Festbeilage Weihnachten 2022
Dein Herz ist gefragt
In unserer nervösen Gesellschaft scheint das Leben mancher Menschen zu bürokratisiert und zu beziehungslos zu sein. Herz zeigen und mit Herz leben ist der verständliche Wunsch vieler. Ein Schlüssel dazu ist eine Spiritualität, die für Lebendigkeit, Freiheit und Solidarität steht. Die Linien und Farben einer solchen Herz-Spiritualität formen – wie oben im Titelbild von Alois Neuhold (Herz-Mensch, 2016) – die Persönlichkeit jedes Menschen.
Diese SONNTAGSBLATT_Festbeilage lädt ein, das Weihnachtsgeschehen mit Anregungen aus dem Buch „Dein Herz ist gefragt“ von Bischof Hermann Glettler zu vertiefen. Seine Texte zeigen hin auf Jesus Christus, über den wir in der weihnachtlichen Liturgie hören: „Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht,“ (Johannes, 1,18).
Das Johannesevangelium beschreibt diese Heilsbedeutung Jesu Christi in den sogenannten „Ich-bin-Aussagen“ mit Hilfe von eingängigen Worten und Symbolen. Diese „Spitzensätze neutestamentlicher Christologie“ eröffnen den großen Gedanken- und Glaubensraum der Weihnacht, wenn wir das Kind in der Krippe feiern und betrachten.
Gestaltung: Heinz Finster
Dein Herz ist gefragt!
Ein gutes, versöhntes, hoffnungsfolles und dankbares Herz ist ein wirklich sehendes Herz. Aus diesem Grund spielen die Blindenheilungen in der Bibel eine wichtige Rolle. Gott weitet, schärft und vertieft unser sehen.
Hermann Glettler, „Dein herz ist gefragt“
Herz ist gefragt. In allen Belangen und Herausforderungen unserer nervösen Gesellschaft, nicht nur in der Religion. Entfremdet und heimatlos fühlen sich viele Menschen in einer zunehmend unübersichtlichen Welt.
Zusätzlich verschärft der Krisencluster unserer Zeit die Frage nach Sinn und Mitte unseres Daseins. Der Wunsch nach einem Nicht-nur-funktionieren-Müssen ist verständlich.
Im Buch „Dein Herz ist gefragt“ geht es um die Sehnsucht nach Geborgenheit, um Zugehörigkeit, Empathie und solidarische „Herzbrücken“ in einer verwundeten Gesellschaft.
Mit Herz bezeichnen wir das Ich des freiheitsliebenden Menschen und zugleich seine Verantwortung für ein größeres Wir. Herz wehrt sich gegen jede ideologische Vereinnahmung durch eine bestimmte Philosophie, Politik, Weltanschauung und Religion. Es ist ein Ursymbol und Urwort der Menschheit. Einige kulturgeschichtliche und populäre Bedeutungen von Herz kommen in diesem Buch zur Sprache. Es steht immer für die Würde, Liebesfähigkeit und Verwundbarkeit des Menschen.
Entsprechend dem Herz-Kreislauf ist der Stil der Texte ein kreisendes Erzählen und Reflektieren, das an jeder Stelle einen Einstieg ermöglicht.
Die Betrachtung einiger Kunstwerke vertieft diesen Ansatz.
Das Herz ist ein hochkomplexes Organ, eine faszinierende Pumpe, die den Körper mit frischem Blut und Nährstoffen versorgt. Aber es ist mehr als das. Wenn wir abgesehen von Gesundheitsvorsorge und Kardiologie von Herz sprechen, dann meinen wir die Mitte des Menschen. Das Herz ist das vermittelnde Zentrum, wo Körper und Geist, Emotion und Intelligenz ineinanderschwingen. Herz bezeichnet das, was uns zu humanen Wesen macht – Offenheit und Wertschätzung, mit einem Wort: Menschlichkeit!
Ich bin das Brot des Lebens;
wer zu mir kommt,
wird nie mehr hungern,
und wer an mich glaubt,
wird nie mehr Durst haben.
Johannes 6,35
Herz macht den Unterschied
Du bist außer Herz nur noch Herz! Wir mussten lachen. Eine Mitarbeiterin hat einen Kollegen herzhaft bewundert und zugleich heftig kritisiert.
Er hatte die Fähigkeit, in jede Begegnung eine Extraportion Herz hineinzulegen. Leider konnte er seine Umgebung damit auch ordentlich nerven, vor allem dann, wenn sich das berufliche Alltagsgeschäft damit nur schwer vereinbaren ließ. Ein Herz haben, kann tatsächlich leicht in Verruf kommen, wenn es mit einer Überdosis Gefühl und Schlampigkeit verwechselt wird. Dennoch: Bei Menschen mit Herz staunen wir über ihre Offenheit und ihr Mitgefühl, ihre Aufgeschlossenheit und Lebendigkeit.
Herzmenschen sind Game-Changer. Sie unterscheiden sich von jenen Typen, die kaltherzig nur die Interessen ihres Egos durchziehen. Das Herz macht den Unterschied. Es fühlt sich gut an, wenn jemand herzhaft gegenwärtig ist – in einem Gespräch oder in einer Situation, wo Herzblut gefragt ist.
Wenn auf das Herz gehört wird, dann stellen sich fast automatisch Wertschätzung und Höflichkeit ein. Diese unmittelbar gefühlten Herzqualitäten sind alles andere als selbstverständlich.
Herz steht für Engagement und Leidenschaft. Ob ein Installateur, eine Ärztin oder eine Pflegekraft ihren Beruf mit Herz ausübt oder nicht, macht den Unterschied. Bildung, Betreuung, Sozialarbeit, Seelsorge und jede berufliche Tätigkeit schaut mit Herz anders aus. Ganz offensichtlich hängt die Qualität von Begegnungen und Beziehungen vom Herz-Faktor ab.
Wir wissen, dass Herz- und Lieblosigkeit verletzen und reine Fassaden früher oder später ohnehin durchschaut werden. Speziell Kinder und Menschen mit mentaler Beeinträchtigung spüren, ob Herz im Spiel ist oder nicht – und sie verstehen die Sprache des Herzens.
Ich bin das Licht der Welt.
Wer mir nachfolgt, wird nicht
in der Finsternis umhergehen,
sondern wird das Licht des Lebens haben.
Johannes 8,12
Gott schreit nicht, er flüstert uns ins Herz. Die leisen Töne, Ruhe,
Gewaltlosigkeit und Geduld machen seinen Cahrakter aus.
Hermann Glettler, „Dein herz ist gefragt“
Die Mitte freihalten
Ich bin die Tür;
wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden;
er wird ein- und ausgehen
und Weide finden.
Johannes 10,9
Sich und anderen Stille schenken! Ich musste es wieder lernen. In einer Phase konfliktreicher Auseinandersetzungen habe ich begonnen, mich spätabends neben meinem Bett hinzuknien und zehn Minuten in Stille zu verbringen. In mir ist Ruhe eingekehrt. Ohne große Anstrengung sind die erfreulichen Momente des Tages aufgetaucht, aber ebenso Situationen, die sich wie Niederlagen anfühlten. Die Stille hilft mir, alles wahrzunehmen und ohne Beschönigung sein zu lassen.
„Stille schenken!“ Sich selbst und anderen. Menschen wurden ermutigt, im nervösen Geschäft ihres Alltags eine reale Unterbrechung einzubauen.
Der Anstoß zu dieser einfachen, aber doch so wirksamen Kampagne im Winter 2021 kam vom Theologen Otto Neubauer, der sich in einer erfrischend jesuanischen Haltung unermüdlich für Begegnung und Dialog einsetzt. Mit 10-Sekunden-Stille-Videos wurde die Initiative in den Sozialen Medien verbreitet. Unter den Teilnehmenden entstand eine wertvolle Verbundenheit – heilsam alternativ zur immer spürbareren Zerrissenheit in der Gesellschaft.
Ein prominenter Unterstützer von „Stille schenken!“ war der französische Schauspieler Philippe Pozzo di Borgo, der mit seinem Film „Ziemlich beste Freunde“, ein Millionenpublikum erreicht hat. Nicht nur sein Schicksal einer Querschnittslähmung wird darin dargestellt, sondern vor allem die bewegende Freundschaft mit dem unprofessionellen Pfleger Oriss, gespielt von Abdel Yasmin Sellou. Das Plädoyer von Pozzo di Borgo ist klar formuliert: Wir brauchen Stille, um wieder begegnungsfähig zu werden.
Unsere zerrissene Gesellschaft kann sich nur erneuern, wenn wir im Anderen „seine Vielschichtigkeit, Zerbrechlichkeit und seinen Ruf nach Würde“ neu entdecken. Nur in der Stille finden wir den Zugang zum „inneren Reichtum“, zur Mitte von uns selbst und zur Mitte unserer Nächsten. Begegnung wird möglich. Das Herz bezeichnet diese persönliche Mitte des Menschen. Sie wahrzunehmen, freizuräumen und freizuhalten, ist für uns alle ein Dauerauftrag.
„Ein schlechtes Gewissen ist ein gutes Ruhekissen.“ Ich mag diese tiefsinnige Verkehrung des bekannten Sprichworts. Es schläft sich ja tatsächlich gut, wenn nichts berührt, nichts zu Herzen geht – der Nächste, Gott und die Welt außen vor bleiben. Ein gutes Gewissen ist das Gespür für die Würde und Kostbarkeit des Lebens. Herzensbildung ist Gewissensbildung.
Hermann Glettler, „Dein Herz ist gefragt“
Zwei Herzen?
Unser physisches Herz wird durch eine muskulöse Scheidewand in zwei Pumpsysteme aufgeteilt – „das linke und das rechte Herz“.
Die Redeweise vom linken und rechten Herz ist berechtigt, auch wenn es natürlich um dasselbe Organ geht. Jedes dieser beiden „Herzen“ besteht aus einem Vorhof und einer Herzkammer. Die Kammer im linken Herz ist größer und kräftiger, weil sie das Blut mit höherem Druck durch den gesamten Organismus pumpen muss. Die Kammer im rechten Herzen ist schwächer ausgebildet, weil sie mit einem wesentlich niedrigeren Druck lediglich das Blut in die Lungenstrombahn zu befördern hat.
Trotzdem bilden beide Herzhälften bzw. beide Herzen eine Einheit mit exakt aufeinander abgestimmter Arbeitsteilung. Zwei Herzen! Zwei Räume, die ineinandergreifen. Dieser anatomische Befund ist bezeichnend: Wir sind von Natur aus auf Kommunikation angelegt. Dialog, nicht Monolog ist uns ins Herz geschrieben!
Der Grundrhythmus der zwei perfekt koordinierten Pumpsysteme macht deutlich, dass wir als weltbezogene Wesen auch zwei Kreisläufe brauchen – einen inneren, dessen Aufgabe die Reinigung und Sauerstoffanreicherung ist, und einen äußeren, der den gesamten Körper mit neuer Energie zu versorgen hat.
Beide Systeme benötigen und bedingen einander – Innerlichkeit und Welt-Zugewandtheit.
Ich bin der gute Hirt.
Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.
Johannes 10,11
Herz ist Symbol für Leben, Liebe und Leid.
Höchste Vitalität und Verwundbarkeit
gehören zusammen.
Hermann Glettler, „Dein Herz ist gefragt“
Ein hörendes Herz
Übersetzt in eine IT-Sprache bedeutet Herzensbildung: Es braucht eine
Grundformatierung des Herzens,
damit der heutige „User“ mit der Fülle von Themen und Inhalten umgehen und diese für sich und andere
vorteilhaft nützen kann.
HERMANN GLETTLER, „DEIN HERZ IST GEFRAGT“
Wünsche und Bitten gibt es viele – mehr Erfolg, Spaß bei der Arbeit, Glück in der Liebe, endlich einen Lottogewinn, keine Demenz im Alter und vieles mehr. Eine davon abweichende Bitte ist uns von König Salomo überliefert: Der Nachkomme König Davids hat sich bei seiner Thronbesteigung ca. 1000 v. Chr. nicht militärische Erfolge, Macht oder Ansehen gewünscht – all das wäre nachvollziehbar gewesen. Er hat schlicht um Weisheit und Verständnis für die vor ihm liegende Aufgabe gebetet: „Verleih daher deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht!“ (1Kön 3,9)
Seine Bitte wurde erhört. Salomo war nicht nur weise, sondern auch unerhört erfolgreich. Er baute den legendären, ersten Tempel in Jerusalem.
Sprichwörtlich wurden sein Weisheitswissen und das berühmte „salomonische Urteil“. Um uns nicht blenden zu lassen – angesichts der vielen Manipulationen, Fake-News und „alternativen Fakten“ –, bräuchten wir heute eine große Dosis seiner Hinhör-Fähigkeit und Urteilskraft.
Am Anfang steht das Hören, nicht das Wort, nicht die Tat. Die innere Hörbereitschaft macht den Unterschied. Das jüdische Glaubensbekenntnis, das Sch‘ma Israel, beginnt mit dieser Haltung: „Höre Israel! Der Ewige, unser Gott, der Ewige ist eins.“ Zuerst Hören!
Das Nicht-Hören war die Urversuchung des Volkes Israel. Es war gleichbedeutend mit Ungehorsam und wurde als „Verstockung des Herzens“ beschrieben. Weil das Hören auf die Weisungen Gottes allen Aktivitäten vorausgehen muss, tragen fromme Juden das Sch‘ma Israel immer bei sich. Es befindet sich in den Tefillin, den kleinen, eckigen Kapseln, die mit Gebetsriemen an den Armen und auf der Stirn befestigt sind. Übrigens: Die unübertroffene Meisterin wirklichen Hörens war die aus Nazaret stammende, junge Maria. Sie war bedingungslos offen für Gottes Wirken – auch und gerade dann, als sie dadurch in eine höchst prekäre Lage geriet. Ihr Ja war kein „Ja, aber“. Sie wurde die Mutter Jesu.
Ich bin die Auferstehung
und das Leben.
Wer an mich glaubt,
wird leben, auch wenn er stirbt,
und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.
Johannes 11,25
Die Kunst des Zuhörens
Man sieht ihnen nicht an, dass sie besser hören. Aber Sie spüren den Unterschied.
Eine tolle Werbung für Hörimplantate und Hörgeräte! Hören ist nicht gleich Hören. Otto Scharmer, Ökonom in Cambridge, hat in seinem Buch „Theorie U“ vier Stufen des Zuhörens beschrieben. Scharmets Grundthese: Wie sich eine Situation entwickelt, hängt von der Art des Zuhörens ab. Es ist grundsätzlich eine Frage der Achtsamkeit.
Die erste, niedrigste Stufe des Zuhörens dient der Bestätigung persönlicher Denkmuster. Wir hören nur das, was unseren gewohnheitsmäßigen Überzeugungen entspricht. Die zweite Stufe ist das „faktische Zuhören“.
Es geht um einen rationalen Wissensabgleich von Fakten, aber auch um die Feststellung von Defiziten und Differenzen. Im schlimmsten Fall wird bereits während des Zuhörens für die Gegenrede aufmunitioniert. Die dritte Art des Zuhörens ist das „empathische Zuhören“: Wir versuchen, uns in den Sprechenden hineinzuversetzen und mitzufühlen. Mit einer direkten Herz-zu-Herz-Verbindung soll die Botschaft hinter dem Gesagten erfasst werden. Wenn wir in dieser Weise empathisch zuhören, beginnen wir die Welt mit den Augen des Anderen zu sehen. Das ist bereits eine enorme Herzensleistung! Und nicht zuletzt gibt es die vierte Stufe, das „schöpferisch-gegenwärtige Zuhören“: Wir lassen zu, dass das Gehörte uns berührt, etwas in uns bewirkt und nachhaltig verändert. Wer in dieser Weise zuhört, gibt seinem Gesprächspartner nachhaltig in sich Raum.
Neues kann wachsen. Diese Art des Zuhörens schafft eine neue Wirklichkeit.
Es ist ein kreativer Akt, der einen entsprechenden Freiraum benötigt.
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater außer durch mich.
Johannes 14,6
Energiequelle Begegnung: Begegnungen öffnen die Augen für die Schönheit des Lebens, für das Einzigartige und das Zerbrechliche. Sie sind ein Wagnis, weil sie nur gelingen, wenn man die eigene Komfortzone verlässt – den Herzensraum auf einen konkreten Menschen hin weitet.
HERMANN GLETTLER, „DEIN HERZ IST GEFRAGT“
Ein Plädoyer für „Innerlichkeit“
Du aber, wenn du betest, geh in deine Kammer, schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist!“ (Mt 6.6) Diese klare Aussage Jesu weist den Weg nach innen – in die Herzkammer, wo Begegnung stattfinden kann. „Innerlichkeit“ gewinnt an Bedeutung, auch wenn uns dieser Begriff nicht mehr geläufig ist. „Entdecke die Tür zu deinem Herzen und du wirst das Paradies entdecken“, predigte der Kirchenvater Johannes Chrysostomos. Bei einer Firmung habe ich den jungen Leuten vorgeschlagen, mindestens so intensiv auf das Soulfit wie auf das Outfit zu achten. Die spannungsreiche Balance zwischen innen und außen muss von unserem Herz gehalten werden. Es sorgt auch dafür, dass die notwendige Innerlichkeit nicht zu einer narzisstischen Nabelschau verkommt.
Das Herz ist der Mur zu neuer „Lebenstiefe“ (Ciemens Sedmak) und Weltbezogenheit zugleich. Warum also mehr Innerlichkeit?
- Innerlichkeit gleicht aus. Sie ermöglicht in nervöser Zeit ein gewalt- und aggressionsarmes Sprechen
und Handeln. - Innerlichkeit entschleunigt. Sie widersteht einem krankhaften Aktionismus und befähigt zu einer
neuen Dankbarkeit. - Innerlichkeit stabilisiert. Sie bewahrt vor Panik und befähigt zu einem angemessenen Verhalten in
Krisensituationen. - Innerlichkeit stärkt. Sie vermittelt einen langen Atem und das nötige Durchhaltevermögen für die
Umsetzung von Visionen. - Innerlichkeit konzentriert. Sie bewahrt vor Zerstreuung angesichts einer raffinierten Ausbeutung
unserer Aufmerksamkeit. - Innerlichkeit verbindet. Sie stärkt die Beziehung mit Gott und macht den Glaubenden zum
Netzverstärker göttlichen Segens. - Innerlichkeit tröstet. Sie spiegelt Gottes Ja zum Leben und befreit zur Annahme von Krankheit,
Schwäche und Gebrechlichkeit. - Innerlichkeit macht verlässlich. Sie ermutigt zu treuen Beziehungen, Freundschaften und vielfältigen
Begegnungen. - Innerlichkeit baut auf. Sie befähigt zu einer liebevollen Lebensweise, zu einem Sehen und Urteilen mit
den Augen Gottes.
Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer.
Johannes 15,1
Selbst die wertvollsten Tugenden fallen nicht vom Himmel. Papst Franziskus, ein verlässlicher Coach in Sachen Menschlichkeit, hat es so formuliert: „Von ihrer Natur her ähneln die Tugenden unseren Muskeln: Sie müssen gekräftigt werden, das heisst, sie brauchen Training.“
HERMANN GLETTLER, „DEIN HERZ IST GEFRAGT“
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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