Mutige Vorschläge

Bei der Weltbischofssynode im Oktober in Rom wird die Pastoraltheologin Klara-Antonia Csiszar als Beraterin tätig sein. Sie hofft auf „mutige Vorschläge“ durch die Delegierten.  | Foto: KU Linz/Eder
  • Bei der Weltbischofssynode im Oktober in Rom wird die Pastoraltheologin Klara-Antonia Csiszar als Beraterin tätig sein. Sie hofft auf „mutige Vorschläge“ durch die Delegierten.
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Rom. Erste Versammlung der Weltbischofssynode im Oktober. Drei Teilnehmende aus Österreich dabei.

Die seit zwei Jahren laufende Weltsynode geht vom 4. bis 29. Oktober in eine entscheidende Phase: Einen Monat lang berät die erste von zwei für 2023 und 2024 angesetzten Versammlungen der Bischofssynode im Vatikan über ein neues Miteinander und die Beratungs- und Entscheidungswege in der katholischen Kirche. Im Fokus stehen Wege zu einer synodaler verfassten Kirche sowie Themen, die sich in einem zweijährigen weltweiten Befragungs- und Beratungsprozess zunächst auf Ebene der Ortskirchen und dann der Kontinente herauskristallisiert haben: die Rolle von Frauen in der Kirche, weniger Klerikalismus oder mehr Aufmerksamkeit für junge Menschen und soziale Probleme. Eine „offene Kirche für alle“ ist das erklärte Ziel von Papst Franziskus.

Zur „Synode über Synodalität“ kommen mehr als 400 von den Ortskirchen entsandte sowie vom Papst benannte Bischöfe, Priester, Laien, TheologInnen und Ordensleute in Rom zusammen – etwa 360 von ihnen mit Stimmrecht. Erstmals bei einer Synode der katholischen Weltkirche haben Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester, unter ihnen auch Frauen, in größerem Umfang Mitsprache- und Stimmrecht – kirchenrechtlich bleibt es eine Bischofssynode.

Aus Österreich wird es drei Teilnehmende geben: Kardinal Christoph Schönborn nimmt als Mitglied des Synodenrates an der Versammlung teil. Der 78-jährige Wiener Erzbischof zählt sicher zu jenen mit der größten Synodenerfahrung: Er nimmt zum achten Mal an einer Synodenversammlung teil. Erzbischof Franz Lackner debütiert. Er wurde von der Österreichischen Bischofskonferenz als Teilnehmer der Synode gewählt.

Die Theologin Klara-Antonia Csiszar wird als eine von 57 ernannten theologischen BeraterInnen die Synodenversammlung und deren Mitglieder mit fachlicher Expertise begleiten, ist aber nicht stimmberechtigt. Die 42-Jährige ist Professorin für Pastoraltheologie an der Katholischen Privat-Universität Linz und lehrt auch an einer Doktoratsschule in Rumänien. Sie erhoffe sich von den Synodenmitgliedern unter anderem „mutige Vorschläge“ dafür, „wie wir als missionarische Kirche interessant für die Menschen bleiben können“, so Csiszar. Gut werde die Synodenversammlung dann verlaufen, wenn die Delegierten „ohne Besserwisserei und Arroganz“ von sich erzählen und einander ernsthaft zuhören. Zu hohe Erwartungen dämpft die in Rumänien geborene Theologin: „Wir werden im November keine Diakoninnen weihen.“

Quelle: Kathpress

Weltbischofssynode
Über Synodalität
Die mehrstufige Weltsynode hat Papst Franziskus vor zwei Jahren auf den Weg gebracht. Ihr offizieller Titel lautet „Synodalität – Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung“. Franziskus geht es insbesondere auch um das Einüben eines anderen Umgangsstils in der Kirche. Zuhören und aufeinander hören: auf diese Weise soll die Kirche besser erkennen, welchen Herausforderungen sie sich wie stellen muss. Mehrfach hat er betont, dass die Synode ein geistlicher Prozess sein müsse und nicht nach der Logik eines Parlaments funktioniere. Im Oktober 2024 kommen die Synodalen zu einer zweiten Runde ihrer Beratungen zusammen.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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