Fastenzeit-Stationen
In die Fasten-Evangelien vertiefen

Berg, Wasser und Stadt gehören zu den Stationen auf dem österlichen Weg, den uns die Evangelien in der Fastenzeit weisen. Auf dem Foto sind es Eindrücke eines Besuchs in Brasilien. | Foto: Neuhold
  • Berg, Wasser und Stadt gehören zu den Stationen auf dem österlichen Weg, den uns die Evangelien in der Fastenzeit weisen. Auf dem Foto sind es Eindrücke eines Besuchs in Brasilien.
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Wir sind getauft. Was das bedeutet, vertiefen uns die Evangelien in der Fastenzeit.

Die Österliche Bußzeit oder Fastenzeit war lange Zeit der intensive Teil der Vorbereitung auf die Taufe. Vor allem bei Erwachsenentaufen ist das auch heute so gedacht. Darüber hinaus ist sie für jede und jeden eine Zeit zur Vertiefung des eigenen Getauftseins. Die Evangelien der Sonntage in dieser Zeit führen uns dazu an verschiedene Orte.

Wüste. Nach seiner Taufe am Jordan geht Jesus 40 Tage in die Wüste. Er setzt sich innerlich damit auseinander, was es heißt, dass der göttliche Vater ihn bei der Taufe als seinen geliebten Sohn angesprochen hat. Dabei muss er auch Stimmen widersprechen, die plausibel klingen, aber nicht richtig sind.
Er entlarvt sie als teuflisch, von Gott wegführend. Er will nicht seine Macht für sich selbst einsetzen.
Die Frage des ersten Fastensonntags: Ist mir bewusst, dass ich Gottes geliebtes Kind bin? Was heißt es, dass ich als Getaufte(r) dem Bösen widersage?

Berg. Auf einem Berg erleben einige Jünger Jesus als göttliche Lichtgestalt, werden aber auch damit konfrontiert, dass er leiden muss. Diesmal hören die Jünger Jesu die Stimme, dass Jesus Gottes geliebter Sohn ist, auf den sie hören sollen.
Die Frage des zweiten Fastensonntags: Was heißt es, dass ich als Getaufte(r) an Gott glaube und mein Leben danach ausrichte? Ist Jesus für mich die Lichtgestalt, von der ich mich auch auf „steile“ Wege führen lasse?
Brunnen. An einem Brunnen begegnet Jesus einer Frau aus einer anderen Glaubensgruppe. Er bittet sie um etwas zu trinken. Aber während sie täglich mühsam Wasser schöpfen muss, erschließt er ihr, dass die eigentliche Quelle in ihrem Innern sprudeln kann, wenn sie an ihn glaubt.
Die Frage des dritten Fastensonntags: Ist das Wasser der Taufe für mich die Quelle für meine Lebensgestaltung und das Stillen meiner Sehnsüchte? Erlebe und gestalte ich die Kirche als Brunnen, der mich mit dem göttlichen Lebensquell verbindet?

Licht. Ein Blindgeborener wird von Jesus an eine Quelle geschickt und kann dann sehen. Engstirnige Glaubenshüter wollen seine Heilung nicht wahrhaben. Sie werden von Jesus als die eigentlich Blinden entlarvt.
Die Frage des vierten Fastensonntags: Bedeutet mir meine Taufkerze, dass der Glaube Licht und Orientierung meines Lebens ist? Wo ist es wichtig, dass ich etwas nicht mehr übersehe oder neu sehe oder anders sehe?

Grab. Jesus ruft seinen vor vier Tagen gestorbenen Freund Lazarus aus dem Grab ins Leben zurück und stärkt in dessen Schwestern den Glauben.
Die Frage des fünften Fastensonntags: Lasse ich mich von Jesus zum Leben rufen, zum Mitleben mit anderen? Wer ist für mein Leben eine Bereicherung? Für wen ist mein Leben eine Bereicherung?

Stadt. Am Palmsonntag begleiten wir Jesus wie einen König beim Einzug in die Stadt und rufen: Hosanna! – Hilf uns!
Die Frage des Palmsonntags: Kann Jesus bei mir einziehen? Kann er mit mir rechnen, auch wenn der Weg über das Leiden führt?

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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