Familie
Sei frech, wild, wunderbar

Im vorgerückten Alter neue Wege einschlagen. | Foto: pexels/mart production
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Vieles geht im hohen Alter – nur langsamer.

Ein Stereotyp eines alten Menschen ist der/die griesgrämige Alte. Ein Mensch, der immer schlechte Laune hat und den Mitmenschen mit seinem Grant immer auf die Nerven geht. Andere Altersbilder sind diesem nicht unähnlich.
Der Podcast FM Faltenrock der Caritas beweist das Gegenteil. In alten Menschen steckt sehr viel Humor, und sie sind auf ihre Weise frech und wild und wunderbar. Sie erzählen von ihren „unsinnigen“ Leidenschaften, von den Lastern, denen sie frönen, und sie denken gerne an die Streiche zurück, die sie als Kind spielten.
Auch im hohen Alter steckt in jedem noch ein Kind. Manche spielen mit dem Ball, retten jedes verletzte Tier, schauen sich neue Dinge an oder spielen noch immer leidenschaftlich. Sie würden als BundespräsidentIn die Welt besser machen wollen und sich wünschen, dass alle Menschen gleichbehandelt werden.

Denn alt zu sein heißt nicht, keine Zukunft mehr zu sehen. Im Podcast kam zur Sprache, dass ihre Bedürfnisse oft nicht mehr wahrgenommen werden und sie sich ausgegrenzt fühlen. Deshalb wünschen sie sich Anlaufstellen, die ihnen helfen, gehört zu werden. Sie möchten respektvoll behandelt werden von der Gesellschaft.
Auch alte Menschen möchten neue Dinge erleben und sind für Neues offen. Ein Sprichwort sagt: „Habe nie Angst vor dem Altwerden. Du kannst immer noch Unsinn machen. Nur langsamer.“

Elisabeth Hacker

Erfüllt leben im Alter
Sie möchten hochaltrige Menschen beim Erhalt ihrer Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit unterstützen? Im Laufe des Lehrganges entwickeln Sie Projekte/Veranstaltungen, welche die gesellschaft-liche Teilhabe von hochaltrigen Menschen ermöglichen.

Eine Kooperation des Katholischen Bildungswerks mit dem Fachbereich „Pastoral und Theologie“ sowie dem „Umfassenden Schutz des Lebens“.
Dauer und Ort: März bis November 2023 (4 Module), Graz. Kosten: 200 Euro für Ehrenamtliche und Hauptamtliche der Diözese Graz-Seckau (sonst 400 Euro).

Anmeldungen unter: Katholisches Bildungswerk, Tel. 0316/8041-345
kbw@graz-seckau.at
https://bildung.graz-seckau.at

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Hilfreich helfen
Markus Fellinger
18 Euro, Tyrolia Verlag

Der Autor, evangelischer Pfarrer und Gefängnisseelsorger, spürt dem Phänomen des Helfenwollens nach und zeigt es als wesentliche Beziehungsform des Menschen. Am Vorbild des „Barmherzigen Samariters“ zeigt er Aspekte hilfreichen Helfens auf und bietet zehn Kriterien an, die eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Engagement ermöglichen. Er spricht auch Belastungen an, thematisiert Kompetenz und Angewiesensein, Liebe und Macht, Loslassen und Dank-Annehmen.

Zum Nachdenken

Freche Großeltern
Einer meiner liebsten Kindheitserinnerungen ist, dass mir meine Oma versuchte, das Rülpsen beizubringen. Sie beherrscht es meisterlich und konnte sogar das ABC rülpsen.

Erlernt habe ich es bis heute nicht, aber ich erinnere mich noch genau, was für ein Schock es für mich war, dass meine Oma das konnte. Mittlerweile finde ich, man ist nie zu alt, um Blödsinn zu machen, auch nicht als Oma.
Und wenn ich mir meine Eltern jetzt ansehe, welche Späße sie mit meinen Kindern treiben und diese sich vor Lachen nicht einkriegen, dann denke ich mir, ja so ganz erwachsen wird man nie – und das ist toll!

Sei frech und wild und wunderbar, sagte angeblich Astrid Lindgren, eine meiner Lieblingsautorinnen. Auch meine Oma, die kürzlich ihren 90. Geburtstag feierte, hat noch immer dieses freche Funkeln in ihren Augen und ist auf ihre Weise wild und wunderbar! Die Angestellten im Pflegeheim, in dem sie betreut wird, sind begeistert von ihr. Auch meine Eltern necken sich gerne gegenseitig, schleichen sich an wie kleine Kinder, um sich gegenseitig zu erschrecken, oder lachen aus vollen Herzen. Ich wünsche mir, im Großelternalter genauso zu sein, lachen zu können, frech meine Meinung zu vertreten und ein wunderbarer Mensch für meine Mitmenschen zu sein.
Und wenn ich mir meine Großeltern und Eltern so anschaue, dann bin ich mir sicher: Das freche Funkeln in den Augen ist auch bei mir hängengeblieben.

Elisabeth Hacker
Die Autorin ist Pädagogin und Referentin in der Erwachsenenbildung.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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