Preis an Sr. Karina Beneder und Betriebsseelsorger Sepp Gruber
Papst-Leo-Preis: Festakt im Stift Altenburg
Im Stift Altenburg wurden die diesjährigen Papst-Leo-Preise für besondere Verdienste um die Katholische Soziallehre vergeben. Die Zwettler Ordensfrau Sr. Karina Beneder, der St. Pöltner Betriebsseelsorger Josef Gruber und der Menschenrechtsexperte der Katholischen Aktion Salzburg, Josef Mautner, sind die Preisträger.
Zudem wurde der frühere St. Pöltner KA-Vorsitzende Roman Fröhlich mit einem „Ehren-Leo“ für seine Verdienste um die Katholische Soziallehre (KSL) und speziell um die Etablierung des Papst-Leo-Preises ausgezeichnet. Bei der Veranstaltung gab Fröhlich bekannt, seine Funktion niederzulegen.
„Hausherr“, Altenburgs Abt Thomas Renner, erinnerte daran, dass der Preis mithalf, die Prinzipien der Katholischen Soziallehre (Personalität, Gemeinwohl, Solidarität, Subsidiarität, Nachhaltigkeit und die Option für die Armen) bei vielen Menschen bewusst zu machen. KA-Präsident Armin Haiderer verwies darauf, dass die KSL noch heute zeitlos und prophetisch sei. Die Katholische Aktion werde diese Werte auch weiterhin in die Gesellschaft einbringen.
Überreicht wurden die Preise in der Bibliothek des Stiftes durch Bischof Alois Schwarz. Weiters waren u. a. bei der Verleihung dabei: KA-Generalsekretär Axel Isenbart, Pastorale Dienste-Direktor Hans Wimmer, Generaloberin Sr. Franziska Bruckner und Landtagspräsident Karl Wilfing. Stiftungskuratorin Sabine Englmaier moderierte den Festakt. Ein Horner Ensemble gestaltete diesen musikalisch.
Sr. Karina Beneder erhielt die Auszeichnung für ihr Engagement in der Initiative „Wir wollen helfen Zwettl“. Die Franziskanerin hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten Hilfsbrücken zwischen dem Waldviertel und Ghana sowie Peru gebaut, für Schulen und Waisenhäuser gesorgt, engagiert sich für Umweltschutz und sammelt in vielen Einzelprojekten Spenden zur Bekämpfung der Corona-Krise in den Anden.
Der St. Pöltner Betriebsseelsorger Josef Gruber erhielt den Preis in Würdigung seines Einsatzes für die Versöhnung von Arbeitnehmerschaft und Kirche. Gruber machte sich einen Namen als vielfältig seelsorglich und sozial engagierter Theologe. Er unternahm Arbeitseinsätze in diversen Großbetrieben, nahm sich der Gastarbeiter sowie später der Flüchtlinge an und schuf hauptverantwortlich das „Fest der Begegnung“ in St. Pölten, das heuer am 18. und 19. Juni stattfindet.
Bischof Schwarz würdigte die Preisträger als Aushängeschilder der Katholischen Soziallehre: „Papst Franziskus schreibt, es ist zu wenig, nur Nachbarn zu sein. Es ist unsere Aufgabe, Geschwister zu werden. Durch die Preisträgerin und die Preisträger erfahren wir, dass es Menschen gibt, wo andere erfahren – ich bin Bruder oder Schwester geworden.“
Mit dem Papst-Leo-Preis werden seit 1987 alle zwei Jahre Personen und Organisationen geehrt, die sich um die KSL durch Lehre und Publizistik, durch Umsetzung in Gesetzgebung, Projekten und Modellen sowie durch Akte sozialer Gerechtigkeit innerhalb Österreichs besonders verdient gemacht haben. Benannt ist die von der 1985 gegründeten Papst-Leo-Stiftung vergebene Auszeichnung nach Leo XIII. (1878-1903), der mit seiner Enzyklika „Rerum novarum“ die Katholische Soziallehre begründete.
Autor:Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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