Diakone
Friedensbringer sein
Tagung der Ständigen Diakone rund um das Thema Friedensbotschaften verstehen und leben.
Der Diakon als Friedensbringer – unter diesem Thema trafen sich die Diakone Österreichs und deren Gattinnen zur alle zwei Jahre stattfindenden Tagung von 22. bis 23. Oktober im Schloss Seggau. Alle 20 Jahre ist die steirische Diözese Gastgeberin.
Im Eröffnungsreferat erinnerte Militärdekan Stefan Gugerel uns Diakone an unsere sieben Weiheversprechen. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf die Versprechen, Diener des Volkes zu sein, das Stundengebet für das Volk Gottes und die ganze Welt zu verrichten, und vor allem auf das Versprechen, den Armen, Kranken, Heimatlosen und Notleidenden zu helfen. Als weitere Ansatzpunkte dienten ein Ausschnitt aus der Apostelgeschichte, vier Friedenszitate aus den Enzykliken der Päpste und der Konstitution „Gaudium et spes“ des II. Vatikanischen Konzils.
Thomas Gremsl führte am zweiten Tag zur diakonalen Friedensbotschaft und den sozialen und ethischen Dimensionen und Konsequenzen. Dabei beleuchtete er die Ebenen des Individuums, der gesellschaftlichen Gruppen, der Wirtschaft, des Staates und der internationalen Staatengemeinschaft. Für unser konkretes Handeln als ChristInnen sei es notwendig, dass wir unser christliches Menschenbild mit Blick auf die Menschenwürde als zentrale Grundlage für die Unantastbarkeit der Menschenrechte wahrnehmen. Auf dem Weg zum Frieden bedürfe es einer Kultur der Achtsamkeit. Ziel sei eine Gesellschaft, die auf Geschwisterlichkeit beruht. Die Prinzipien der katholischen Soziallehre – Personalität, Solidarität, Gemeinwohl, Subsidiarität, die Option für die Armen und Nachhaltigkeit – sollen Maßstab unseres Handelns sein.
Im Referat von Regina Polak, Professorin am Institut für Praktische Theologie in Wien, ging es sehr konkret um die pastoralen und diakonalen Konsequenzen der Friedensbotschaften. Von einer historischen Definition des Friedensbegriffs ausgehend, führte die Referentin aus, was den biblisch verheißenen Frieden aktuell gefährdet. Angst als innere Gefährdung und multiple globale Krisen als äußere Gefährdung wurden dabei sichtbar herausgearbeitet. Eine konkrete Aufgabe, nicht nur für uns Diakone, ist spirituelle Vertiefung mit dem Ziel, die Gottesbeziehung und die soziale und politische Dimension der Diakonie zu stärken. Dazu gilt es, eine Kultur der offenen Augen, des wachen Verstandes, des mitfühlenden Herzens und der helfenden Hände in der Gesellschaft zu etablieren. Denn „wer aus Gottes Geist lebt und in Christi Nachfolge handeln kann, hat weniger Angst!“
Werner Figo
Ständige Diakone
Ausbildung
Gott ist es, der zu einem kirchlichen Dienstamt beruft. Dies ist die Voraussetzung für die Erwählung durch die Kirche. Ein Theologiestudium, eine religionspädagogische Ausbildung oder ein theologischer Kurs muss vor Ausbildungsbeginn abgeschlossen sein. Der erste Teil besteht aus einer einjährigen Vorbereitungsphase (Propädeutikum). Dabei geht es um Fragen der Berufung und um den Dienst des Diakons in der Kirche. Der zweite Teil ist eine dreijährige Ausbildungszeit mit Kurseinheiten zu menschlicher, spiritueller, pastoraler und theologischer Bildung und Vertiefung und praktischer Ausbildung. Näheres unter www.diakonat.at
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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