Waldbrände in Amazonien bedrohen nicht allein die Einheimischen, sondern die Erde.
Bischof Kräutler: „Retten, was noch zu retten ist“

Foto: Archiv

Die Bischöfe der brasilianischen Amazonasregion haben die Regierung zu einem besseren Schutz des Regenwaldes aufgefordert. Sie reagierten damit auf die aktuellen Brände und die zunehmende Abholzung. „Gemeinsam mit Papst Franziskus verteidigen wir kompromisslos Amazonien und verlangen dringende Maßnahmen angesichts der gewalttätigen und irrationalen Aggression gegen die Natur“, so die Bischöfe in einer gemeinsamen Erklärung. „Wir sind beunruhigt und beklagen die Vergiftung der Flüsse und Seen, die Verschmutzung der Luft durch den Qualm“, so die Geistlichen. Ebenso verwerflich seien der rücksichtslose Fischfang und das Eindringen in indigene Reservate. Illegale Goldsucher und Holzfäller müssten ihr Tun beenden.
Die Bischöfe bestätigten zwar die Souveränität Brasiliens über das Gebiet – 60 Prozent des Amazonaswaldes liegen in Brasilien. Allerdings verstehe man die weltweiten Sorgen und unterstütze internationale Initiativen zum Schutz des Regenwaldes.
Amazonas-Bischof Erwin Kräutler pocht auf die Mitverantwortung der Industrieländer für die Ausbeutung und Vernichtung des Regenwalds. „Die G7-Nationen und andere Staaten müssen sich auch fragen, inwieweit sie selbst an der Zerstörung mitschuldig sind“, sagte Kräutler im brasilianischen Altamira. „Wo gehen denn die illegal geschlagenen Hölzer Amazoniens hin? Und all die Milch- und Fleischprodukte, für die der tropische Regenwald abgebrannt wird?“, möchte der 80-Jährige – eine der bekanntesten Stimmen der Regenwaldregion – wissen. Derzeit bereitet der gebürtige Vorarlberger, der von 1981 bis 2015 die flächenmäßig größte brasilianische Diözese Xingu leitete, die für 6. bis 27. Oktober anberaumte Amazonien-Symode mit vor.
Angesichts der verheerenden Brände bittet die Caritas Österreich um Spenden für die Nothilfe. Konkret benötigt würden Atemschutzmasken, Wasserpumpen, Zelte, Werkzeuge und Medikamente. Allein in diesem Jahr wurden bereits 82.000 Brände in den Wäldern am Amazonas gezählt.
KATHPRESS / REMLER

Autor:

Elisabeth Wimmer aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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