Familie
Mein Leben in Beziehung
Impulse zur Fastenzeit aus dem Kalender „Liebe, Lust und Laster“.
Wann immer ich mich entschließe, mein Tempo für ein paar Tage zu drosseln, kann ich im Kalender blättern. Jederzeit.
Meine Kurzweil. Heute denke ich über etwas Einfaches nach: meine technischen Geräte. Papst Franziskus meint, sie seien geeignet, uns manchmal mehr voneinander zu entfernen als zusammenzubringen. Wie oft sitze ich mit anderen an einem Tisch und bin doch fern? Wie oft möchte jemand etwas erzählen und findet kein Ohr bei mir? Mich beschäftigt die Frage, wie mein heutiger Tag durch bewusstes Sehen und Erkennen bereichert werden könnte.
Mein Ruhepol. Heute weiß ich mehr denn je um die Konstante in meinem Leben. In meiner Partnerschaft lasse ich mir Zeit, um aufmerksam zuzuhören. „Bis der andere alles gesagt hat“, wie zu lesen ist. Der Papst meint, in dieser Haltung liege die Chance, die Gewohnheit zu entwickeln, „dem anderen wirkliche Bedeutung beizumessen“ – durch die „Einheit in der Vielfalt“. Mich beschäftigt die Frage, wo ich diesen großen Wert in meiner Beziehung am deutlichsten spüre.
Meine Vergebung. Kann ich mir selbst verzeihen? Kann ich mir Fehler eingestehen? Ich lese, man lenke dann eher von sich ab und „beschuldige“ andere Menschen. Der Papst schreibt, man müsse sich selbst vergeben können, um in dieser Haltung auf andere zuzugehen. Mich beschäftigt die Frage, ob Vergebung tatsächlich darin besteht, mit den eigenen Begrenzungen gut zu leben.
Aus: „Liebe, Lust und Laster“, mit Zitaten von Papst Franziskus aus Amoris Laetitia
Du, Gott, immer da
Du Gott der Umwege.
Du Gott der Sackgassen.
Du Gott des Andersrum.
Du Gott der Kreuzungen.
Du Gott der Umkehr.
Du Gott meiner Irrwege.
Du Gott meiner Orientierung.
Du Gott meiner Neuanfänge.
Du Gott der Freiheit.
Du, Gott, immer da.
FÜR SIE GELESEN
Fastenkalender „Liebe, Lust und Laster“
Familienreferat, 6,90 Euro
Das Familienreferat der Katholischen Kirche Steiermark lädt mit dem Fastenkalender „Liebe, Lust und Laster“ zum „inneren Pilgern“ ein: 40 offene Impulse, die den Gedanken von Papst Franziskus
in Amoris Laetitia nachspüren, regen zur Vervollständigung, Reflexion oder auch zum Widerspruch an. Und: Sie berühren auf besondere Weise.Zum Nachdenken
Zur Freiheit befreit Lieber Gott, manchmal laufen die Tage gar nicht gut.
Aus Zank wird Streit, aus Langeweile miese Laune, und das
Spielen ist auch blöd.
Aber: Ich kann anders! Wetten?
Die Fastenzeit als 40-tägige Vorbereitungszeit auf Ostern ist uns bekannt als Zeit der Umkehr und des Verzichtes. Besonders das Wort Umkehr klingt vielen von uns negativ in den Ohren: „Ich habe etwas falsch gemacht. Ich muss etwas anders machen.“ Vielleicht sogar: „Ich bin nicht gut genug“? Mit schnell gefassten Vorsätzen starten wir in die Fastenzeit, mit dem Ziel, die 40 Tage möglichst durchzuhalten. Das kann eine gute Übung sein. Doch die Fastenzeit und damit verbunden der Verzicht und die Vorsätze halten einen viel größeren Horizont für uns bereit!
Umkehr kann auch bedeuten, dass mir wieder neu bewusst wird, wie Gott mich eigentlich gemeint hat: Als freien Menschen! Als dankbaren Menschen! Wir dürfen uns auf die Perspektive Gottes einlassen, uns und unser ganzes Leben von Gott her denken. Dann machen die guten Vorsätze Sinn: Sie können täglich eine kleine Erinnerung sein, mich selbst mit den Augen Gottes zu sehen und mein Leben danach auszurichten. Tag für Tag kann ich in den kleinen Dingen des Alltags dieses neue Leben einüben.
Die Fastenzeit kann uns zeigen, dass das Leben nicht wie im Hamsterrad laufen muss. Denn zu Ostern geschieht das, was der heilige Paulus in seinem Brief an die Galater beschreibt: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit!“
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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