Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 002
Warum ist die Bibel so wichtig?

Die Bibel ist für Christen, für Jung und Alt, ein Lebensbuch. | Foto: Fotolia
  • Die Bibel ist für Christen, für Jung und Alt, ein Lebensbuch.
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Sie ist das Buch der Superlative.
1452 durch Gutenberg in Mainz erstmals in Lettern gedruckt, ist die Bibel mittlerweile ca. zweieinhalb Milliarden Mal als Buch reproduziert und in über sechshundert Sprachen und Dialekte in rund zweieinhalbtausend verschiedenen Übertragungen übersetzt worden. Jährlich werden rund zwanzig Millionen neue Exemplare gedruckt. 

1. Tipps zum Einsteigen

Für Anfänger empfiehlt es sich nicht, die Bibel von vorne bis hinten in einem zu lesen. Vielmehr kann beispielsweise versucht werden, jeden Tag ein bis zwei Kapitel aus einem Buch zu lesen und, besonders bei alttestamentlichen Texten, eine Zeittafel parallel zu lesen.

Bibellesepläne der Kirchen geben hilfreiche Anstöße. Unter Umständen ist es auch sinnvoll, als Begleitlektüre einen Bibelkommentar zur Hand zu nehmen, der historische und sprachliche Zusammenhänge erschließt sowie Hinweise zur Interpretation liefert. Auch die gemeinsame Lektüre in einem Bibelkreis erleichtert das Verständnis der Texte und ermöglicht einen Zugang, der allein so nicht gefunden werden kann.

Die Bibel ist kein monolithischer Block, sondern eine Sammlung von Büchern, die in einem Zeitraum von mehr als 1000 Jahren entstanden sind und von Erfahrungen mit Gott und den Menschen handeln.

In der Bibel finden sich Mythen, Bilder, Symbole, Sagen und Legenden. Literarische Textarten der Bibel sind ferner Hymnen, Dank-, Lob- und Klagelieder, Berufungsgeschichten, Prophetensprüche, weis­heit­liche Sprichwörter, Parabeln, Fabeln, Genealogien, Novellen, Heiligtums- und Kultlegenden.

Darüber hinaus kennt die Bibel Gleichnisse, Wundererzählungen, Streitgespräche, Briefe, Reden und rhetorische Argumentationsfiguren.

Wer versucht, von der Bibel für das Leben zu lernen, sollte mit den großen Büchern der Weisheitsliteratur und dem Markusevangelium beginnen. Das Hohelied, das Buch Hiob, Kohelet, die Psalmen usw. geben auf exemplarische Weise Antwort auf unsere Fragen, Sehnsüchte, Hoffnungen und Erwartungen nach Liebe, Leid, Sinn, Gottsuche usw.

Der Evangelist Markus hingegen führt am unmittelbarsten an Leben und Wirken Jesu heran. Mit der Zeit wird sich ein Repertoire an „Lieblingstexten“ entwickeln, die dann Ausgangspunkt für neue Entdeckungsreisen im Land der Bibel werden.

Es sind Reisen, die uns in die immer neu spannende Liebesgeschichte Gottes mit den Menschen und der Menschen mit Gott führen. Es sind Geschichten, die das Leben schrieb und die uns mit der Wahrheit dieses Lebens in all seinen Höhen und Tiefen konfrontieren. Die Inspiration der Bibel betrifft nicht nur die Verfasser und die Texte, sondern auch die Leser. Wenn die Geschichten von damals in die Geschichten von heute und morgen einmünden und weitergeschrieben werden, ist der Geist Gottes lebendig.

Die Grundbotschaft aller Texte ist denkbar einfach und wird von Jesus in der Antwort auf die Frage nach dem größten Gebot gegeben: „Das Erste ist: Höre, Israel, der Herr unser Gott ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als Zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Mk, 12,28–30)

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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