MEIN GARTEN | SonntagsblattPLUS, 29.10.2023
Ab ins Winterquartier
Empfindliche Pflanzen aufs Überwintern vorbereiten.
Kübelpflanzen werden spätestens jetzt in einen hellen und kühlen Keller gestellt. Dieser hat am besten um die 8 bis 10 Grad und ist gut durchlüftet.
Zitrusfrüchte kommen spätestens Anfang November ins Quartier. Oleander halten 1 bis 2 Minusgrade aus. Schädlinge frieren dann auch draußen ab – eine gute Methode, um das Winterquartier schädlingsfrei zu halten.
Laubabwerfende Pflanzen wie Fuchsien und Enzianstrauch können auch in den dunklen Keller gestellt werden. Wichtig ist dabei auch, dass die Pflanzen alle 3 bis 4 Wochen ein wenig gewässert werden, damit sie nicht austrocknen.
Der Oleander verträgt ein wenig Minusgrade. Wenn man ihn bei leichten Frösten noch ein wenig draußen stehen lässt, sterben eventuelle Schädlinge ab, die sich auf den Blättern breitgemacht haben (Schildlaus, rote Spinne).
Kübelpflanzen werden vor dem Einstellen um die Hälfte bis 2/3 zurückgeschnitten. Das spart Platz und Verdunstungsfläche.
Immergrüne Gehölze wie Kirschlorbeer oder Buchs in Töpfen kann man in milderen Regionen draußen lassen. Der Tontopf wird mit Jute oder einer Kokosmatte eingewickelt – dies hat auch einen schönen Dekoeffekt.
Und sehr wichtig ist: Kontrollieren Sie die Pflanzen auf Schädlinge, bevor sie ins Winterquartier kommen, sonst vermehren sich diese dort in Scharen. Finden Sie Pilze, dann besprühen Sie mit einer Mischung aus 1 Teil Frischmilch und 9 Teilen Wasser alle 3 Tage die Pflanzen; bei Tierchen vewenden Sie bitte eine im Handel erhältliche Mischung aus ätherischen Ölen (Thymianöl, Sesamöl, Aminosäuren und Anisöl).
Angelika Ertl
Gemüse und Blumen
Die Gemüsebeete werden abgeräumt, und Früchte lässt man nachreifen. Lassen Sie auf den Beeten noch den Gartenmulch oder das Häckselgut und Blätter liegen, dann ist der Boden auch über die Wintermonate mit Schutz versehen.
Vogerl- und Wintersalate (Asia Salate), die minus 15 Grad aushalten, werden in die Tomatenhäuser gepflanzt.
Wer im nächsten Frühling neue Blumenbeete anlegen möchte, kann jetzt schon Vorarbeit leisten. Das Erdreich wird aufgelockert; falls vorhanden, arbeiten Sie halb zersetzten Laubkompost und Pferdemist ein. Das Ergebnis ist eine lockere Pflanzerde.
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Angelika Ertl
Biogärtnerin
Was ist beim Pflanzen und beim Schnitt von Obstbäumen zu beachten?
Herbstzeit ist Pflanzzeit, vor allem bei Obstgehölzen wie Apfel, Birne und auch Süßkirsche, Zwetschke und Quitte. Weiters sind jetzt Stachelbeeren, Johannis- und Himbeeren zu pflanzen.
Bei Birnen müssen immer zwei verschiedene Sorten zur gegenseitigen Befruchtung zusammengesetzt werden. Ideale Partner sind die Sommersorte Williams Christ und die Herbstbirne Bosc´s Flaschenbirne.
Damit zweijährige Obstbäume auch reichlich Früchte tragen, ist ein richtiger Pflanzschnitt der Krone wichtig.
Die Mittelastkrone ist typisch für alle Apfel-Halbstämme. Der durchgehende Leittrieb bildet den Wipfel, 3 bis 4 Seitenäste bilden die Krone und werden auf Saftwaage angeschnitten. Das heißt, alle Seitenäste ergeben die gleiche Höhe und sind dem Wipfel untergeordnet. Der unterste Seitenast kann mittels einer elastischen Hohlschnur heruntergebunden werden und setzt somit als erster Blütenknospen an.
Bei der Hohlkrone wird der Mittelast entfernt. Die Früchte haben dadurch eine viel bessere Sonnenbestrahlung. Ideal bei niederen Stämmen wie Pfirsich, Zwetschken, Marillen.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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