Basilika Maria Taferl
300 Jahre „Herz Niederösterreichs“

Am 30. Juni wurde in der Wallfahrtskirche Maria Taferl das große Jubiläum gefeiert, den Gottesdienst zelebrierte Weihbischof Anton Leichtfried. Der Gnadenort ist eines der bedeutendsten geistlichen Zentren Niederösterreichs und für Tausende Gläubige jedes Jahr ein Ort, um vor Gott die Sorgen und Anliegen zu tragen und um zu danken.  | Foto: Christian Schüller
  • Am 30. Juni wurde in der Wallfahrtskirche Maria Taferl das große Jubiläum gefeiert, den Gottesdienst zelebrierte Weihbischof Anton Leichtfried. Der Gnadenort ist eines der bedeutendsten geistlichen Zentren Niederösterreichs und für Tausende Gläubige jedes Jahr ein Ort, um vor Gott die Sorgen und Anliegen zu tragen und um zu danken.
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Die Basilika Maria Taferl, eine der wichtigsten Wallfahrtskirchen Österreichs, wurde vor 300 Jahren geweiht. Mit einem feierlichen Pontifikalamt wurde das Weihejubiläum begangen.

Über 60 Jahre wurde an der Wallfahrtskirche Maria Taferl, die prominent hoch über dem nördlichen Donauufer thront, gebaut. Unter anderem war der berühmte St. Pöltner Baumeister Jakob Prandtauer an dem Barockbau beteiligt. Die Kirche konnte schließlich am 29. Juni 1724 geweiht werden.

Zur Feier des 300. Weihejubiläums wurde am 30. Juni ein Pontifikalamt mit Weihbischof Anton Leichtfried gefeiert. Zu der Messe kamen über 700 Pilger, ortsansässige Gläubige, einige Vereine sowie Ehrengäste, darunter Innenminister Gerhard Karner. Auch Ortspfarrer Pater Stefan Obergfell und der diamantene Priesterjubilar Otto Kössler bedankten sich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern für das Gelingen des großen Festes.
„Dieses außergewöhnliche Ereignis erinnert uns an die lange und bedeutungsvolle Geschichte unserer Kirche“, so Pfarrkirchenrat Christian Schüller bei seiner Begrüßung.

Eigene Messe für Maria Taferl

Musikalisch bereichert wurde der Gottesdienst durch den Basilikachor Maria Taferl und die Chorgemeinschaft Emmersdorf. Unter der Leitung von Kirchenmusiker Florian Neulinger wurde die von ihm komponierte „Missa Mater Dolorosa“, also die Messe zur schmerzhaften Muttergottes (die Basilika ist der schmerzhaften Muttergottes geweiht), dargebracht. Diese Messe wurde erst 2022 für das Patrozinium der Wallfahrtsbasilika komponiert und uraufgeführt.

Bewegte Geschichte

Dem Kirchenbau in Maria Taferl ging eine Reihe von Wunderheilungen und Erscheinungen voraus, die einen regen Pilgerzustrom verursachten und somit eine Kirche notwendig machten. Der Ursprung der Wallfahrt liegt in einer Eiche, an der zunächst eine Kreuztafel befestigt war (daher Maria „Taferl“), die nach den ersten Wunderheilungen durch eine Pietà ersetzt wurde. 1660 begann man mit dem Bau der barocken Wallfahrtskirche, in die die besagte Eiche integriert wurde. Nach sechs Jahrzehnten Bauzeit konnte sie 1724 geweiht werden.

Unter Kaiser Joseph II. wurde die Kirche 1784 zur Pfarrkirche erhoben, da die Wallfahrt verboten worden war und der Kirche somit die Gefahr der Schließung drohte.
Die Wallfahrt kam jedoch niemals zum Erliegen, sondern erreichte im 19. Jahrhundert neue Höhepunkte. 1947 wurde die Kirche von Papst Pius XII. zur Basilika minor erhoben. Mit dieser päpstlichen Auszeichnung für besondere Kirchen ist das Privileg verbunden, die päpstlichen Insignien an der Kirche anzubringen.
Seit 55 Jahren sind die Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria (OMI) in der Wallfahrts- und Pfarrseelsorge in Maria Taferl tätig. Die Seelsorge an Marienwallfahrtsorten gehört seit jeher zu den Aufgaben der Gemeinschaft. Von Ostern bis in den November hinein pilgern nicht nur zahlreiche Gläubige in den Wallfahrtsort, für viele ist Maria Taferl auch die bevorzugte Hochzeits-, Tauf- oder Beichtkirche.

Noch heute, 300 Jahre nach der Weihe der Basilika, gehört Maria Taferl zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten Österreichs und erfreut sich ungebrochener Beliebtheit als Wallfahrts- und Ausflugsziel. Bis zu 300.000 Pilger suchen pro Jahr den Wallfahrtsort an der Donau auf. Für die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher ist Maria Taferl ein besonderes geistliches Zentrum und wird daher gerne auch als „Herz Niederösterreichs“ bezeichnet.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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