"Kirche bunt"-Umfrage beim Pfarren
Gottesdienste: Freude über gemeinsames Feiern

Gottesdienst in Grainbrunn | Foto: zVg
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Seit 15. Mai ist es nach den Coronavirus-Maßnahmen wieder möglich, öffentliche Gottesdienste zu feiern – freilich unter Auflagen. „Kirche bunt“ hat die Pfarren dazu befragt. Tenor in allen Pfarren war, dass man sich über die Wiederermöglichung öffentlicher Gottesdienste sehr freut. Jede Pfarre hat die „Verteilung“ der Sitzplätze anders gestaltet: Die einen bitten um Anmeldung per Telefon oder E-Mail, andere wieder verteilen die Plätze, wie die Gläubigen kommen. Wenn die Höchstzahl erreicht ist, darf niemand mehr rein.

Gläubige sehr diszipliniert

„Die Messbesucher sind sehr diszipliniert und befolgten die Anweisungen der Ordnungskräfte, alle kamen mit Masken, hielten Abstand und empfingen auch die Kommunion entsprechen andächtig“, berichtet Peter Feyertag. Der Pfarrer erzählt: „In der Pfarre Spital sind 15 Plätze möglich, dort feiern wir zwei Werktagsmessen. In St. Wolfgang sind 75 Plätze möglich, da gibt es ein erweitertes Messangebot.“ Die Gottesdienste seien für den Anfang gut besucht, es gebe aber noch viele freie Plätze.

Thomas Pöll, Pfarrgemeinderat in Neulengbach, meint, „für mich persönlich war es wenig freudvoll. Es war ein bisschen eine halbe Sache – was es ja auch ist.“ Aber: Sein Pfarrer Boguslaw Jackowski habe sich über das gemeinsame Feiern gefreut und die Stimmung auf dem Kirchenplatz sei gut gewesen.

Aus der Pfarre Grainbrunn erzählen Gläubige, dass es einerseits ungewöhnlich gewesen sei, „anders, aber schön und andächtig“. Es sei ein wirklich gutes Gefühl gewesen, „wieder Gott näher zu sein nach der langen Pause im Ungewissen“.

„Die Freude, wieder Gottesdienst feiern und die heilige Kommunion empfangen zu können war groß. Die vorgeschriebenen Maßnahmen wurden ohne Murren hingenommen. Wir freuen uns schon auf den nächsten Gottesdienst“, erzählt H. Leopold Klenkhart, Pfarrer von Hain und Statzendorf. Es gab auch die Möglichkeit, den Got­tesdienst draußen mitzufeiern, da man eine Übertragung organisierte.

In der Eggenburger Stadtpfarrkirche St. Stephan verwendete Pfarrer P. Sepp Schachinger die Gebete und Texte von den vorbereiteten Feiertexten der Hauskirche: „Damit wurde weiterhin die Verbundenheit mit unseren Freunden und Bekannten aus unserer Pfarre ausgedrückt, die weiterhin die Hauskirche zu Hause in ihren Familien feiern.“

Ein schönes ökumenisches Zeichen gab es in Krems: Mit Zustimmung des Pfarrgemeindesrates darf die orthodoxe Gemeinde nun ihre Gottesdienste in der katholischen Pfarrkirche Krems-Lerchenfeld feiern. Aufgrund ihrer beachtlichen Größe bietet diese auch unter Beachtung der Zehn-Quadratmeter-Regelung Platz für 90 Personen. Pfarrer Cezar Marksteiner-Ungureanu bedankte sich für die Gastfreundschaft.

Über die Maßnahmen in Zwentendorf teilt Pfarrhelferin Barbara Berger mit: „Die Gläubigen wurden an den beiden Eingängen von je einem Pfarrgemeinderat empfangen und gebeten, die Hände zu desinfizieren. Die Platzaufteilung erfolgte bei uns folgendermaßen: Jede zweite Bank wurde freiglassen – markiert mit einem Schild – und das Gotteslob dient als Platzmarkierung.“

In Großreinprechts zieht man folgendes Resümee: „Es war einfach nur schön!“ Der Got­tesdienst sei voller Würde und Andacht gewesen und sehr feierlich.

Die Gläubigen, die am 17. Mai zum Got­tesdienst in Groß Schönau kamen, waren „von Jung bis Alt bunt durchgemischt“, erzählt Pfarrgemeinderat und Ministrantenbetreuer Christof Kaufmann. Es sei spürbar, „dass sie froh waren, wieder direkt vor Ort eine Messe mitfeiern zu dürfen. Gerade in Krisenzeiten stellt der Glaube doch eigentlich einen Anker dar, er gibt Halt und Sicherheit.

Feier war persönlicher

Peter Seewald, der einen Wortgottesdienst in der Pfarre St. Pölten-St. Kapistran leitete, sagt: „Die Besucher nahmen an der Feier spürbar aufmerksamer teil. Die Stimmung war fast feierlicher als sonst, durch die zahlenmäßige Einschränkung war die Feier auch persönlicher. Im Verhältnis zu sonstigen Wortgottesfeiern erhielt ich noch nie so viele positive Rückmeldungen.“

„Seit 15. Mai werden in unserer schönen Pfarrkirche Steinakirchen wieder gemeinsame Gottesdienste gefeiert. Für 65 Personen sind Plätze markiert“, so Pfarrer Hans Lagler. Die historisch zwölf „alten“ Gemeinden der Pfarre Steinakirchen sind jetzt immer der Reihe nach herzlich dazu eingeladen.

Aus der Pfarre Eisgarn teilt Pfarrsekre­tärin Gertrude Schmudermaier mit: „Die markierten Plätze waren bei der Vorabendmesse voll.“ Weiters: „Es war ungewohnt, ohne Orgel und mit wenig Gesang, aber trotzdem sehr schön.“

Gertrude Frühwirth aus Stein/Donau erklärt: „Welche Freude, nach so langer Durststrecke ohne Eucharistie wieder an der heiligen Messe teilnehmen zu können. Die Frühmessen mit Predigten des Heiligen Vaters waren mir auch eine große Bereicherung, aber live is life!“

„Das Gefühl, wieder einem Gottesdienst beizuwohnen, war großartig – wobei ich die Maskenpflicht und die Komunnionspendung als surreal empfunden habe“, berichtet eine Gläubige aus Sallingberg.
Abschließend fasst der Pfarrer von Brand bei Gmünd und Nagelberg, Winfried Seul, zusammen: „Die Gottesdienste wurden gut angenommen und es konnte der Anschluss an die Zeit vor Corona gefunden werden. Die Menschen freuten sich auf die Messen.“

Gottesdienst in Grainbrunn | Foto: zVg
Gottesdienst in Zwentendorf | Foto: Barbara Berger
Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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