Kleber, Saft und Aufguss

Die weiß-schwarze Rinde ist typisch für Birken. | Foto: pixabay
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Birkenholz findet vielerlei Verwendung.

Früher kam Birkenholz in der Wagnerei zum Einsatz und wurde für die Herstellung von Wäscheklammern, Zündhölzern, Skiern und Holzschuhen verwendet.
Aus den dünnen Ästen und Zweigen wurden Körbe geflochten.

Eines ihrer bekanntesten Produkte ist wohl das Birkenpech. Bereits vor 50.000 Jahren verwendeten die Neandertaler es als Klebemittel. Birkenpech gilt als erster systematisch produzierter Kunststoff der Welt.
Doch auch der zuckerhaltige Saft der Birke ist beliebt. Der darin enthaltene Birkenzucker Xylit kann als alternatives Süßungsmittel verwendet werden. Der aus dem Stamm gewonnene süße Birkensaft wurde bereits von Hildegard von Bingen genutzt und wird seither wegen seiner vitalisierenden Wirkung zur Blutreinigung, als Stoffwechselanregung, bei Rheuma, Haarausfall und Depressionen verwendet.

Nicht zuletzt hat die Birke in die moderne Sauna-Kultur Einzug gehalten. Bei einem sogenannten Wenik-Aufguss (Wenik ist der russische Name für Birke) klopft der Saunameister zusammengebundene Birkenzweige, die er zuvor in Birkensud tränkt, auf den heißen Ofen. In Russland gehört es außerdem zum Sauna-Ritual, sich die Zweige gegenseitig auf den Rücken zu schlagen, da das die Blutzirkulation anregen soll.

Deike

Ein Baum ist ein Baum – und weitaus mehr
Die Birke ist auch als mystischer Baum bekannt. Sie spielt eine große Rolle in den nordischen Sagen und ist Freya, der Göttin der Liebe und der Ehe, geweiht. Deshalb steht die Birke ebenso für Liebe, Fruchtbarkeit und den Frühling.
Die Birke wird als Lichtbringerin verehrt, was sich auch in ihrem Namen zeigt:
Das indoeuropäische „bhirg“ steht für
hell, glänzend, schimmernd.
Dank ihrer Frostresistenz gilt die Birke als Symbol der Widerstands- und Durchsetzungskraft.
Als Frühlingsbaum schlechthin steht
sie aber auch für wiedererwachende Lebensgeister. Nicht umsonst wird sie
oft als Maibaum – Sinnbild des Frühlings und der Fruchtbarkeit – verwendet

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Natur

Die Birke – weiß-grüner Frühlingsbote

Ob Tischler, Klimaforscher, Allergiker oder Romantiker – sie alle haben aus unterschied-lichen Gründen mit der Birke zu tun. Denn der Laubbaum hat so einiges zu bieten.

Wer kein Hobby-Botaniker ist, tut sich in Mischwäldern meist schwer, verschiedene Baumarten auseinanderzuhalten. Die Birke hingegen erkennt jedes Kind an ihrer auffälligen weißen Rinde. Dieses Merkmal hat der Laubbaum dem Farbstoff Betulin zu verdanken. Er gibt der Rinde nicht nur die Farbe, sondern macht den Stamm auch glatter und wasserdichter, als er bei anderen Bäumen ist. So ist die Birke vor schnellem Austrocknen und vor Krank-heiten geschützt.

Besonders alt wird die Birke nicht: Mit höchstens 120 Jahren bleibt sie weit hinter den hohen Lebenszahlen anderer Bäume zurück. Dafür nutzt sie die vergleichsweise kurze Zeit, um schnell zu wachsen. Schon nach sechs Jahren kann sie bis zu sieben Meter hoch sein. Sie ist ein recht dankbares Lebewesen und breitet sich als sogenannte Pionierpflanze oft da aus, wo sich zuvor kaum Pflanzen angesiedelt haben. Birken zeigen uns außerdem sehr anschaulich die Folgen der globalen Erwärmung. Da sie kühlere Standorte bevorzugen, wandern sie immer weiter in den Norden und markieren die Grenze zur Polarregion, die sich aufgrund des Klimawandels immer weiter verschiebt.

Das recht harte Holz der Birke eignet sich gut als Kaminholz und ist auch aus vielen anderen Gründen beliebt. Besonders in skandinavischen und baltischen Ländern wird es gern zu Möbeln und Parkettböden verarbeitet.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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