MEIN GARTEN | SonntagsblattPLUS, 30. Jänner 2022
Der lästige Nützling

Der Naturgarten sollte auch für Tiere Platz bieten – 
erst dann ist er ein Garten der Natur.
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  • Der Naturgarten sollte auch für Tiere Platz bieten –
    erst dann ist er ein Garten der Natur.
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Maulwürfe fressen Schädlinge – aber der Rasen scheint ihnen wirklich egal zu sein.

Von Mutter Natur mit scharfen Sinnen ausgestattet, finden Maulwürfe in den dunklen Gangsystemen immer zielgenau den Weg zu ihrer bevorzugten Nahrung.
Maulwürfe leben räuberisch und sind Tag und Nacht auf der Suche nach tierischer Nahrung. Das kommt uns Gartenfans sehr zu Gute, denn unter anderem stehen dabei auch Schädlinge auf ihrem Speiseplan: Drahtwürmer, Erdraupen, Engerlinge, Rüsselkäferlarven, Schnecken, Maulwurfsgrillen, Kohl- und Wiesenschnakenlarven. Pflanzen werden nicht gefressen! Mit ihren Grabungen durchlüften, lockern und mischen Maulwürfe den Boden.

Die aufgeworfenen Hügel, welche ein unvermeidbares Nebenprodukt ihrer so wichtigen Arbeit sind, machen Maulwürfe in vielen Gärten jedoch leider unbeliebt. Aber: In Wiesen tragen die Erdhaufen zur Artenvielfalt bei: Es können sich dort Pflanzen ansiedeln, die in der geschlossenen Pflanzendecke nicht keimen könnten. Die Erde der Haufen eignet sich für Blumenbeete und als Anzuchterde.

Maulwürfe erreichen eine Länge von 10–17cm. Das wichtigste Organ zur Orientierung und Nahrungssuche ist die empfindliche Schnauze. Sie sind Einzelgänger mit einem eigenen Territorium von durchschnittlich 50 bis 120 m. Ihr selbst gegrabenes Gangsystem ist labyrinthartig verzweigt. Die tiefen Gänge werden vor allem im Winter gegraben. Die Tiere legen im Erdreich eigene Kühlkammern an und lagern hier ihr Winterfutter. Im Zentrum des Baues liegt eine Nestkammer, zusätzlich werden mehrere Vorratskammern angelegt.
Das ganze Jahr hindurch durchstreifen sie in regelmäßigen Abständen ihre Tunnel auf der Suche nach Bodentieren wie Würmern, Insektenlarven und anderen Kleintieren. Das ist auch notwendig, denn der Maulwurf muss täglich etwa 50 bis 100 Prozent seines Körpergewichts an Nahrung zu sich nehmen, um seinen Stoffwechsel aufrecht zu erhalten. Pflanzen werden aber niemals gefressen.

Angelika Ertl

Vergrämen von Maulwürfen
Um Maulwürfe aus bestimmten Gartenbereichen fernzuhalten, stehen ökologisch
verträgliche Maßnahmen zur Verfügung.

  • Erde vom Hügel entfernen und eine Glasflasche schräg eingraben, sodass sie halb herausschaut. Der darüberstreichende Luftzug verursacht einen Pfeifton.
  • Eisenstangen in den Boden stecken und von Zeit zu Zeit kräftig mit einem Hammer oder Spaten mehrmals dagegen schlagen. Oder einen Löffel an die Stange hängen, der dann bei Wind gegen die Eisenstange schlägt.
  • Zwiebelbrühe, Knoblauchjauche, ranzige Milch oder andere stark riechende Kräuterjauchen direkt in die Gänge schütten.


Der Naturgarten sollte auch für Tiere Platz bieten – erst dann ist er ein Garten der Natur.

Womit und wie soll ich die Vögel in meinem Garten füttern?
Grundsätzlich ist eine Vogelfütterung vor allem im Winter aus umweltpädagogischer Sicht empfehlenswert. Es gibt Weichfutterfresser und Körnerfresser. Am besten wählen Sie eine Mischung aus. Dann kommen wesentlich mehr Vögel zur Futterstelle. Man füttert von November bis Ende Februar. Bei Frost oder Schnee werden besonders viele Vögel das Angebot annehmen.
Wählen Sie Futterspender
(Futtersilos), bei denen die Tiere nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können. Auf diese Weise minimieren Sie die Übertragung und Ausbreitung von Krankheitserregern. Außerdem verdirbt darin das Futter nicht.
Futterspender müssen so gebaut und angebracht werden, dass das Futter auch bei starkem Wind, Schnee und Regen nicht durchnässt werden kann, da es sonst verdirbt oder vereist. Geeignete Futtersilos sind „wartungsfrei“.
Platzieren Sie Futterspender an einer übersichtlichen Stelle, so dass sich keine Katzen anschleichen und Sie gleichzeitig die Vögel gut beobachten können.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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