Gottesdienst
Berührt, erbaut, ermuntert
Qualität im Gottesdienst. Die Diözese Graz-Seckau startete einen neuen Arbeitsschwerpunkt.
Fragen zur Feier und Gestaltung der Gottesdienste standen in jüngster Zeit auch in der Steiermark zur Diskussion und wurden bei der Befragung zum Synodalen Prozess aufgeworfen. Die Katholische Kirche Steiermark hat nun einen Arbeitsschwerpunkt und ein Projekt „Qualität im Gottesdienst“ gestartet. Auf Schloss Seggau referierte dazu der evangelische Theologe Folkert Fendler über die Kunst des Feierns.
Das Ziel der gottesdienstlichen Feier ist für Fendler eindeutig: „Es muss den Menschen nach der Entlassung besser gehen als vorher, weil sie berührt, erbaut oder aufgemuntert wurden.“ Orientierung gebe ein Blick auf das Wesen eines Gottesdienstes: ein Ort, an dem sich Gott als Schöpfer, Erlöser und Heiliger Geist erweist, und als ein Geschehen, bei dem den Menschen die Güte Gottes geschenkt werde, worauf die Mitfeiernden mit Gesang, Gebet und Lobpreis antworten. Beim Gottesdienst gehe es mehr um Lebensdeutung, Handlungsorientierung, Empfindung und Beziehung und weniger um Show.
Zu Grundanforderungen eines Gottesdienstes gehören für Fendler etwa Sauberkeit, das Zurechtfinden im Gottesdienstablauf, das Verwenden der wichtigsten liturgischen Elemente und auch ein schöner Schlusssegen. Zu den darüberstehenden Leistungsanforderungen zählen für Fendler jene Kriterien, die bewusst erwartet werden – beispielsweise eine bestimmte Musikrichtung, ein Platz für Kinder und Familien und anderes. Für Begeisterung könne Chorgesang ebenso sorgen wie ein tolles Licht, ein eindrucksvoller Kirchenraum oder eine charismatische Predigt. Wie der hl. Augustinus meinte: Nur wer selbst brennt, kann andere entzünden.
Ist die „beste Feier“ eine Garantie für eine rege Teilnahme? Nein, meint Fendler: „Es kann sein, dass die Menschen trotzdem nicht kommen, weil etwas anderes gerade wichtiger ist. Das ist ein gesellschaftliches Phänomen, und damit müssen wir leben. Aber für diejenigen, die mitfeiern, muss es eine schöne Feier geben.“ Dies gilt es für den Sonntagsgottesdienst ebenso im Blick zu haben wie für die Feier der Sakramente und Sakramentalien.
Umfrage zu Qualität in Liturgie
Der nächste Schritt des Projektes ist eine Befragung, was einen qualitätvollen Gottesdienst ausmacht. Dazu wurde eine Umfrage eingerichtet. Sie ist anonym. Ihre Auswertung dient nur dem Arbeitsschwerpunkt „Qualität im Gottesdienst“.
Bis Ende Juni ist die Teilnahme möglich:
https://www.katholische-kirche-steiermark.at/umfrage
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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