Familie
Fit bis ins hohe Alter

Gedächtnistraining ist neben Förderung von Bewegung, 
Alltagsfähigkeit und Lebenssinn ein Baustein von LIMA. | Foto: Neuhold
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  • Gedächtnistraining ist neben Förderung von Bewegung,
    Alltagsfähigkeit und Lebenssinn ein Baustein von LIMA.
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Die kognitiven Fähigkeiten erhalten und fördern.

Gedächtnistraining ist ein Sammelbegriff für alle Maßnahmen, die zum Ziel haben, die kognitiven Fähigkeiten nicht nur zu erhalten, sondern auch zu fördern. Was für die körperliche Fitness gilt, gilt auch für das Gehirn: Wer die geistigen Fähigkeiten und somit auch die eigene Selbständigkeit so lange wie möglich aufrechterhalten möchte, muss etwas dafür tun.

Also sollte man das Gehirn im Alltag trainieren, wenn man bis ins hohe Alter fit bleiben will. Dafür müssen die kognitiven Bereiche in einen ganzheitlichen Rahmen („ganzheitliches Setting“) gestellt werden. Es werden kognitive, affektive, psychomotorische und soziale Ziele verfolgt.

Eine Gruppe ist ein guter Rahmen für ein erfolgreiches Gedächtnistraining, zusätzlich müssen die Teilnehmenden mit ihren Erfahrungen und Bedürfnissen im Mittelpunkt stehen. Die Aufgaben, Methoden und Schwierigkeitsgrade sollen so gewählt werden, dass sie den Fähigkeiten der Gruppe entsprechen und an den Alltag und den Erfahrungen der Teilnehmenden anknüpfen. Das erhöht Motivation und Bereitschaft aktiv mitzumachen.

Eine LIMA-Gruppe bietet einen sicheren Rahmen, fördert die Kommunikation sowie ein wertschätzendes Miteinander, kollektive Erfolgserlebnisse finden statt. Soziale Beziehungen entstehen und so wird die Gruppe zu einem Erleben von Geselligkeit und ganzheitlicher Aktivität. Ein effektives Gedächtnistraining muss also maßgeschneidert, zielgerichtet, motivierend und abwechslungsreich gestaltet werden.

Doris Marinka

LIMA. Start der Ausbildung

Sie möchten Menschen 60+ dabei bestärken, ihr Leben nach den eigenen Bedürfnissen und Möglichkeiten zu gestalten? Und sind trotzdem der Meinung, dass das am besten in einer Gemeinschaft gelingt?
Das Katholische Bildungswerk startet am 15. Oktober den nächsten Ausbildungslehrgang für LIMA-Trainerinnen und LIMA-Trainer. Dieser befähigt die Teilnehmenden, den Ablauf von LIMA-Einheiten in den Bereichen Gedächtnis- und Kompetenztraining, psychomotorisches Training, Lebens- und Sinnfragen zu gestalten. Die Ausbildung dauert von Oktober 2022 bis Juli 2023, umfasst elf Samstage (+ einen Freitag) und findet in Graz (und online) statt. Kosten: 1200 Euro. Infos: KBW,
Tel. (0 31 6) 80 41-345. E-Mail: kbw@graz-seckau.at, https://bildung.graz-seckau.at

Für Sie gelesen

Rindenmedizin
Eunike Grahofer
29,90 Euro, freya-Verlag

Die traditionelle Volksmedizin der „Boalrichter“ – der Knochenrichter, der Holzknechte und der Hebammen erzählt von den altbewährten, vielfältigen Verwendungen der Rinden von Bäumen, Sträuchern und Wurzeln. Die Rinde ist die „Haut“ des Baumes oder Strauches, so verwendete man sie früher zur Hautpflege ebenso wie bei Verletzungen, bei Entzündungen oder für die Verdauung. Ein Buch vom alten Wissen, mit Infos über Erntezeiten und Verarbeitung und mit vielen Rezepten.

Zum Nachdenken

Lebensveränderung
Seit 14 Jahren bin ich als LIMA-Trainerin („Lebensqualität im Alter“) tätig und habe viele Menschen begleiten dürfen. LIMA hat zum Ziel, die Selbständigkeit im Alter zu erhalten, dass man aktiv und fit bleibt und durch soziale Kontakte, die in den Trainingseinheiten geknüpft werden, aktiv am Leben teilnimmt.

Nach jahrelanger Erfahrung kann ich sagen, dass vor der Entscheidung an einem LIMA-Trainingsprogramm teilzunehmen, der Wunsch oder die Notwendigkeit einer Veränderung steht. Eine Veränderung des eigenen Lebens, des eigenen Tuns, oft hervorgerufen durch den Verlust des Lebenspartners, der gewohnten Umgebung, aber auch der zunehmende Verlust der Gedächtnisleistung. Einige meiner Teilnehmenden erzählten, dass der Verlust des Partners auch mit einem sozialen Rückzug einherging. Zuerst ist das ja ganz natürlich, mit der Zeit verliert man aber viele Kontakte und die Isolation wird größer. „Natürlich wurde ich gefragt, ob ich da und dort mitmachen möchte, aber nachdem ich immer ab-gelehnt habe, haben Freunde auch irgendwann aufgehört zu fragen“, erzählt eine LIMA-Teilnehmerin. Dadurch hat sich auch ihre Lebenssituation sehr verändert, im kognitiven wie auch im emotionalen Bereich.

Doch irgendwann war sie an dem Punkt angelangt, dass es so nicht weitergehen konnte. Gewohnt, aktiv und fit zu sein, nahm sie die Gelegenheit wahr, und meldete sich zu einem LIMA-Kurs an. Zuerst mit Skepsis und Vorsicht, aber mittlerweile ist sie mit Leidenschaft und Freude dabei.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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