sie ist Gast in den Häusern und Einrichtungen – und vor allem „draußen“ auf den Straßen und Plätzen, dort, wo Menschen an Themen andocken, ohne sich in einer kirchlichen Einrichtung oder Pfarre beheimaten zu wollen.

Der Start des Tages erfolgte am 11. September im neugestalteten KULTUM, wo Bischof Wilhelm Krautwaschl in seinem Impuls betonte, was „auf den Straßen“ geschehen könne: in wirklich jedem Menschen Christus zu begegnen. Notwendig ist weniger das Säen – etwa mit vielen Veranstaltungen, sondern ein Ernten – die Schätze des Glaubens entdecken, die unter den Menschen schon da sind, ohne dass wir sie im Blick haben.
Der Weg führte die MitGEHenden dann hinaus an drei Orte: zur erwähnten „Schule des WIR“, einem Kunstprojekt des Grazer Kulturjahres, zum Verein „Die Manufaktur“, einem Beschäftigungs- und Upcyclingprojekt, sowie zum „Büro der Nachbarschaften“ und ihren interreligiösen Bemühungen. Ein Teil der Gruppe besuchte schließlich das „Kircheneck“ als citypastoralen Ort. Der Schriftsteller Anton Christian Glatz bezeichnete das Kircheneck treffend als Ort mit Schanierfunktion („Zwischenort“) zwischen Sakralem und Profanem, wo auch Andersdenkende (wie auch er als Atheist) ihren Platz haben, und niveauvoller Austausch, aber auch positive Streitgespräche möglich sind.

Der Abschluss des BeGEHgnungstages war wieder im KULTUM angesetzt: mit ausreichend Begegnungsmöglichkeit im „Paradiesgarten“ bei strahlend schönem Wetter, Pschoadbinkerl und Musik der „Bischöflichen Hauskapelle“.

Walter Schreiber

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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