5. Ostersonntag: Sr. Karina Beneder
Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben

Sr. Karina tritt auch gegen die Zerstörung der Umwelt ein. Die Kinder in ihrer Gruppe sind als Wassertropfen gekleidet: die rote Schrift lautet übersetzt: "Ohne Wasser kein Leben." | Foto: zVg
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  • Sr. Karina tritt auch gegen die Zerstörung der Umwelt ein. Die Kinder in ihrer Gruppe sind als Wassertropfen gekleidet: die rote Schrift lautet übersetzt: "Ohne Wasser kein Leben."
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ICH BIN … deine Gegenwart, deine Freude, dein Alltag, dein Leben … –
so sagt Jesus zu uns. Wie können wir die Gegenwart Gottes in unserem Leben umsetzen? Wie können andere spüren, dass wir aus dem Evangelium, aus der Gegenwart Gottes leben? In den folgenden Ausführungen möchte ich die „Ich-bin-Sätze“ Jesu aus dem Evangelium nach Johannes mit meinem derzeitigen Leben in den Anden von Peru verbinden.

Ich bin der Weg

Jeden Tag machen wir uns auf den Weg, wir gehen in unseren Alltag, in die Schule, in die Arbeit, zu den Menschen, wir sind unterwegs mit vielen anderen. Wir können den Weg voll Vertrauen gehen, weil Gott bereits unseren Weg kennt und uns auf den Wegen der Freude, des Leids und der Trauer begleitet.

Für mich bedeutet es, wenn ich mich auf den Weg in die Dörfer mache, dass ich eine weite Strecke niemanden treffe und auch kein Handy funktioniert. Jedes Mal, wenn ich wegfahre, bete ich und bitte Gott, mich und alle Menschen, die ich treffe, zu begleiten. Die Landschaft ist traumhaft schön, aber karg. Manchmal kommen mir Hirten mit ihren Herden entgegen und grüßen freundlich oder wir plaudern ein bisschen. Die Leute freuen sich und bringen in ihrer Begegnung mit mir zum Ausdruck, dass sie das Gefühl haben, nicht vergessen zu sein. Sehr oft teile ich mit ihnen in der Sonntagsliturgie das Wort Gottes, sodass sie den unbegreiflichen Gott in ihrem Leben spüren, indem wir miteinander kommunizieren. Wenn Gott mit uns auf dem Weg ist, dann können wir vieles schaffen, weil wir wissen, dass es nicht alleine von uns abhängt, ob etwas gelingt oder nicht.

Ich bin die Wahrheit

Die Wahrheit Gottes ist ein Barometer, an dem wir uns orientieren können. Offene Menschen denken nicht nur an sich, sondern auch an ihre Nächsten. Wenn wir uns an den Auftrag Jesu halten, dann kann ein wahrhaftes Leben gelingen und wir haben die Kraft, uns für unsere Mitmenschen einzusetzen.

Österliche Menschen leben aus der Hoffnung und dem Vertrauen, dass Jesus den Weg mit ihnen geht.

Für mich bedeutet es, die Menschen in den Dörfern wahrzunehmen in ihrer Bedürftigkeit, in ihren Sorgen des Lebens, wahrzunehmen. Anfangs konnten sie gar nicht glauben, dass ich wirklich wieder komme und dass ich Wort halte und wieder zu ihnen zurückkehre. Es ist schön, voneinander zu lernen und zu helfen, wo es nötig ist.

Ich bin das Leben

Das Leben ist so bunt und vielfältig. Wenn wir Jesus unser Leben anvertrauen, dann können wir voll Hoffnung sein und alle unsere Sorgen und Ängste Gott überlassen. Natürlich schaffen wir das nicht immer, weil wir Menschen sind und oft nur das bedenken, was gerade rund um uns los ist. Wenn wir das Leben in seiner Tiefe und Weite wahrnehmen, dann überrascht es uns zwar manchmal, macht uns aber auch reifer.

Für mich bedeutet es, Freude zu haben an dem was ich tue. Es wird mir bewusst, dass es ein großes Geschenk ist, helfen zu dürfen, indem ich die Ärmsten von Peru mit dem Auto besuchen kann und Abwechslung in ihren Alltag bringe. Das Leben hier ist sehr bescheiden, es fehlt Leitungswasser und Strom im Haus. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass die Menschen glücklich sind. Sie lieben das Arbeiten in der Natur und sind so dem lebendigen Gott sehr nahe.

Österliche Menschen, egal wo sie wohnen, leben aus der Hoffnung und dem Vertrauen, dass Jesus den Weg mit ihnen geht und wir so sorgenloser den Alltag bewältigen können.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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