Österreich
Ein sicherer Hafen
In den letzten Jahren haben rund 26.000 Menschen, größtenteils als Nachkommen von NS-Opfern, die österreichische Staatsbürgerschaft wiedererlangt. Das hat Außenminister Alexander Schallenberg am Dienstag, 30. Jänner, bekanntgegeben. Anlass war die Präsentation des Buches „Wir und Österreich. 15 Stimmen“, das vom Außenministerium gemeinsam mit der Israelitischen Kultusgemeinde Wien herausgegeben wurde. Es enthält Beiträge von Personen, die infolge einer Gesetzesnovelle die österreichische Staatsbürgerschaft wieder angenommen haben.
An der Feier nahm auch Ex-Kanzlerin Brigitte Bierlein teil, in deren Amtszeit 2019 die Novelle mit Zustimmung aller Nationalratsparteien beschlossen worden war. Der neue Paragraph 58c des Staatsbürgerschaftsgesetzes weitete eine zuvor nur für unmittelbare NS-Vertriebene geltende Bestimmung auch auf deren Nachfahren aus.
IKG-Präsident Deutsch betonte, dass die Wiedererlangung der Staatsbürgerschaft durch die NS-Opfer und ihre Nachfahren „kein Geschenk“ sei. „Es ist die Restitution der Staatsbürgerschaft, die diesen Menschen und ihren Familien gestohlen wurde“, unterstrich Deutsch. Anders als noch in den 1990er-Jahren werde Österreich heute „immer öfter als sicherer Hafen für Juden wahrgenommen“, was an der Politik der vergangenen Jahre liege.
Die Veranstaltung sollte eigentlich im November stattfinden, doch sei kurz nach dem Hamas-Massaker niemandem zum Feiern zumute gewesen, so Schallenberg. Er erinnerte daran, dass sich unter den von der Terrororganisation in den Gazastreifen verschleppten Geiseln auch ein israelisch-österreichischer Familienvater befindet.
Quelle: Kathpress
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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