Fülle an Weisheit

Älter werden – mehr als das Verstreichen von Zeit.

Während die Jugend oft mit Kraft, Energie, Vitalität und Unbeschwertheit assoziiert wird, sind die positiven Aspekte des Älterwerdens häufig weniger sichtbar. Man denkt an gesundheitliche Einschränkungen, mangelnde Mobilität oder den Verlust geliebter Menschen.
Doch das Alter kann auch mit einer Fülle von Erfahrungen und Weisheit verbunden sein. Älterwerden bedeutet nicht nur
das Verstreichen von Zeit, sondern im besten Fall auch persönliche Weiterentwicklung.
Die Sichtweise auf das Älterwerden hat sich gewandelt. Früher galt es als Last, heute wird es oft als Chance gesehen, das Leben zu genießen und neue Perspektiven zu gewinnen. Soziale Beziehungen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Freundschaften und familiäre Bindungen gewinnen an Bedeutung, und viele erkennen, wie wertvoll gemeinsame Erlebnisse sind.
Auch die Einstellung zur Arbeit verändert sich. Viele Menschen ergreifen im Ruhestand neue berufliche Wege oder engagieren sich ehrenamtlich. Solche Tätigkeiten helfen nicht nur, aktiv zu bleiben, sondern fördern auch soziale Kontakte und den Gemeinschaftssinn.
Insgesamt ist das Älterwerden eine Reise, die sowohl Herausforderungen als auch viele schöne Momente bereithält. Es liegt an uns, diese Lebensphase positiv zu gestalten.

Petra Ruzsics-Hoitsch

Selbstbestimmt bis zum Lebensende – aber wie?
Der AK Umfassender Schutz des Lebens – aktion leben lädt zur traditionellen Herbsttagung: „Selbstbestimmt bis zum Lebensende – aber wie? PatientInnenverfügung & Vorsorgevollmacht“ mit Prim. Erwin Horst Pilgram (Leiter der Abteilung Medizinische Geriatrie und Hospiz an der Albert Schweitzer Klinik), Anita Freismuth-Jauschneg MA (Pflegeheimseelsorgerin und Gerontologin) und Dr.in Michaela Wlattnig (PatientInnen- und Pflegeombudsschaft Steiermark).
◉ 14. November, 15–18 Uhr, Festsaal, Campus Augustinum, Lange Gasse 2.

Für Sie gelesen

Korbinian und der Bär
Auhser/Friedrich/Lefin
Vermes-Verlag

Eigentlich wollte Korbinian als Einsiedler leben, doch immer öfter kommen Menschen zu ihm und bitten ihn um Hilfe – und dann wird er auch noch zum Bischof ernannt! Da er sich nach einem ruhigen Leben zurücksehnt, begibt er sich zum Papst nach Rom. Doch auf dem Weg dorthin begegnet er einem Bären, der von nun an eine wichtige Rolle im Leben des Heiligen spielen wird. Eine Geschichte für Kinder ab 4 Jahren.

Nachgedacht

Auch ich werde älter
Am Sonntag habe ich Geburtstag – und wieder bin ich ein Jahr älter. Aber das stört mich nicht, denn in meinem Leben sind schon großartige Dinge passiert. Ich habe vieles erlebt und erreicht und so manches durchgestanden – manchmal allein, aber meist begleitet von Familie, Freunden, Arbeitskolleginnen. Nicht nur die schönen Erlebnisse, sondern vor allem die schwierigen, bewältigten haben mich weitergebracht und Stück für Stück zu der Person gemacht, die ich jetzt bin. Diese Lebenserfahrungen ließen mich ruhiger und gelassener werden. Dazu mein Tipp: Einmal mehr aufstehen, als niederfallen und ganz wichtig: immer die Krone richten!
Zum Älterwerden gehört auch das Auftauchen von „Wehwehchen“. Auch wenn mich vermehrt das Kreuz oder die Hitzewallungen plagen, fühle ich mich jünger als ich bin. Dazu trägt bei, dass ich schon einige Male für die Mama und nicht die Oma meiner Enkelkinder gehalten wurde …
Für mein weiteres Älterwerden wünsche ich mir Menschen, die mich schon ein Leben lang begleitet haben und mit mir gemeinsam in die Vergangenheit und vor allem in die Zukunft blicken, aber auch viele neue Kontakte und bereichernde Erfahrungen.

Petra Ruzsics-Hoitsch
petra.ruzsics@graz-seckau.at
Pädag. Mitarbeiterin im Projekt Allein-
erziehende und Familienreferat.