Diözesanpatrone
Unsere Diözesanpatrone: Die Heiligen Rupert und Virgil

Miniatur: Heiliger Rupert von Salzburg und Heiliger Virgil von Salzburg - aus: Gebetbuch für Nonnen - BSB Cgm 128 | Bayerische Staatbibliothek (CC BY-NC-SA 4.0)
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Die Wichtigkeit der zwei „Baumeister“ der Erzdiözese Salzburg strahlt auch in unsere Diözese aus.
Das Wort „Patron“ kommt vom Lateinischen patronus und bedeutet „Schutzherr, Anwalt“. Länder, Regionen, Orte, Berufsstände, Kirchen und eben auch unsere Diözese haben einen Patron – einen besonderen Heiligen, der durch sein Vorbild im Leben und Glauben auch den Menschen im jeweiligen Umkreis ein Beispiel geben soll.

Der Heilige Rupert (althochdt. „der ruhmreich Glänzende“) , auch Rupert von Salzburg, Ruprecht, Hrodperht, Hrodpreht, Roudbertus, Rudbertus oder Robert genannt, wurde um 650 in Worms geboren und war hochadeliger Herkunft. Er wurde Ende des 7. Jahrhunderts zum Bischof geweiht und kam im Jahre 696 nach Regensburg zu Herzog Theodo II., den er zusammen mit seiner Gefolgschaft in der christlichen Religion unterrichtete. Zum Dank erhielt er vom Herzog die Erlaubnis, an geeigneten Orten Kirchen zu bauen.

Die „Entdeckung“ Salzburgs

Rupert zog per Schiff donauabwärts bis Lorch und schließlich durch Traun- und Attergau nach Juvavum , das damals aufgrund der Wirren der Völkerwanderung eine heruntergekommene Ruinenstadt war. Auf dem Platz des heutigen Domes errichtete er eine Kirche zu Ehren des Heiligen Petrus und ein Kloster – das heute das älteste erhaltene Kloster ist. Mit der Schenkung von Salzquellen durch Herzog Theodo war die wirtschaftliche Basis für den Ausbau der Stadt zum Missionszentrum gegeben. Rupert förderte den Salzbergbau rund um die später „Salzburg“ genannte Stadt.

Der Legende nach unternahm Rupert zusammen mit seinem Landesherrn Theodbert, dem Sohn des Theodo, eine Schiffsreise der Donau entlang, um bis nach Ungarn das Christentum zu verbreiten. Rupert legte auf jeden Fall den Grundstein für die Missionierung südlicherer Gebiete, wie später auch der Steiermark. Rupert kehrte später nach Worms zurück.

Hochfest am 24. September

Das Todesjahr des heiligen Rupert ist nicht genau bekannt, es dürfte zwischen 716 und 718 liegen. Sein Gedenktag wird gemeinhin am 27. März begangen. Das Hochfest in den Diözesen Salzburg und Graz-Seckau wird hingegen am 24. September gefeiert, dem Tag, an dem Ruperts Reliquien nach Salzburg überführt wurden.

Dargestellt wird Rupert als Bischof, der ein Salzfass trägt. Viele Kirchen und Pfarren unserer Diözese tragen seinen Namen („Ruperti-Kirche“). Naheliegender Weise ist er der Patron des Salzbergbaus und der Salzarbeiter. "Alles raubt uns der Tod, nur was wir den Armen geben, bleibt uns im Himmel hinterlegt." (Hl. Rupert)

Virgil, der „Apostel Kärntens“

Virgil oder Virgilius wurde um 700 in Irland geboren und zog als Mönch nach Salzburg, wo er zum Abt und Bischof geweiht wurde. Virgil vertrat die auch bei Isidor von Sevilla und Beda Venerabilis vertretene „Antipodentheorie“ die besagt, dass auf der anderen Seite der als Kugel vorgestellten Erde ebenfalls Menschen leben. Von Zeitgenossen wie Bonifatius brachte ihm dies heftige Kritik ein.

Auf Bitten des slawischen Herzogs Boruth sandte Virgil um 755 Modestus zur Unterstützung im Kampf gegen die andrängenden Awaren nach Kärnten. Ein Umstand, der ihm die Bezeichnung „Apostel Kärntens“ einbrachte. Unter Virgil feierten Architektur und Kunsthandwerk eine Hochblüte: Er stellte den Salzburger Dom fertig und ließ für den Heiligen Rupert ein schönes Grabmal errichten, auch für seine literarische Tätigkeit ist Virgil bekannt. Am 27. November 784 starb er in Salzburg.

Dargestellt wird er als Bischof mit einem Kirchenmodell, einer Geldschüssel oder Erdkugel. Er gilt als Patron der Kinder und Fürbitter in Geburtsnöten.

Was hat das mit uns zu tun?

Das Gebiet der Steiermark stand lange unter der kirchlichen Hoheit des Erzbistums Salzburg. Als sich das Land zu einem selbständigen Landesfürstentum entwickelte, veranlasste Erzbischof Eberhard II. am Beginn des 13. Jahrhunderts, Teile seines Bistums auszugliedern und mehrere Kleinbistümer in seinem Einflussbereich zu gründen. Er wollte damit vor allem politischen und territorialen Problemen mit anderen Landesherren aus dem Weg gehen. Das Bistum Seckau wurde im Jahr 1218 gegründet., damals lediglich ein schmaler Streifen von Seckau über das Murtal und die Stubalpe in das Kainachtal und zur Mur bei Wildon, insgesamt 13 Pfarren. Eberhard II. legte in der Ordnung des Bistums fest, dass die Einsetzung des Bischofs allein dem Erzbischof von Salzburg zusteht.

Als sogenannte Metropolitandiözese schließt die Kirchenprovinz Salzburg, die den Salzburger Erzbischöfen unterstellt ist, heute noch die Diözesen Feldkirch, Graz-Seckau, Gurk und Innsbruck mit ein. Die immense Wichtigkeit von Rupert und Virgil als „Baumeister“ der Erzdiözese Salzburg strahlen also auch bis unsere Diözese.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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