Pfarre Niklasberg mit höchster Wahlbeteiligung
Pfarrgemeinderatswahl: Tausende gestalten Kirche

Rund 4,3 Millionen Katholiken waren am 20. März aufgerufen, bei den österreichweiten Pfarrgemeinderatswahlen ihre Vertreter in den rund 3.000 Pfarren des Landes zu wählen. Dabei wurden 28.000 zu wählende Sitze vergeben. In der Diözese St. Pölten hatten in der letzten Periode 7.533 Personen Mandate inne, davon waren 5.257 gewählt. Diese Zahl dürfte nach dieser Wahl bei etwa 5.000 liegen. 1.556 wurden neu gewählt, 378 sind unter 30 Jahre. Von den 422 Pfarren im Wald- und Mostviertel führten fast alle die Wahl durch, neun baten um Verschiebung.

In der Diözese St. Pölten beteiligten sich laut Peter Haslwanter, dem diözesanen Wahlverantwortlichen und PGR-Referenten, 18,9 Prozent Prozent an der Wahl. Bis Redaktionsschluss wurden 59.171 Stimmen gezählt, 332 Pfarren gaben bis dahin ihre Wahlmeldungen ab. Die Pfarre Niklasberg hatte mit 94 Prozent die höchste Wahlbeteiligung, vor Tautendorf am Kamp (89,8%), Els (87,8%) und Idolsberg (86,4%). Diese Pfarren liegen alle im Waldviertel.

Bundesweit lag die Wahlbeteiligung in der Diözese auf Platz 2, hinter der Diözese Eisenstadt. Der gesamtösterreichische Überblick über die Wahlergebnisse zeichnet ein recht unterschiedliches Bild in den einzelnen Diözesen. Generell gilt: Je weniger städtisch, desto höher die durchschnittliche Pfarrbindung und damit auch die Wahlbeteiligung. Das zeigt sich gerade in der Erzdiözese Wien: In der Stadt Wien lag die Wahlbeteiligung bei 3,79 Prozent, in ihrem NÖ-Teil bei elf Prozent.

60 Prozent Frauenanteil

Von den bisher ausgezählten neu gewählten PGRs liegt der Frauenanteil laut Haslwanter bei knapp 60 Prozent. In der Pfarre Kautzen sind sämtliche gewählte PGRs weiblich. Er berichtet weiters, dass das Urwahl-Modell und das Kombinationsmodell (Kandidaten-Liste mit Ergänzungsmöglichkeit) stark angestiegen sind. Aufgrund unterschiedlicher Wahlmodelle in den Pfarren wird das endgültige Ergebnis in etwa zwei Wochen vorliegen.

Corona behinderte Arbeit

„Viele Pfarrgemeinderäte konnten auf Grund von Corona ihre Ideen und Projekte nicht oder nur sehr schwer umsetzen. Sie hoffen nun, in einer zweiten Amtszeit wirksamer werden zu können“, beschreibt PGR-Referent Haslwanter seine Eindrücke aus vielen Gesprächen im Vorfeld der Wahl. Aber: Die Corona-Krise habe laut Haslwanter in vielen Pfarren auch zu kreativen Lösungen geführt. So fanden Online-Kirchenstammtische, Gespräche am Kirchenplatz, sowie Pfarrspaziergänge statt und viele Telefonate oder Postkarten haben Kontakt und Nähe untereinander ermöglicht.

Bischof Alois Schwarz richtete seinen Dank an die tausenden Frauen und Männer in den bisherigen Pfarrgemeinderäten und an jene, die als neue PGRs Verantwortung übernehmen wollen und an die vielen helfenden Hände in den Pfarren. Und weiter: „Die neu erwählten Mitglieder der Pfarrgemeinderäte sind herausgefordert, im gegenseitigen Zuhören und in der Bereitschaft verschiedene Perspektiven ernst zu nehmen und das Gemeinschaftsleben von Kirche vor Ort zu gestalten.“

Bis 1. Mai müssen die konstituierenden Pfarrgemeinderatssitzungen stattfinden. Viele werden dabei wichtige Bereiche übernehmen: Liturgie, Kinder- und Jugendarbeit, Caritas, Bildung, Öffentlichkeitsarbeit oder erstmals Freizeitpastoral.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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