Welttag der Kranken
Seelsorge an der Seite der Kranken

- Das Team der Seelsorge in der Kapelle: Manfred und Marianne Hinterleitner, Pater Benjamin Schweighofer OSB, Franz Moser und Leiter Franz Hirsch.
- Foto: Krankenhausseelsorge UK Krems
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Im Betrieb eines Krankenhauses bleibt oft wenig Zeit für ein Gespräch. Dabei können Erzählen und Zuhören eine heilende Kraft entwickeln. Die Krankenhaus-Seelsorge füllt hier eine wichtige Lücke. Im Vorfeld zum Welttag der Kranken am 11. Februar besuchte „Kirche bunt“ die Seelsorge im Universitätsklinikum Krems.
Ich bin ja gar nicht katholisch“ oder „Vielleicht kommen die dann ständig“. Solchen Bedenken begegnet der Leiter der Seelsorge, Franz Hirsch, immer wieder. Er ist Psychotherapeut und seit mittlerweile 30 Jahren Seelsorger am Uni-Klinikum Krems. Franz Hirsch betont: „Wir bieten ganz behutsam ein Gespräch oder – wenn gewünscht – auch religiöse Begleitung.“ Das Angebot der Seelsorge richte sich an alle Menschen, egal welche Einstellung sie zu Kirche und Glauben haben.

- Franz Hirsch im Gespräch auf der Palliativ-Station. Er ist seit 30 Jahren Seelsorger im Krankenhaus Krems.
- Foto: Patricia Harant-Schagerl
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Wer schon bei der Aufnahme ins Krankenhaus den Wunsch nach Kontakt zur Seelsorge deponiert, bekommt einen – unverbindlichen – Besuch, bei dem die Bedürfnisse und Wünsche besprochen werden. Darüber hinaus gehen die Seelsorger innen und Seelsorger – mit Erlaubnis der Stations-Verantwortlichen – „von Tür zu Tür“, um ein Gespräch anzubieten. Redebedarf erkennen die geschulten Begleiter nicht nur am ausgesprochenen Wunsch: „Auch nonverbal – wie z. B. mit der Blickrichtung – oder paraverbal, also z. B. mit dem Klang der Stimme, senden Menschen Signale aus“, weiß Franz Hirsch. Und Seelsorger Franz Moser ergänzt: „Fast alle Menschen wollen reden – außer sie sind z. B. zu müde.“
Als einzigartige Person wahrgenommen
Die Patienten erleben sich als Teil einer Maschinerie, die bestmöglich organisiert ist, doch Zeitdruck oder Personalmangel können dazu führen, dass Pflegende und Ärzte wenig Zeit haben für den Menschen als Ganzes, für seine Gefühle und Sorgen. Die Seelsorge füllt hier eine Lücke. Die vier haupt- und zehn ehrenamtlichen Mitarbeiter nehmen jede Person in ihrer Einzigartigkeit wahr – der Patient ist nicht mehr anonym im Großbetrieb des Krankenhauses. Hirsch: „Wir wollen den Menschen sehen, der gerade eine Krankheit hat, und nicht so sehr einen kranken Menschen.“ Dazu kommt: Die Seelsorge hat zwar den kirchlichen Auftrag, die Kranken zu besuchen, muss aber keine konkreten Vorgaben erfüllen und kann deshalb frei und entspannt agieren, wie Franz Hirsch betont. Ein Seelsorger kann z. B. so lange bei einem Patienten bleiben, wie es notwendig ist.
„Hoffnung ist eine wichtige Kraft bei der Genesung.“

- Franz Moser besucht eine Patientin. Der Seelsorger geht oft „von Tür zu Tür“ und schaut, wer Gesprächsbedarf hat.
- Foto: Patricia Harant-Schagerl
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Außenstehende sind für einen Patienten manchmal hilfreicher als Angehörige. Sie sind emotional nicht involviert, was eine größere Offenheit ermöglicht. Tränen dürfen fließen, die Erleichterung verschaffen. Franz Hirsch ermutigt Familien, offen Gefühle zu zeigen und offen miteinander zu reden – auch über Schwieriges. Sonst entstehe „eine Art Glaswand“ zwischen den Menschen; aus Furcht, den anderen zu belasten.
Hoffnung erlebt Franz Hirsch als wichtige Kraft bei der Genesung: „Die Hoffnung entsteht manchmal einfach dadurch, dass man jemanden an seiner Seite weiß – gerade inmitten von Hoffnungslosigkeit.“ Eine weitere Ressource für Kranke sieht der Seelsorger in der Dankbarkeit: „Wo Menschen es schaffen, – auch wenn es ihnen schlecht geht und sie keine gute Prognose mehr haben – immer wieder dankbar zu sein, z. B. für das Erlebte, entsteht Frieden.“ Er trifft sogar Patienten auf der Palliativstation, die sagen: „So gut wie jetzt ist es mir noch nie gegangen.“
Diagnose Krebs – und dann?
„Wenn junge Menschen an Krebs erkranken, drehen sich viele Gespräche um die Sorge, wer sich nun um Kinder und Haushalt kümmert“, erzählt Pastoralassistentin Marianne Hinterleitner. Oder: Wie geht es weiter im Berufsleben? Wen kann ich um Hilfe bitten? Hier vermittelt die Seelsorgerin weiter zu anderen helfenden Berufsgruppen. Überhaupt gehe es oft gar nicht um die Krankheit, sondern um das Leben als Gesunder. „Männer wollen oft über ihren Beruf sprechen“, erzählt Franz Hirsch. „Als kranker und alter Mensch fühlen sich viele Männer nicht mehr gebraucht, wollen aber mit ihrem Know-how und ihren Kompetenzen wertgeschätzt werden.“
Franz Hirsch ermutigt
Familien, offen miteinander zu reden, Gefühle zu zeigen.
Die Seelsorge unterstützt auch Angehörige von Patienten, besonders auf der Palliativ-Station, wo es ums Abschied-Nehmen geht, sowie das Krankenhaus-Personal. Weitere Angebote sind ein wöchentlicher Gottesdienst in der Kapelle, Sakramente wie Beichte und Krankensalbung, Feiern und Rituale im Kirchenjahr und das gemeinsame Gebet.
Wie tankt ein Krankenhaus-Seelsorger neue Kraft? Supervision nennt Marianne Hinterleitner; Arbeiten in der Natur als Ausgleich ist eine Kraftquelle für Franz Moser. „Ich finde Halt in meinem Glauben und im Gebet“, erzählt Franz Hirsch. Ein Seelsorger habe ja das große Ganze im Blick, nicht nur das Leben hier und jetzt, sondern auch das Leben danach.
Am 11. Februar 2025 wird der 33. Welttag der Kranken begangen. Er steht unter dem Motto: „Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist“ (Röm 5,5).
Das Leitwort des Welttags der Kranken 2025 ist eng mit dem Heiligen Jahr verbunden, das unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ steht. Hoffnung ist eine zentrale Botschaft des Römerbriefs, in dem der Apostel Paulus die menschliche Existenz im Licht der Auferstehung Jesu Christi deutet. Sie ermutigt dazu, auch in Krankheit und Leid den Blick auf die Kraft des Lebens und die Liebe Gottes zu richten.
Die Hoffnung, die der französische Dichter Charles Péguy als „kleine Hoffnung“ bezeichnete, gibt Leidenden Kraft und Mut. Sie ist es, die den Wunsch nach Heilung und Erneuerung weckt und den Weg zur Heiligkeit eröffnet. In Anlehnung an Péguy unterstreicht Papst Franziskus die Bedeutung der Hoffnung auch für den Alltag. Er sagte: „Wie könnten wir ohne Hoffnung leben? Die Hoffnung ist das Salz des Alltags.“ In seiner Botschaft zum 33. Welttag der Kranken dankte der Papst allen, die sich um Kranke kümmern und machte Leidenden Mut. Gerade im Heiligen Jahr seien sie „ein Lobgesang auf die Menschenwürde, ein Lied der Hoffnung“, das „Licht und Wärme dorthin zu bringen vermag, wo es am nötigsten ist“.
Der Welttag der Kranken wird jährlich am 11. Februar, dem Gedenktag Unserer Lieben Frau von Lourdes, begangen. Alle drei Jahre wird er besonders an einem Marienwallfahrtsort gefeiert. Das wäre eigentlich auch dieses Jahr der Fall – aber aufgrund des laufenden Heiligen Jahrs 2025 hat Franziskus angeordnet, dies um ein Jahr zu verschieben. So wird der Welttag der Kranken dieses Jahr in gewöhnlicher Form auf Diözesanebene begangen.
Hoffnung gibt Leidenden Mut und Kraft
Am 11. Februar 2025 wird der 33. Welttag der Kranken begangen. Er steht unter dem Motto: „Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist“ (Röm 5,5).
Das Leitwort des Welttags der Kranken 2025 ist eng mit dem Heiligen Jahr verbunden, das unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ steht. Hoffnung ist eine zentrale Botschaft des Römerbriefs, in dem der Apostel Paulus die menschliche Existenz im Licht der Auferstehung Jesu Christi deutet. Sie ermutigt dazu, auch in Krankheit und Leid den Blick auf die Kraft des Lebens und die Liebe Gottes zu richten.
Die Hoffnung, die der französische Dichter Charles Péguy als „kleine Hoffnung“ bezeichnete, gibt Leidenden Kraft und Mut. Sie ist es, die den Wunsch nach Heilung und Erneuerung weckt und den Weg zur Heiligkeit eröffnet. In Anlehnung an Péguy unterstreicht Papst Franziskus die Bedeutung der Hoffnung auch für den Alltag. Er sagte: „Wie könnten wir ohne Hoffnung leben? Die Hoffnung ist das Salz des Alltags.“ In seiner Botschaft zum 33. Welttag der Kranken dankte der Papst allen, die sich um Kranke kümmern und machte Leidenden Mut. Gerade im Heiligen Jahr seien sie „ein Lobgesang auf die Menschenwürde, ein Lied der Hoffnung“, das „Licht und Wärme dorthin zu bringen vermag, wo es am nötigsten ist“.
Der Welttag der Kranken wird jährlich am 11. Februar, dem Gedenktag Unserer Lieben Frau von Lourdes, begangen. Alle drei Jahre wird er besonders an einem Marienwallfahrtsort gefeiert. Das wäre eigentlich auch dieses Jahr der Fall – aber aufgrund des laufenden Heiligen Jahrs 2025 hat Franziskus angeordnet, dies um ein Jahr zu verschieben. So wird der Welttag der Kranken dieses Jahr in gewöhnlicher Form auf Diözesanebene begangen.
Die große Sonderfeier findet dann am 11. Februar 2026 im Marienheiligtum von Arequipa, Peru, statt.



Autor:Patricia Harant-Schagerl aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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