Hilfswerk Sr. Emmanuelle
Auf die Sprünge helfen
Im Südsudan erlebte eine Delegation des steirischen „Hilfswerks Sr. Emmanuelle“ große Not. Aber die Projekte des Hilfswerks und der Caritas geben Hoffnung.
Trotz ihres großen Hungers warten rund 300 Babys und Kleinkinder unter fünf Jahren in einem Ernährungszentrum in der südsudanesischen Hauptstadt Juba geduldig auf ihr Mittagessen aus Bohnenbrei und Fladenbrot. Dreimal in der Woche erhalten die Kinder in dieser vom Hilfswerk Sr. Emmanuelle finanzierten Einrichtung eine vollwertige Mahlzeit, die ihnen ein gesundes Aufwachsen ermöglicht.
Das steirische Hilfswerk leistet damit einen wichtigen Beitrag in einem der ärmsten Länder der Welt, in dem laut den Vereinten Nationen bald die Hälfte der knapp 13 Millionen Einwohner von extremem Hunger betroffen sein könnte. Schon jetzt leiden laut UN rund 860.000 Kinder im Südsudan unter akuter Unterernährung, die sie in ihrem Wachstum und in ihrer Entwicklung behindert. Für den Großteil von ihnen beginnt der Tag mit einem leeren Magen, die einzige Mahlzeit gibt es am Abend. In den nächsten Monaten, wenn die letzte Ernte aus dem vergangenen Dezember aufgebraucht ist, wird auch dieses Abendessen immer spärlicher oder sogar ganz ausfallen. Viele Südsudanesen wissen schon jetzt nicht mehr, woher sie die nächste Mahlzeit für sich und ihre Kinder nehmen sollen.
Die Ursachen für Armut und Hunger in dem afrikanischen Staat sind ein seit Jahren andauernder Konflikt zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen, mangelnde Nahrungsmittelproduktion und die Vertreibung von Menschen. Hinzu kommen Ernteausfälle aufgrund von Trockenzeiten, Überflutungen und Schädlingsbefall.
Der Hunger ist es auch, der viele Kinder auf die Straße und in die Städte treibt. Im Waisenhaus „Be in Hope“ der südsudanesischen Vinzenzgemeinschaft leben 20 ehemalige Straßenkinder im Alter von neun bis 18 Jahren. Waltraud Liebich, Sprecherin des Personenkomitees des Hilfswerk Sr. Emmanuelle, ist dankbar, dass für alle österreichische Patinnen und Paten gefunden werden konnte. Durch liebevolle Betreuung, Sicherheit, gesunde Ernährung und Schulbesuch können sie den Sprung vom Rand der Gesellschaft zu wertvollen Mitgliedern der Gemeinschaft schaffen.
Ein weiteres wichtiges Projekt, das durch die österreichischen Spenderinnen und Spender unterstützt wird, ist das Erste-Hilfe-Training: In einem neunmonatigen Kurs werden ErsthelferInnen und GesundheitsmediatorInnen ausgebildet, die das erworbene Wissen über Infektionskrankheiten, Hygiene und dergleichen weitergeben. Alle erfolgreichen AbsolventInnen erhalten einen Erste-Hilfe-Koffer und können so in ihren Gemeinden Kranke und Verletzte erstversorgen.
Der 83-jährige südsudanesische Altbischof Paride Taban setzt sich unermüdlich für den Frieden ein und ist ein viel gefragter und respektierter Vermittler im konfliktgeplagten Südsudan. Das von ihm gegründete „Heilige-Dreifaltigkeit-Friedensdorf“ Kuron ist eine Insel des Friedens, hier leben Familien aus 20 unterschiedlichen Stämmen friedlich zusammen. Das Friedensdorf und Altbischof Taban zeigen: Freiheit und Frieden können gelernt werden.
„Unsere Projektpartner im Südsudan leisten Großartiges für die Menschen vor Ort. Die strahlenden Kinderaugen trotz allen Elends werden mich noch länger begleiten“, zeigte sich Hilfswerk-Sprecherin Waltraud Liebich nach ihrem Besuch im Südsudan beeindruckt. „Wir bekommen so viel mehr zurück, als wir geben!“
Elisabeth Hartl
Das Spendenkonto für das steirische Hilfswerk bei der Raiffeisen Landesbank Steiermark
lautet:
IBAN: AT43 3800 0000 0840 6951
BIC: RZSTAT2G
Autor:Ingrid Hohl aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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