Theologie
Mit Freude und Erfolg
Himmlische Wissenschaft. Theologie zum Kennenlernen und Wiedersehen präsentierte die Grazer Theologische Fakultät in einem Online-Nachmittag.
Auf das Profil der Grazer Theologischen Fakultät wies Dekan Christoph Heil hin: Theologie in den Kontexten der Gegenwart. Fragen, die tatsächlich an Theologie und Kirche herangetragen werden, werden über die Lehre hinaus auch in vier Forschungsschwerpunkten behandelt: 1. Ethik – besonders in den Bereichen Medizin, Klimakrise, Digitalisierung sowie Alterns- und Care-Forschung; 2. Frauen- und Geschlechterforschung; 3. Dialog mit Judentum und Islam; 4. Kunst, Film und Medien.
In Graz könne man sehr gut und mit Freude und Erfolg Theologie studieren. Trotz oder gerade wegen der Krise brauche die katholische Kirche gute Theologinnen und Theologen, die Schulen gute Religionslehrerinnen und Religionslehrer, die das Gute und das Schöne am Evangelium in Wort und Tat mitteilen. Ohne Scheuklappen, nicht unter Leugnung oder Verdrängung der Probleme, sondern kompetent, offen und ehrlich.
Studiendekanin Theresia Heimerl präsentierte das breite Angebot der Studien an der Fakultät und informierte über die Reform des Studienplans für die Katholische Fachtheologie. Sie verwies auf das Bachelorstudium „Grundlagen theologischer Wissenschaft“, das einen hohen e-Learning-Anteil hat, und auf das Lehramtsstudium für das Unterrichtsfach Katholische Religion. Mit Wintersemester 2021/22 wird zusätzlich das Lehramtsstudium zum Unterrichtsfach Ethik eingerichtet. Das Masterstudium „Angewandte Ethik“ hat regen Zulauf. Einen besonderen Platz nimmt das im Herbst 2021 startende Masterstudium „Religion Kultur Gesellschaft“ ein, in dem zwei Fachschwerpunkte – Religionswissenschaft oder Theologische Wissenschaft – gewählt werden können. Ebenso verwies Heimerl auf drei neue von der Universität angebotene überfakultäre Module: Entre- und Intrapreneurship; Kommunizieren, Intervenieren, Kooperieren; Klimawandel und nachhaltige Transformation.
Der designierte Dekan Pablo Argárate, Professor für Ökumenische Theologie und Pa-tristik, erläuterte die Bemühungen um die Einheit der christlichen Kirchen aus lokaler und internationaler Perspektive. Im Unterschied zu den Jahrzehnten nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil erscheine die Ökumene heute weniger dynamisch. Viele Fortschritte in der Ökumene werden als selbstverständlich erachtet, und die Spannungslinien verlaufen heute oft nicht zwischen den christlichen Kirchen, sondern mitten in ihnen.
Am Ende des „himmlischen Nachmittags“ wurden als beste Abschlussarbeiten im vergangenen Studienjahr ausgezeichnet: Nina Jantschgi BA MA für ihre Abschlussarbeit im Rahmen des Masterstudiums Katholische Religionspädagogik mit dem Titel „Der Ständige Diakonat der Frau in der römisch-katholischen Kirche. Eine ökumenische Brücke zwischen den christlichen Kirchen?“. Im Rahmen des Doktoratsstudiums Dr. Thomas Gremsl für seine Dissertation „Ethik 4.0? Neue Herausforderungen in Bezug auf den ‚Faktor Mensch‘ in der digitalen Transformation. Entscheidungsfindung zwischen Menschlichkeit und soziotechnischen (KI-)Systemen unter Zuhilfenahme des Fußballs als Anwendungsbeispiel“.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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