Familie
Umwerfend geschmackvoll
Regional + saisonal = nachhaltig + kinderleicht.
Wir haben es gut! Wir haben es wirklich gut! Besser gesagt, wir haben großes Glück, in einem Land zu leben, das uns kulinarisch so vielfältig versorgt. Überlegen wir doch einmal, was wir alles in Österreich produzieren und konsumieren können, angefangen von verschiedenen Getreidesorten über diverse Obst- und Gemüsesorten bis hin zum Fleisch.
Die Vielfalt an Speisen, die sich aus den regionalen Lebensmitteln herstellen lassen, ist umwerfend und geschmackvoll. Und meist ist die Zubereitung eben dieser heimischen Speisen einfacher als gedacht.
Genau dieses Wissen um die Gerichte, die regional und somit auch saisonal zubereitet werden, gilt es zu erhalten. Zu erhalten und an die folgenden Generationen weiterzugeben. Ein wesentlicher Teil der früheren Kochkunst war es außerdem zu wissen, wie mit einem saisonalen Überfluss umgegangen wird. Wie können Äpfel gelagert oder verarbeitet werden, um sie auch in den Jahreszeiten zu genießen, in denen sie gar nicht mehr wachsen? Was tun mit all den Zucchini, die plötzlich alle fast zeitgleich reifen?
Das Wissen um das richtige Haltbarmachen von Lebensmitteln ist neben der sinnvollen Planung und einer durchdachten Resteverwertung aktueller denn je; gleichzeitig ein wichtiger Punkt im Thema Nachhaltigkeit.
Wir haben großes Glück! Denn all das Know-how zum Thema „regional, saisonal und Nachhaltigkeit“ müssen wir nicht neu entdecken, sondern können es unseren Vorfahren nachmachen.
Christine Schwarzenberger
Für Sie gelesen
Heilkraft aus dem Kräutergarten, 19,90 Euro, Freya Verlag
Rezepte laden zum Nachmachen und Staunen ein. Wann und wie Kräuter gesammelt und getrocknet werden, wird genauso nahegebracht wie das Haltbar-machen und die richtige Teemischung.
Über 100 Pflanzen, die in der Naturheilkunde eine große Bedeutung haben, werden porträtiert. Das Buch von Silvia Baumgartner ist ein guter Ratgeber von der Herstellung bis zur Anwendung von Räucherpflanzen, Kinderpflanzen, Badekräutern, Teemischungen und vielem mehr.
ZUM NACHDENKEN
Nachhaltiges Generationenwissen
„Regional, saisonal, nachhaltig“ – das sind Begriffe, die uns immer häufiger in den Medien begegnen. Begriffe, die sich gut verkaufen lassen. Doch wissen unsere Kinder, welches Obst und Gemüse heimisch wächst? Wann es wächst bzw. geerntet werden kann? Wann sind z. B. die verlockenden Erdbeeren reif? Oder die Birnen?
Für unsere Kinder ist es normal, meist mehrmals pro Woche eine Banane zu essen. Aber wie war das früher, als (Ur-)Oma und Opa noch Kinder waren? Konnten sie auch zur Banane greifen, wann immer sie Gusto darauf hatten? Nein, ganz und gar nicht. Bananen gab es selten, sie waren etwas Besonderes.
Dafür haben sie bereits als Kinder gelernt, wie mit Lebensmitteln achtsam umgegangen wird. Und so wissen sie auch heute noch, was man z. B. aus schrumpeligen Äpfeln oder einem harten Stückchen Brot noch alles machen kann.
Nachhaltigkeit war damals kein Begriff, aber dafür gab es die Wertschätzung gegenüber den Lebensmitteln, die meist selbst produziert wurden.
In meinen Generationen-Kursen vom Katholischen Bildungswerk konnte ich bereits mehrmals beobachten, wie sehr Kinder es lieben, wenn sie von den Großeltern erfahren, was diese als Kind erlebt oder erlernt haben. Speziell, wenn es um „Geschichten“ rund um Lebensmittel geht. Kindern ist es wichtiger, als wir denken, zu erfahren, was sie essen und woher ihr Essen stammt. Das ist ein enormer Ansatz für ihr späteres eigenständiges Leben.
Christine Schwarzenberger
Die Autorin ist dipl. Kindergesundheits- u. Ernährungstrainerin, LIMA-Trainerin und Referentin für intergenerationelle Bildung im Katholischen Bildungswerk:
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.