Wie geht es Ihnen?
Gefühle sind grundlegender Bestandteil des menschlichen Wesens.
Gefühle entstehen unmittelbar, helfen uns, Entscheidungen „aus dem Bauch“ heraus zu treffen und andere Menschen besser zu verstehen. Emotionen sind ein angeborenes Bewertungssystem, das jedoch nicht von Beginn an ausgereift ist. Erfahrungen verfeinern es.
Gefühle bei sich selbst wahrzunehmen und auch unterscheiden zu können, ist ein wichtiger erster Schritt in der Entwicklung der sogenannten emotionalen Kompetenz. Hier ein Beispiel: Wenn wir nur unseren beschleunigten Puls und unsere schwitzenden Hände wahrnehmen, könnte das Verliebtheit ebenso bedeuten wie Lampenfieber oder Angst.
Die Erregung allein ist also noch keine Emotion! Emotion hat immer auch eine Bewertung, und diese Bewertung müssen wir differenzieren, aber auch benennen lernen. Kinder neigen noch sehr häufig dazu, unangenehme Gefühle als „Bauchweh“ zu beschreiben. Dieses Bauchweh wird durch Erfahrung immer weiter und genauer ausdifferenziert zu nervös, ängstlich, unsicher, überfordert, Ärger … Dasselbe gilt natürlich auch für lustig, vorfreudig, glücklich, erleichtert, stolz … Nach Wahrnehmen und Benennen braucht es auch Regulation: also Emotionen kontrollieren zu können, sich nicht durch sie hemmen zu lassen und die entstehenden Handlungsimpulse zu hinterfragen. Gestatten Sie also die Frage: Wie geht es Ihnen?
Christiane Sprung-Zarfl
Psychologin, Leiterin des Instituts für Familienberatung und Psychotherapie
Über Wirkung und Nebenwirkung der Langeweile
Einladung zur kostenlosen Online-Veranstaltung „… über Wirkung und Nebenwirkung der Langeweile (bei Kindern) …“
Wie schädlich oder wirksam ist Langeweile für die Entwicklungsprozesse von Kindern? Und was hat die Langeweile in der Kindheit mit dem späteren Erwachsenenleben zu tun?
Gemeinsam begeben wir uns auf eine kurzweilige Zeitreise der Langeweile.
Donnerstag, 8. Februar, 19 bis 20.30 Uhr, über ZOOM.
Anmeldung über die Buchungsplattform der Diözese Graz-Seckau oder kbw@graz-seckau.at
Für Sie gelesen
Zeit für Gefühle
Das Bildkartenmaterial „Zeit für Gefühle“ bietet eine wunderbare Unterstützung, um sich über Gefühle und Emotionen in Gruppen austauschen zu können.
Die Karten können zu unterschiedlichsten Fragen eingesetzt werden und sind ab März um € 25 pro Set (zu 25 Karten) im Katholischen Bildungswerk erhältlich.
kbw@graz-seckau.at
Nachgedacht
Ein Bild sagt mehr als Worte
Ich durfte für das Katholische Bildungswerk das Kartenset „Zeit für Gefühle“ gestalten. Entstanden sind vielschichtig deutbare Bilder, die Emotionen bewusst und greifbar machen.
Zunächst habe ich viel skizziert und recherchiert: Gibt es eine Kategorisierung von Gefühlen? Welche Abstufungen gibt es? Was sind die Gefühlsparameter im Gesicht? Vereinfacht gesagt, Augen und Mund. Zum Ausprobieren: Man zeichne einen Kreis und setze dann als Augen zwei waagrechte Striche, den Mund als Halbkreis (nach oben oder unten offen) ein. In weiteren Kreisen kann nun mit dem Neigungswinkel der Augen gespielt werden sowie mit der Breite des Mundes.
Ein Gefühl zeigt sich aber nicht nur im Gesicht, sondern im ganzen Körper. Zur Auswahl standen einige Figuren mit geeigneten Merkmalen (Ohren, Schwanz, etc.). Schließlich ist eine dinosaurierartige Kunstfigur entstanden, mit der aus der Distanz Identifikation möglich ist.
Ich hoffe, für die ReferentInnen und ModeratorInnen, die wir mit diesen Gefühlskarten bei ihrer Arbeit unterstützen wollen, ist ein nützliches Werkzeug entstanden, mit dem sie Menschen unterschiedlicher Herkunft und Altersstufen erreichen.
Elisabeth C. Berger
eki.berger@gmail.com
Die Autorin ist Bild- und Wortgestalterin und EKI-Regionalverantwortliche beim KBW.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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