Mit Demenz leben lernen
Viele von uns kennen jemanden, der jemanden kennt ...
In Österreich leben rund 110.000 Menschen mit Demenz. Da die Menschen immer älter werden, wird die Zahl weiter steigen ...
Vereinfacht gesagt ist Demenz eine nicht heilbare Krankheit im Gehirn (meist von älteren Menschen), durch die Teile davon nicht mehr richtig funktionieren. Deshalb können sich Betroffene viele Dinge nicht mehr so gut merken. Menschen mit Demenz sind oft verwirrt, sie finden nicht mehr nach Hause oder erkennen vertraute Personen nicht mehr. Das macht ihnen natürlich Angst, daher fühlen sie sich in ihrer gewohnten Umgebung wohl und sicher.
Demenz ist aber nicht nur eine körperliche Krankheit, sie hat auch eine soziale Dimension. Sie schließt Menschen (Betroffene und Angehörige) aus der Gesellschaft aus – sei es aus Scham, Unwissenheit oder Angst. Um gut mit Demenz leben zu können, brauchen alle Seiten soziale Teilhabe und Wertschätzung. Es soll weniger Ängste und Vorurteile gegenüber Menschen mit Demenz geben, denn Ängste und Vorurteile behindern.
Um das zu erreichen, ist es wichtig, auf Fragen Antworten zu bekommen: Wie verändert sich ein Mensch mit Demenz? Wie kann ich unterstützen? Wer unterstützt mich? Um möglichst viele Menschen über dieses Thema zu informieren und sensibel zu machen, hat das Familienreferat der Diözese Graz Seckau u.a. Demenz zu einem Schwerpunktthema für das Jahr 2024 gemacht.
PatientInnenverfügung
Das Familienreferat und der Umfassende Schutz des Lebens laden ein zu „Vorsorgevollmacht und PatientInnenverfügung“.
Gemeinsam mit dem Geriater Dr. Erwin Horst Pilgram werfen wir einen Blick auf die sensiblen Themen PatientInnenverfügung und Vorsorgevollmacht: Wie kann ich als alter Mensch diese Instrumente für mich nutzen, um meine Werte und Ziele für mein Lebensende zu formulieren?
◉ Montag, 11. März, 16.30 bis 18 Uhr, Parterresaal, Bischöfliches Ordinariat,
Bischofplatz 4, 8010 Graz.
Kosten: 6 Euro.
Anmeldung bis 8. März:
https://bit.ly/3vONR9N
Für Sie gelesen
Die Weisheit der Demenz
Hildegard Nachum
Kneipp Verlag Wien
Hinter dem oft irritierenden Verhalten desorientierter Menschen mit Demenz steckt das Bemühen, unaufgearbeitete Lebenskapitel in ein inneres Gleichgewicht zu bringen. Die Methode der Validation hilft Angehörigen und BetreuerInnen dabei, auf diese Erlebniswelten einzugehen und so Sicherheit und Halt zu schenken. – Ein Ratgeber für Angehörige und Betreuende.
Nachgedacht
Lebensmomente
Groß, stark, laut – und alles reparieren und wieder zum Laufen bringen…
Jetzt aber merkst du, dass vieles nicht mehr so geht wie früher. Das bringt dich zum Nachdenken. Du kannst dich manchmal an gewisse Dinge, die vor kurzem passiert sind, nicht mehr erinnern – an andere aus deiner Vergangenheit aber sehr wohl. Immer wieder erzählst du uns Geschichten von früher. Wie du mit deinen Freunden unterwegs warst, von deiner Lehre im Fahrradgeschäft, den Fahrten mit deinem LKW …
Heute fährst du mit dem Fahrrad auf einen Kaffee zum Auer oder in die Trafik. Du bist glücklich, wenn es warm genug für diese Ausfahrten ist. Sie sind für dich ein Stück Freiheit und Unabhängigkeit. Manchmal macht Mama sich zu Hause Sorgen, ob du wohl wieder heil heimkommst.
Apropos Mama: Manchmal erzählst du, wie es früher in unserem „Viertel“ ausgeschaut hat. Nur ein paar Häuser hat es gegeben. Über die Äcker hat man von deinem Elternhaus bis hinüber zu ihrem gesehen … Du erzählst auch, wie du sie damals „erobert“ hast. Heute nervt sie dich manchmal mit ihrer großen Fürsorge… Und vielleicht gerade deshalb hast du gestern gesagt, dass du dir nicht gedacht hättest, dass du sie in deinem Alter noch so gern haben würdest…
Die Autorin ist Leiterin des Projektes Alleinerziehende und päd. Mitarbeiterin im Familienreferat.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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