Bibliolog mit Kindern
Die Bibel lebendig machen

Schwarzes Feuer trifft auf weißes: Zuerst wird eine Bibelstelle vorgelesen, dann versetzen sich die Kinder in die biblischen Figuren, leihen ihnen ihre Stimme und verweben so die biblische Geschichte und die eigene Lebensgeschichte. | Foto: Foto: iStock
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  • Schwarzes Feuer trifft auf weißes: Zuerst wird eine Bibelstelle vorgelesen, dann versetzen sich die Kinder in die biblischen Figuren, leihen ihnen ihre Stimme und verweben so die biblische Geschichte und die eigene Lebensgeschichte.
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Bibliolog mit Kindern – ein vielstimmiges Gemeinschaftserlebnis.

Im Bibliolog gelingt es auch für Kinder, faszinierend schnell in biblische Erzählungen einzutauchen und sich von diesen berühren zu lassen.
Bibliolog ist eine Methode, die viele Menschen zu Wort kommen lässt und es ihnen ermöglicht, gemeinsam einen Bibeltext neu zu entdecken. Er basiert auf dem Dialog zwischen biblischem Text und eigener Lebensgeschichte.
Indem die Teilnehmenden sich mit einer biblischen Gestalt identifizieren und sich aus dieser Rolle heraus äußern, tun sich unterschiedliche oder auch überraschende Perspektiven auf, und es kommt zu einem vielstimmigen Gemeinschaftserlebnis.
Wichtig für den Bibliolog sind das „schwarze Feuer“, das ist der geschriebene biblische Text, und das „weiße Feuer“ – alles, was der Text offen lässt (Beweggründe der Charaktere, ihre Gefühle oder Motivationen). Der Bibliolog ermuntert zum Entfachen und Lodernlassen des „weißen Feuers“. Meist ergeben sich daraus überraschend neue Zugänge zum „schwarzen Feuer“.
Falls auch Sie dieses Feuer entfachen wollen, bietet das Familienreferat einen Bibliologgrundkurs an.

In eine andere Rolle schlüpfen
Unser ältester Sohn geht seit vergangenem Herbst in den Kindergarten. Ich nahm das zum Anlass, für Kinder dieser Altersgruppe in puncto Bibliolog aktiv zu werden, und besuche so mo-natlich die Pfarrkindergärten Don Bosco und Karlau in Graz.
Bei unserem ersten Treffen starteten wir mit dem Lied „Apfel, du bist schön, wer hat dich so schön gemacht, Gott hat sich’s ausgedacht …“ und schlugen, indem wir viele eigene Strophen erfanden, den Bogen zur Schöpfungserzählung. Ich lese am liebsten aus der von Kees de Kort gezeichneten Kinderbibel vor. Mal greife ich zum Einzelband, dann wieder zum Sammelband, so wird den Kindern ganz nebenbei klar, dass wir es bei der Bibel mit einer Büchersammlung zu tun haben.
Im November kam Jesus schon wieder nicht vor – nein, aber diesem Jesus, der auch einmal so ein vier- bzw. fünfjähriges Kind war, wurde wohl die Erzählung von Noahs Arche auch einst vorgelesen – freilich noch nicht aus einem Buch, sondern aus einer Schriftrolle (eine Abbildung zeigte ich).
Vor Weihnachten schlüpften die Kinder unter anderem in die Rolle des Josef, es hieß: „Du bist Josef. Was packst du für euch für den weiten Weg nach Betlehem ein?“ Die Antworten der Kinder reichten von „Wasser“, „eine Decke“, „eine Jause“, „ein Zelt“ … bis „warme Sockerln fürs Baby Jesus“.
Mich berührt je neu, wie sehr sich die Mädchen und Buben auf die ausgewählten Rollen einlassen und welch ungeahnte Dimensionen eine biblische Erzählung plötzlich bekommt.

Olga Schnutt

Schwarzes Feuer trifft auf weißes: Zuerst wird eine Bibelstelle vorgelesen, dann versetzen sich die Kinder in die biblischen Figuren, leihen ihnen ihre Stimme und verweben so die biblische Geschichte und die eigene Lebensgeschichte. | Foto: Foto: iStock
Olga Schnutt
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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