Hochfest am 13. August
Diözese St. Pölten feiert ihren Patron Hippolyt
Als Patron der Domstadt St. Pölten und der Diözese St. Pölten ist der heilige Hippolyt untrennbar mit der Geschichte der Region verbunden: die Schenkung der Reliquie des Schädelknochens des Heiligen und die darauffolgende Klostergründung St. Hippolyt im ausgehenden 1. Jahrtausend gilt als die Geburtsstunde des heutigen St. Pölten. Als einzige Landeshauptstadt Österreichs ist St. Pölten nach einem Heiligen benannt.
Namensgeber von St. Pölten
Es ist zu vermuten, dass die Hippolyt-Reliquien im 8. Jahrhundert zunächst von den Katakomben in Rom nach St. Hippolyte im Elsass und weiter nach Saint-Denis bzw. über Tegernsee nach St. Pölten gelangt sind. Der Ort bekam schließlich den Namen St. Pölten: In einer Urkunde hieß es 976 „Traisima ad monasterium Sancti Yppoliti“, 1136 „apud Sanctum Ypolitum“, 1298 „Sand Pölten“. Hippolyt war der Patron des Klosters und der Klosterkirche und wurde bei der Errichtung der Diözese St. Pölten 1785 Diözesanpatron.
Um Hippolyt ranken sich einige Legenden. Die historischen Umstände der Verehrung des Heiligen seien „kompliziert, aber reichhaltig“, merkte Weihbischof Anton Leichtfried vor einigen Jahren bei einer Gedenkmesse an.
Das Zweite Hochgebet aus der Traditio Apostolica wird Hippolyt zugeschrieben. Der Schüler des Kirchenvaters Irenäus gilt als bedeutender frühchristlicher Autor. Ab 217 lebte er in Rom und war ein Widersacher von Bischof Calixt I. Manche Kirchenhistoriker sprechen sogar von einem „Hippolytischen Schisma“, dem ersten größeren Bruch in der Kirche, manche nennen ihn auch „Gegenpapst“.
Der Legende nach war Hippolytus der Kerkermeister des heiligen Laurentius. Aufgrund der vielen Wunder, die Laurentius vor seinem Märtyrertod im Kerker wirkte, bekehrte sich Hippolyt zum Christentum und ließ sich mit seiner ganzen Familie taufen. Kaiser Valerian setzte ihn deswegen unter Druck und er wurde wie 19 seiner Angehörigen in Rom zum Tode verurteilt (258). Während man die anderen enthauptete, wurde Hippolyt an wilde Pferde gebunden und zu Tode geschleift. Deswegen wird er in der Ikonografie meist als römischer Soldat oder als Ritter dargestellt. Der Name Hippolytos bedeutet Pferdebändiger, wörtlich „der die Pferde loslässt“.
Weihbischof Leichtfried verwies in der damaligen Predigt darauf, dass Hippolyt als Märtyrer gestorben sei und somit Heiliger wurde. Er sei ein Glaubenszeuge gewesen, dieses Glaubenszeugnis verbinde den Diözesanpatron mit vielen heutigen Christen, die weltweit verfolgt werden.
Hochfest am 13. August
Der 13. August wird im Dom zu St. Pölten feierlich mit einer Festmesse, der Weihbischof Leichtfried vorsteht, um 9.30 Uhr gefeiert. Ab 11 Uhr wird bei einem Stadtspaziergang anhand mehrerer Stationen das Leben und die Legenden rund um den Heiligen vermittelt sowie seine Verbindung zu St. Pölten. Ab 12.30 Uhr gibt es eine Führung durch das Bistumsgebäude, wo es viele Spuren unseres Diözesanpatrons gibt. Infos: www.museumamdom.at.
Autor:Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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