6. Ostersonntag: Sr. Karina Beneder
Von Gottes Geist in unserem Leben gestärkt
Gebote und Verbote bestimmen unser Leben. Sie sind Regeln, an die wir uns halten können, damit ein gutes Miteinander möglich ist. Wenn wir z. B. auf der Straße unterwegs sind und alle VerkehrsteilnehmerInnen die Regeln einhalten, dann fühlen wir uns sicherer. Jesus hat uns durch seine Lebensweise viele Verhaltensregeln hinterlassen. Im Alltag werden wir durch den Geist Gottes geleitet und wir können vertrauen. Die Gottesliebe zeigt sich auch in der Nächstenliebe. Wir können den Geist Gottes in unserem Leben erkennen, wenn wir gerne mithelfen, dass unsere Welt lebens- und liebenswerter wird, wenn wir alle unsere Kräfte bündeln für unsere Mitmenschen.
Ein Evangelium des Lebens
In den Anden von Peru im Sinne dieses Evangeliums unterwegs zu sein, das heißt für mich, grundsätzlich zu vertrauen und gestärkt mit dem Geist Gottes aufzubrechen und trotz vieler Hindernisse weiterzugehen. Es ist Gottes Geist, der mir die Kraft gibt, franziskanisch dienend unterwegs zu sein. Es ist so, dass ich durch die Begegnungen gestärkt zurückkehren darf. Durch das Arbeiten, Beten mit den Menschen bzw. durch das Verweilen bei ihnen spüren sie, dass die Bibel eine lebensspendende Botschaft anzubieten hat.
- ∙ Wir sorgen uns um das gemeinsame Haus, um die Schöpfung: Wir pflanzen Bäume und sammeln gemeinsam Müll.
- ∙ Wir reden über die Sorgen in der Arbeit. So nehmen wir an den Problemen der Menschen in den Dörfern, die oft vom Rest der Welt vergessen sind, teil.
- ∙ Wir bilden die Kinder und Jugendlichen zu Themen der Umwelt.
- ∙ Wir zeigen Möglichkeiten auf, mit und in der Schöpfung Gottes nachhaltig zu leben.
Die Botschaften des Evangeliums werden einerseits mit sehr viel Skepsis und andererseits auch mit Begeisterung aufgenommen. Die Skepsis hat großteils ihre Ursache darin, dass in der Zeit der Corona-Pandemie viele evangelikale Gruppen die Leute verunsichert haben. Der Geist Gottes kann uns zeigen, welcher Schritt der nächste sein soll. „Ich lasse euch nicht als Waisen zurück, ich komme zu euch“ – diese Zusage macht uns Mut, die Herausforderungen in den Stürmen der Zeit anzunehmen und nicht zu verzweifeln.
Seit über zehn Jahren bauen bzw. arbeiten wir in der Schule Santa Bernardita in La Union, Piura, Perú. Diese Schule haben wir auf einer ehemaligen Müllhalde mit Hilfe der Fastenaktion der Diözese und mit vielen Spendern von „Wir wollen helfen Zwettl“ aufgebaut. Für diesen Aufbau war und ist es uns ganz wichtig, uns vom Geist Gottes leiten zu lassen. Was mit einer Müllsammlung begonnen hat, entwickelte sich zu einem ökologischen Zentrum, wo mehr als 500 SchülerInnen wertvolle Erziehung für ihr späteres Leben erfahren. In diesem Vertrauen gelingt für viele Kinder eine Zukunft mit einer wertvollen Schulbildung.
Es ist Gottes Geist, der mir die Kraft gibt, franziskanisch dienend unterwegs zu sein.
Ein Projekt ist mir in letzter Zeit besonders zu Herzen gegangen: der Besuch von einem Heim in Lima. Die Mädchen kennen teilweise ihre Eltern nicht und sind sehr gezeichnet von dem kurzen Leben, das sie führen mussten. Z. B. können vierjährige Mädchen nicht sprechen. Sie werden liebevoll von Frauen wie in einer Familie betreut. Ich besuche sie öfters, wenn ich in Lima bin, um ihnen ein bisschen den Alltag zu verschönern und ihre Fähigkeiten zu stärken. Das Heim liegt in einem Elendsviertel, zwischen Häusern aus Brettern. Durch die Betreuung wird der Geist Gottes in der selbstlosen Zuwendung und Unterstützung sichtbar.
Wir feiern bald Pfingsten. Als Christinnen und Christen wollen wir voll Liebe und Engagement für die Zukunft unserer Kinder auf dieser Erde weitermachen. Lassen wir uns von diesem Geist Gottes anstecken!
Autor:Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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