MEIN GARTEN | SonntagsblattPLUS, 28. Juli 2024
Ein Gedicht auf jedem Gericht

Die vielen Blütenpflanzen, die im Garten und auf den Wiesen gedeihen, sind schön anzuschauen, verströmen einen wunderbaren Duft – und sind auch essbar. | Foto: privat
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  • Die vielen Blütenpflanzen, die im Garten und auf den Wiesen gedeihen, sind schön anzuschauen, verströmen einen wunderbaren Duft – und sind auch essbar.
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Blumen mit ihren essbaren Blüten.

Die Blüte ist die Crème de la Crème der Pflanze. In ihr sind sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Diese geben ihr Farbe und Geruch. Auf uns haben diese Stoffe unterschiedliche Auswirkungen. Es lohnt sich auf jeden Fall, Blumen nicht nur als Dekoration anzupflanzen.

Schon im Mittelalter war es üblich, beim Kochen Blüten zu verwenden. Man machte damals gar nicht erst einen Unterschied zwischen Kraut und Blume.

Rosen verfeinern jedes Gericht, Rosenbowlen sind ein herrliches Sommergetränk.

Wunderschön und auch schmackhaft sind die Kosmee und die Blüten des Borretsch. Der Borretsch schmeckt auch nach Gurke – deshalb sein Beiname: Gurkenkraut (Achtung: im Garten nicht zu sehr aussamen lassen; er wird groß und vermehrt sich schnell).

Malven und Gewürztagetes lassen sich auch mit den anderen Blüten wunderbar zu einer Blütenbutter verarbeiten.

Die Blüten des Rucola und der Ringelblume werden ebenso gerne verwendet, vor allem in Salaten.

Ich verwende auch die Blüten der Fuchsie sehr gerne für Dekorationen und auf Blütenbroten und Salaten. Vor dem Verzehr sollten die Staubgefäße rausgenommen werden. Die schmecken nicht so gut. Aber sogar die Samenstände können gegessen werden.

Die Kornblume verwende ich überall gerne, denn das hübsche Blau hat eine schöne Farbwirkung zu jedem Gericht, und auch in den Aufstrichen ist dies sehr schön.

Das Gänseblümchen nannte man früher das „Aspirin für die Kinder“, es dient als Salatschmuck – ebenso wie die leuchtenden Blüten des Löwenzahns.

Die Goldmelisse sieht hübsch als Dekoration von Salaten aus, ihr intensiver und würziger Geschmack passt gut zu Gemüse, Nudel- und Reisgerichten. Aus den Blüten lässt sich auch ein Sirup zubereiten.

Weniger bekannt ist, dass wir die Blüten der Dahlie und der Taglilie essen können.

Geschlossene Blüten lege ich gerne in Essig ein – dann gibt es diese zur Jause zum Knabbern dazu. Oder ich verwende die Blüten gerne zu Salaten und schneide sie in Suppen.

Die Schönheit der Blüte hat natürlich einen ganz einfachen Grund, es geht um die Vermehrung. Je attraktiver die Blüte, desto mehr Bienen, Hummeln und Schmetterlinge kommen zu ihr zu Besuch! Das Wunderbare daran ist, dass wir auch etwas davon haben, optisch, kulinarisch und gesundheitlich. Je mehr Blüten und Kräuter im Garten angebaut werden, desto mehr Pflanzendiversität werden wir finden. Und die Natur atmet auf.

Angelika Ertl

Frag Angelika

Es ist jedes Mal eine Freude, meine Gäste zu beobachten, wenn sie die Gartenblumen bei mir das erste Mal zu essen bekommen.

Angelika Ertl
Biogärtnerin


Welche Naschpflanzen gibt es für Bienen?

Auch die Bienen brauchen Nahrung:
Die Kugeldistel hat gern karge Böden und wird bis zu einem Meter hoch. Traumhafte Blüten zieren den Garten bis Spätherbst.
Bienenfreund – Phacelia – ist ein Muss für jedes freie Fleckerl, wo man noch einen Samen anbauen kann. Wunderschöne lila Blüten sind ein Festmal für die Bienen.
Der Honigbaum (Euodia) wird ein kleiner Baum und ist für jeden Imker ein gutes Geschenk.
Ebenso die Sieben Söhne des Himmels. Ein wunderbarer Baum für den Garten mit weißen Blütenbüscheln.
Und für den Stein- und Staudengarten ist der Steinquendel (Calamintha) immer eine Bienenweide.
Die Katzenminzen sind anspruchslos und schön. Die Nepeta kann man nach der Blüte zurückschneiden, dann treibt sie nochmal durch und blüht bis in den Spätherbst hinein.
Auch Riesenehrenpreis und Lavendel sind bei Bienen sehr beliebt.

Oliva Reisen Garten-, Natur- & Aktivreisen

0316/29 109 52  www.olivareisen.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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