Regeln für Einsatz von KI
Kölner Sozialethiker: Berechnete Floskeln werden Gott nicht gerecht.
Der Kölner Sozialethiker Elmar Nass fordert internationale Regeln im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI). Dadurch solle „eine KI-basierte Abschaffung von Würde und Demokratie“ verhindert werden. KI, so Nass, „stellt ärztliche Diagnosen, prägt Meinungsbildung, schafft effiziente Arbeitsprozesse, übernimmt die militärische Zielbestimmung von Waffen, zeigt humanoide Gefühle in Robotern, entwirft Predigttexte, sprachliche Übersetzungen oder ganze Doktorarbeiten“. KI dürfe in allen Lebensbereichen aber nur ein Hilfsmittel sein, die Letztentscheidung müsse stets beim Menschen liegen.
Nass forderte „eine starke Technikethik und Forscher mit einem entsprechenden Ethos“. An Universitäten müsse es eine ethische Bildung geben. Positiv bewertet der Sozialethiker den Einsatz von Künstlicher Intelligenz vor allem in der Pflege und Medizin. So könnten durch KI-basierte Hilfen Operationen erfolgreicher durchgeführt und Diagnosen schneller gestellt werden.
Weiter warnte er davor, dass durch KI die Kreativität etwa in Bildung, Kunst und Wissenschaft verloren gehe. In der Seelsorge ist KI laut Nass dann problematisch, wenn technisch erzeugte Vorlagen für Predigten oder Seelsorgegespräche kritiklos übernommen werden. Denn berechnete Floskeln würden Gott und seiner Botschaft nicht gerecht. „Das wäre das Ende von Seelsorge.“
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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