Pfarre Purgstall regionalisierte Gottesdienste
„12 Plätze – 12 Schätze“

Nach der Segnung des Osterfeuers am Purgstaller Kirchenplatz haben Jugendliche das Osterlicht zu den zwölf Plätzen gebracht. Sie haben sich für das Foto für einen kurzen Moment zusammengestellt. | Foto: zVg
  • Nach der Segnung des Osterfeuers am Purgstaller Kirchenplatz haben Jugendliche das Osterlicht zu den zwölf Plätzen gebracht. Sie haben sich für das Foto für einen kurzen Moment zusammengestellt.
  • Foto: zVg
  • hochgeladen von Wolfgang Zarl

In der Pfarre Purgstall mit ihren 4600 Katholiken hat man in der Corona-Zeit ein besonderes Konzept entwickelt. Um möglichst vielen Menschen die Teilnahme an Gottesdiensten zu ermöglichen, haben Pfarrer Franz Kronister und sein Team das pastorale Projekt „12 Plätze – 12 Schätze“ ins Leben gerufen. Der Name lehnt sich an den ORF-Wettbewerb 9 Plätze, 9 Schätze“ an. Aber es geht theologisch tiefer, wie der Pfarrer erzählt: „Wir haben auf zwölf aufgestockt und denken dabei auch an die zwölf Apostel, die die Grundfesten der Kirche sind.“ Die Purgstaller haben das in die sieben Katastralgemeinden hinausgetragen und im Markt Purgstall selbst zusätzlich zur Kirche noch weitere Gottesdienstplätze eingerichtet. Schöne und ruhige Orte für diese Gottes­dienste sind bei Kapellen, in einem Garten, auf dem Sportplatz, im Park oder vor einer Schule.

Ergänzung zur Kirche, nicht Ersatz

Begonnen hat man mit „12 Plätze – 12 Schätze“ im Frühjahr 2020, zuletzt bewährte sich das Konzept beim Palmsonntagsgottesdienst und bei der Osternachtsfeier. Die Got­tesdienste erinnern an Feldmessen und Maiandachten. Es sei aber als Ergänzung zur Kirche gedacht, nicht als Ersatz, betont Franz Kronister. Auch Menschen, die sonst kaum an Gottesdiensten teilnehmen, habe man bei diesen „regionalisierten“ Feiern angetroffen, berichtet der Pfarrer. „Wir wollten niemanden wegschicken“, betont er. Auch hat man bei großen Feiertagen auf Platzkarten verzichtet. So konnte man vielen Menschen in der Gemeinde das Mitfeiern ermöglichen und gleichzeitig die Corona-Sicherheitsmaßnahmen einhalten. „Wir wollten auch in dieser schweren Zeit bei den Menschen sein, das war das zentrale Anliegen“, erzählt der Priester. Überall sind zwischen 35 und 80 Mitfeiernde gewesen.

Hemma Putschögl, Pastoralassistentin in Ausbildung, berichtet: Für Purgstall sei es heuer „eine besondere Osternacht gewesen. An zwölf Plätzen im Freien wurden um 20 Uhr Wortgottesfeiern abgehalten, Pfarrer Kronister feierte zeitgleich mit 100 Gläubigen in der erst kürzlich generalsanierten Pfarrkirche“. Nach der Segnung des Osterfeuers am Kirchenplatz haben Jugendliche das Osterlicht zu den zwölf Plätzen gebracht, so Putschögl. Außerdem wurde an alle Außenstellen Osterkerzen verteilt. Trotz Kälte, Wind und Regen hätten Hunderte Menschen die Osternacht an den zwölf Plätzen mitgefeiert.

Die Pfarre Purgstall hat die liturgische Ausgestaltung zentral vorbereitet, an den zwölf Orten sind insgesamt 50 Vorbeter und Mitarbeiter im Einsatz gewesen. Dort seien auch Musiker mit verschiedensten Instrumenten gewesen. Der Aufwand sei schon groß gewesen, so Pfarrer Kronis­ter. Aber man wollte damit alle einladen. Auch künftig werde man diese „Gottesdienstordnung“ einsetzen – wenn möglich auch mit anschließendem Frühschoppen.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ