Meine Lieblings-BIBELSTELLE
2 Tim 1,7 | Heinz Schubert
Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit (2 Tim 1,7).
Ich fühle mich beschenkt mit einer positiven Lebenseinstellung: Es wird schon alles gut werden. Dafür bin ich sehr dankbar, und das hat mir in schwierigen Lebenslagen schon sehr geholfen: etwa während einer längeren Zeit der Arbeitslosigkeit oder bei meiner Krebserkrankung.
Dieses Grundvertrauen, eigentlich Gottvertrauen, besitzt auch der Schreiber des 2. Briefs an Timotheus. Ob es wirklich Paulus war oder nicht: Er schreibt aus einer verzweifelten Situation, nämlich aus dem Gefängnis. Dennoch ist er in der Lage, eine solche Bestärkung zu formulieren!
Eine Grundfeste meines Glaubens ist: Trotz aller Sorge, die das Leben manchmal bringt, kann ich darauf vertrauen: Ich muss mich nicht fürchten, Gott sorgt für mich. Durch liebe Menschen etwa, die mich begleiten und unterstützen. Das allein schon gibt Kraft und Halt. Dadurch gestärkt, kann ich mich auch für andere einsetzen. Ihnen etwas von dem abgeben, was mich hält – durch tätige Liebe. Nicht naiv oder sich selbst völlig vergessend, sondern mit Verstand und Besonnenheit.
Je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir: Dieser Bibelspruch ist so etwas wie ein Programm für mein Leben. Eine Leitlinie, wenn mein Vertrauen in mich und die Welt erschüttert wird. Auch das kommt natürlich vor. Wie oft wünsche ich mir, dass noch viel mehr Menschen dieses „Programm“ teilen können. Die spüren, dass das „Fürchtet euch nicht“ der Engel am Feld vor Betlehem keine Aufforderung ist, sondern eine Zusage. Denn Gott hat uns gegeben nicht den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.
Heinz Schubert,
Kurator der Evangelischen Pfarrgemeinde Graz-Heilandskirche
Sonntagsblatt, 26. April 2020
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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