Diakon
In allen Lebenslagen

Auch in der Verkündigung und im Gottesdienst ist der Diakon, wörtlich Diener, eine Hilfe für die Pfarren, in denen er wirkt. Das Verkünden des Evangeliums ist eine liturgischer Dienst des Diakons. Im Bild Diakon Alois Pregartner, Seelsorgeraum Graz-Ost. | Foto: Neuhold
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  • Auch in der Verkündigung und im Gottesdienst ist der Diakon, wörtlich Diener, eine Hilfe für die Pfarren, in denen er wirkt. Das Verkünden des Evangeliums ist eine liturgischer Dienst des Diakons. Im Bild Diakon Alois Pregartner, Seelsorgeraum Graz-Ost.
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Ständiger Diakon – ein in der Bibel verwurzeltes kirchliches Amt. Drei Diakone und ihre Familien erzählen von ihrer Berufung, den Herausforderungen und Freuden.

Ständiger Diakonat
Nach dem Kirchenrecht dürfen ledige Männer ab 25 Jahren und verheiratete ab 35 Jahren, mit Zustimmung der Ehefrau, zum Diakon geweiht werden. Nähere Informationen zu Ausbildung und Ansprechpartnern: www.diakonat.at

Die Bibel erzählt von Diakonen als Bestandteil vieler christlicher Urgemeinden. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962–65) hat das Amt eines Ständigen Diakons, der auch verheiratet sein kann, wieder eingeführt. Aus dem Griechischen übersetzt heißt Diakon wörtlich Diener. Eng verwandt ist der Diakon auch mit der Diakonie – dem sozial-karitativen Engagement aus christlichem Geist. Aber seine Tätigkeiten beschränken sich nicht darauf. Er verrichtet Aufgaben im Dienst am Wort, in Liturgie, Seelsorge und Caritas.

Ein Pfarrhof der offenen Türen
Anna Prattes beschreibt den Weg ihres Mannes zum Diakon als „gemeinsame Entscheidung und Berufung“. Rudolf Prattes wurde 1980 von Bischof Johann Weber zum Diakon geweiht. Ob die Herausforderung gelingen wird, war sich Anna Prattes nicht von Anfang an sicher: „Wir hatten in dieser Zeit ja bereits sechs Kinder.“ Aber es gelang. Zuerst Berufs-schullehrer im Mürztal, wurde Rudolf Prattes 1981 Referent für Ehevorbereitung im Pastoralamt, und die Familie zog in den Pfarrhof Mariagrün in Graz. Anna Prattes erinnert sich, dass sie einen „Pfarrhof mit offenen Türen“ erlebbar machen wollten. Dass die Menschen diese offenen Türen nutzen und Familie Prattes die Akzeptanz über viele Jahre als überaus positiv erlebt, macht sie „immer mehr und tiefer dankbar und demütig.“

Biobauer und Fairtrade-Expertin
Mitte der neunziger Jahre hat der damalige Pfarrer von Fürstenfeld bei einer Predigt die Frage in den Raum gestellt, wer sich das Amt des Diakons vorstellen könnte. „Da hat mich meine Frau in der Kirchenbank angestoßen und gemeint: ‚Das wär doch was für dich!‘, und ich dachte das auch“, erzählt Johann Rauscher von seiner ersten Berührung mit der Idee, Diakon zu werden. „Doch dann kamen Kind Nummer vier und fünf, und wir haben das erst mal aufgeschoben“ – aber nicht aufgehoben.
Ein paar Jahre vor Pensionsantritt startete Johann Rauscher mit der Ausbildung zum Diakon. Seit seiner Weihe im April 2021 freut er sich besonders über die vielen Taufkinder –
darunter auch zwei seiner eigenen Enkelkinder. Dass er Biobauer ist und seine Frau ein Fachgeschäft für Fairen Handel betreibt, beeinflusst seine Arbeit als Diakon. Im Seelsorgeraum ist er für Schöpfungsverantwortung zuständig und koordiniert eine Gruppe Interessierter. Für Johann Rauscher ist daran besonders, „dass auch Menschen mitmachen, die sich sonst nicht für Kirche interessieren“.

In der Familie, im Beruf, in der Pfarre
Karl Haidacher beschreibt seine Ausbildung zum Diakon als „Zeit der Klärung“. Auf die Idee, Diakon zu werden, kam nicht er, sondern die Idee kam zu ihm – mehrmals. Dann, 2008, gefragt von seinem Pfarrer, ließ er sich darauf ein. „Alle Schritte, Unsicherheiten und Sicherheiten besprach ich mit meiner Frau Johanna“, erzählt Haidacher. Das Wort von Johannes XXIII., „dass man sich selbst nicht so wichtig nehmen soll“, ist ihm in dieser Zeit sehr kostbar geworden, erinnert er sich.
Einen Satz aus der Ausbildung versucht er besonders zu leben: „Zuerst bist du Diakon in der Familie, dann im Beruf und dann in der Pfarre.“ Was wie eine Hilfe klingt, die Arbeit zu strukturieren, versteht Haidacher als Hinweis, „dass man 100 Prozent Diakon ist – in allen Lebenslagen.“

Katharina Grager

Auch in der Verkündigung und im Gottesdienst ist der Diakon, wörtlich Diener, eine Hilfe für die Pfarren, in denen er wirkt. Das Verkünden des Evangeliums ist eine liturgischer Dienst des Diakons. Im Bild Diakon Alois Pregartner, Seelsorgeraum Graz-Ost. | Foto: Neuhold
Die Frauen der Ständigen Diakone sind in Ausbildung und Weihe eingebunden. Im Bild: Johann und Marianne Rauscher. | Foto: Neuhold
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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