Stift Melk
Große Stiftsbibliothek-Sanierung
Ungeziefer, Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung haben Teile der Melker Stiftsbibliothek in Mitleidenschaft gezogen. Um historische Räume und Bestände zu erhalten, läuft bis 2032 ein umfassendes Restaurierungsprojekt im Benediktinerstift mit einem Volumen von zwölf Millionen Euro. Die 1735 eingerichtete Bibliothek umfasst mehr als 100.000 Bände, davon 1.800 Handschriften und 750 Inkunabeln aus der Frühzeit des Buchdrucks vor 1500. Die älteste Handschrift stammt vom Anfang des 9. Jahrhunderts und beschäftigt sich mit Naturkunde. Pro Jahr werden unter Leitung von Papierrestauratorin Bettina Dräxler etwa 10.000 Bände gereinigt, mit der Inventarliste abgeglichen und auf Schäden untersucht. Die Restaurierung eines Bandes könne bei großem Zeitaufwand bis zu 10.000 Euro kosten. Der größte Teil der Investitionskosten entfällt auf bauliche Maßnahmen in der Bibliothek als Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Restaurierung umfasst u. a. die Sanierung der Türen und Fenster. Wichtig für die dauerhafte Erhaltung der Bücher sind konstante Temperaturen und eine Luftfeuchtigkeit unter 60 Prozent. Eingebaut wird auch ein Brandschutz. Außerdem werden die Bibliotheksräume erweitert und eine neue Handschriftenkammer sowie ein Archiv eingerichtet. Zudem wird die Bibliothekstrakt-Fassade saniert.
Dabei gehe es darum, „das Gebäude für kommende Generationen zu schützen und Verschleißerscheinungen entgegenzuwirken“, erläuterte Prior Jakob Deibl. Bei der Vergabe der Aufträge setzt man vor allem auf hausinterne Handwerker und regionale Anbieter. Man komme dem Auftrag aus der Klostergründung im Jahr 1089 nach, für die Region zu sorgen und als Bildungszentrum zu fungieren.
Autor:Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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