Caritas
Lücken im Sozialnetz dringend schließen
Österreich. Caritas-Inlandskampagne blickt auf Armutsbetroffene.
Aktuelle EU-Daten besagen für 2022, dass über 200.000 Menschen in Österreich massiv von Armut betroffen sind – 40.000 mehr als im Jahr zuvor; darunter viele Frauen und rund 36.000 Kinder. Für die Caritas eine Situation, mit der man sich nicht abfinden darf, so Caritas-Präsident Michael Landau am Dienstag, 17. Oktober, im Rahmen einer Pressekonferenz in Krems. Armut wirksam zu bekämpfen sei gerade in Österreich nicht eine Frage des Könnens, sondern des Wollens.
Österreich habe einen in weiten Teilen gut funktionierenden Sozialstaat, meint Landau und würdigt die zuletzt ergriffenen Maßnahmen der Regierung, um viele Folgen der Teuerung abzufedern. Aber der Druck auf den Schultern vieler Menschen, sei nach wie vor enorm. Landau: „Wir appellieren an die Verantwortlichen der Bundesregierung, jetzt in der Krise bei der Hilfe für armutsbetroffene Menschen nicht nachzulassen. Das österreichische Sozialnetz weist Lücken auf, und die Regierung ist gut beraten, diese zu schließen.“
Für vulnerable Gruppen wie Mindestpensionistinnen und -pensionisten, Alleinerziehende, Mehrkindfamilien oder Menschen in Arbeit, deren Gehalt aufgestockt werden muss, brauche es dringend weitere sozialpolitische Reformen, um strukturell bedingte Armut in Österreich zu reduzieren. Bund und Länder seien hier gleichermaßen gefordert.
Eine substanzielle Anhebung der Ausgleichszulage wäre eine solche schnelle und zielgerichtete Maßnahme, um die Armutsgefährdung rasch und unbürokratisch zu reduzieren, so der Caritas-Präsident.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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