Israel
Antichristliche Gewalt im Heiligen Land nimmt zu
Israel. Heuer bereits sechs Angriffe auf christliche Stätten und Christen.
In Jerusalem ist es erneut zu einem Vandalismusakt gegen eine christliche heilige Stätte gekommen. Am Morgen des 2. Februar sei ein jüdischer Mann in die Verurteilungskapelle auf dem Gelände der Geißelungskapelle in der Jerusalemer Altstadt eingedrungen. Dort habe er eine Christusstatue von einer Säule gestürzt und der Figur das Gesicht zerschlagen, teilte die örtliche Franziskanerkustodie mit.
Ein Wächter überwältigte den Täter, die hinzugerufene israelische Polizei nahm ihn fest. Auf einem Video, das den Mann bei der Festnahme zeigt, sagte er, in Jerusalem dürfe es keine Götzenbilder geben: „Wir können keine Steine falscher Götter in Jerusalem verehren.“ Es handelt sich nach Polizeiangaben um einen 40 Jahre alten amerikanischen Touristen. Es werde nun ein Gutachten erstellt, um die geistige Gesundheit des Verdächtigen zu überprüfen.
Der Vandalismusakt ist der sechste Angriff auf christliche Stätten und Christen seit Jahresbeginn. Im Jänner waren der protestantische Friedhof auf dem Jerusalemer Zionsberg geschändet und eine maronitische Kirche in Nordisrael zerstört sowie Hassgraffiti auf den Mauern des armenischen Klosters in der Jerusalemer Altstadt angebracht worden. Zudem kam es zu Übergriffen auf christliche Restaurants am Neuen Tor zum christlichen Altstadtviertel sowie auf das armenische Patriarchat.
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, beklagte kürzlich wachsende Spannungen zwischen den Religionsgemeinschaften. Er äußerte sich besorgt über mögliche Konsequenzen. Radikale Kräfte im Land könnten sich von Teilen der Regierung bestärkt fühlen, die Übergriffe auf Christen fortzusetzen.
Der aus Deutschland stammende Benediktinerpater Nikodemus Schnabel beklagte gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur „gezielte Attacken“. Man müsse die Frage stellen, „ob es nicht einen Zusammenhang gibt zwischen der spürbaren Zunahme antichristlicher Hassgewalt und einer gewissen Rhetorik, wie sie von bestimmten Regierungsmitgliedern zu hören ist“, so der neugewählte Abt der Dormitio-Abtei.
KATHPRESS
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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