Performance gegen Arbeitslosigkeit
Wie es auf Arbeitssuche geht
Mit einer Straßenperformance anlässlich des „Tages der Arbeitslosen“ am 30. April benannte die Katholische Kirche Steiermark in der Grazer Herrengasse persönliche Schicksale Betroffener.
Das Schauspielduo Tatiana Wolf und Andreas M. E. Hierzer berührte, auf Getränkekisten stehend, die PassantInnen mit Aussagen betroffener Arbeitsuchender und Geschichten gelungener Unterstützung. Aufgefrischt wurde dies mit griffigen Passagen der Katholischen Soziallehre wie etwa der Kritik von Papst Franziskus, wonach „heute alles nur nach Kriterien der Konkurrenzfähigkeit und nach dem Gesetz des Stärkeren“ ablaufe und die Stärkeren die Schwächeren zunichte machen. „Diese Wirtschaft tötet“, schreibt der Papst in seinem Apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“. In einem „Umfragebarometer“ konnten Passanten ihre Einschätzung zum Ausdruck bringen.
„Hinter den Zahlen zur Arbeitslosigkeit stehen Unsicherheit, finanzielle Sorgen und das Gefühl, nicht gebraucht zu werden. Allzu leicht ist man versucht zu sagen, dass jeder, der arbeiten will, auch Arbeit findet. Wenn man aber die Lebensgeschichten der Menschen kennt, weiß man, dass es nicht so ist“, sagt Bernhard Schwarzenegger vom Fonds für Arbeit und Bildung der Katholischen Kirche Steiermark.
Die Schicksale Betroffener – vom Schauspielduo dramaturgisch erarbeitet und gezeigt – stammen aus dem Erfahrungsfundus des Fonds für Arbeit und Bildung, der Arbeitsuchende unterstützt.
Getragen wurde die Aktion von mehreren kirchlichen Einrichtungen wie der Katholischen Aktion, dem diözesanen Fonds für Arbeit und Bildung, der Katholischen ArbeitnehmerInnenBewegung, der Katholischen Frauenbewegung, dem Projekt „Alleinerziehende“ sowie der Katholischen Jugend.
Zudem wurden heuer zum Tag der Arbeitslosen digitale Rosen verteilt. Per E-Mail und mit bischöflicher Botschaft gingen diese als Zeichen der Würde und Wertschätzung jedes Menschen – unabhängig von Arbeitsmarktchancen – an alle steirischen AMS-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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