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Der Hut – Kopfschmuck im Wandel der Zeit.

Wer gut behütet durchs Leben geht, muss nicht zwangsläufig einen Hut tragen. Aber dass viele Redensarten im Deutschen, auch wenn der ursprüngliche Sinn vielleicht verloren ging, etwas mit Hüten am Hut haben, spricht für dessen kulturgeschichtliche Bedeutung. | Foto: pixabay
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Der Hut – Kopfschmuck im Wandel der Zeit.

Bereits im Altertum unterschieden Hüte ihre jeweiligen Träger von Krethi und Plethi: Wenn die Römer einen Sklaven in die Freiheit entließen, bedachten sie ihn mit einem Hut. Ob sich der Glückliche anschließend selbst noch ein Hütchen aufsetzte – sprich, die neu gewonnene Unabhängigkeit feucht-fröhlich feierte – oder einfach nur seinen Hut nahm, sei dahingestellt.
Galt also der Hut zunächst als äußerliches Zeichen der Freiheit, kam im Mittelalter noch eine weitere Symbolik hinzu: Wer etwas auf sich hielt, ging nicht mehr ohne. Wer seinem Mitvolk bedeuten wollte, nicht irgendwer zu sein, sondern amtlicher Würdenträger, reicher Kaufmann oder mindestens von Adel, trug Filzkreationen mit Leinen- oder Wollflor, geschmückt mit Reiherfedern und Agraffen.
Mit den gesellschaftlichen Veränderungen im Laufe der nächsten Epochen fand auch ein Wechsel in der Kleiderordnung statt. Der Hut wandelte sich vom reinen Statussymbol immer mehr zum stylishen Accessoire. Zwar galt noch im 19. Jahrhundert die Faustregel: je größer der Zylinder, desto wichtiger die Person; doch auch weniger bedeutende Zeitgenossen fanden nun zunehmend Gefallen daran, sich etwas auf den Kopf zu stülpen. Die Hutformen wurden spezifischer und individueller, so dass sie als Erkennungsmerkmal für bestimmte regionale, berufliche oder religiöse Gruppen dienen konnten: der mexikanische Sombrero, der Tirolerhut, der waldgrüne Jägerhut, der bei orthodoxen Juden beliebte schwarze Homburger.

Was wäre John Wayne ohne seinen Stetson?
Heutige Hut-Designer orientieren sich an Comics, Romanen oder Kinofilmen. – Wobei für Hollywood der Hut schon immer zur Grundausstattung kleiner und großer Helden zu gehören schien.
Denn, einmal ganz ehrlich: Was wäre ein Charlie Chaplin ohne seine Melone? Was wäre John Wayne (im Bild) ohne seinen berühmten Stetson oder Humphrey Bogart ohne seinen Trenchcoat sowie dem Schlapphut, und was wäre Indiana Jones ohne seinen wüstenstaubbraunen Fedora, der ihm selbst in den abenteuerlichsten Situationen auf dem Schädel wie festgewachsen sitzt?

Maxeiner / deike

Wer gut behütet durchs Leben geht, muss nicht zwangsläufig einen Hut tragen. Aber dass viele Redensarten im Deutschen, auch wenn der ursprüngliche Sinn vielleicht verloren ging, etwas mit Hüten am Hut haben, spricht für dessen kulturgeschichtliche Bedeutung. | Foto: pixabay
Was wäre John Wayne ohne seinen Stetson?
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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