Sommer, Sonne, Sonnenschein
Schwimmen – Glück in der Schwebe

Schwimmen erzeugt ein Gefühl der Schwerelosigkeit, darüber hinaus bringt die Aktivität die perfekte Abkühlung im Sommer.  
 | Foto: Julia Steinbrecht/KNA
  • Schwimmen erzeugt ein Gefühl der Schwerelosigkeit, darüber hinaus bringt die Aktivität die perfekte Abkühlung im Sommer.
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Ein Sprung in das kühle Nass zählt bei vielen Menschen zu den Sternstunden des Sommers, bei manch anderen ist das Schwimmen mit tiefsitzenden Ängsten verbunden.

An einem sonnigen Sommertag besuchte die damals 5-jährige Brigitte N. mit ihrer Familie einen Badesee. Im Wasser verlor sie den Boden unter den Füßen. Heute kann sie sich nur noch an die panische Angst vor dem Ertrinken erinnern. „Nach diesem prägenden Erlebnis bin ich mein Leben lang im Nichtschwimmerbereich geblieben“, erklärt die heute 77-Jährige. Während bei den sommerlichen Temperaturen reger Andrang in Freibädern und an Badeteichen herrscht, bleiben Nichtschwimmer wie Brigitte N. eher am Becken- bzw. Uferrand stehen und sehen den Schwimmenden notgedrungen zu.

Gefühl der Schwerelosigkeit

Doch Nichtschwimmenden entgeht einiges; das Wasser fasziniert die Menschen seit Urzeiten. Das weiche Gefühl bei der Berührung des Wassers mit dem Körper oder der sanfte Auftrieb, den es verleiht, wenn man sich darin treiben lässt. Selbst auf dem Rücken liegend verleiht es ein Gefühl der Geborgenheit. Darüber hinaus ist das Rückenschwimmen eine der gesündesten Arten, sich im kühlen Nass fortzubewegen.
Die Tiefe des Wassers kann aus der Ferne furchteinflößend wirken, doch die eigentliche Gefahr liege in der Wassertemperatur, warnt Autor John von Düffel: „Kurioserweise scheint die Spezies Mensch mehr Angst vor der Tiefe zu haben als vor der Kälte. Dabei ist sie für einen Schwimmer – im Vergleich zur Wassertemperatur – vollkommen gefahrlos.“ In seinem Buch „Die Gebrauchsanweisung fürs Schwimmen“ nennt er die uralte Angst vor dem Fallen als potenzielle Ursache. „Ein ruhiger, langsamer Übergang ins Wasser“ sei besonders wichtig, damit der Körper die Gelegenheit habe, sich auf die Änderung der Temperatur einzustellen.

Der Angst begegnen

Doch wie soll man der Angst vor dem Schwimmen begegnen? Birgit Fürnkranz-Maglock, staatlich geprüfte Schwimmtrainerin und dreifache Österreichische Staatsmeisterin im Brustschwimmen, meint, „je älter man ist, desto schwieriger ist es, das Schwimmen zu erlernen, weil sich die Angst festgesetzt hat.“ Ein hohes Alter sei jedoch kein Hinderungsgrund, die Beschäftigung mit der Angst habe „viel mit dem Kopf zu tun, es ist eine reine Kopfsache“, meint die beim Union-Schwimmverein Krems tätige Trainerin der Nachwuchsgruppen. Idealerweise „braucht es einen einfühlsamen Schwimmlehrer oder eine Schwimmlehrerin, welche individuell auf die Bedürfnisse der oder des Lernenden eingehen.“

Kleine Schritte machen

Wenn man nicht sofort mit dem Schwimmen beginnen möchte, aber trotzdem gerne im Wasser ist, bieten sich spezifische Gymnastik-Angebote an, welche im Nichtschwimmerbereich stattfinden. So können die gesundheitlichen Vorteile von Wasseraktivitäten auch ohne Schwimmkenntnisse genutzt werden. „Meine älteste Schwimmschülerin hat mit 77 Jahren begonnen. Wenn der Wille da ist, steht einem nichts im Wege“, beschreibt die leidenschaftliche Sportlehrerin die Situation für ältere Schwimmanfänger.

Schwimmtechniken verbessern

Wer den Fokus auf die eigene Gesundheit und Ausdauer legen möchte, für den sind das Rücken- und Kraulschwimmen die idealen Schwimmtechniken. Legt man hingegen das Hauptaugenmerk auf die Schwimmtechnik, ist es ratsam, einen Profi, also einen Schwimmlehrenden, hinzu zu ziehen. Hier gäbe es in den letzten Jahren einen regelrechten Trend, erzählt Fürnkranz-Maglock, bei Erwachsenen seien Schwimmkurse zur Verbesserung der Kraultechnik besonders gefragt.

Zukunft: mehr Nichtschwimmer?

Ungefähr 700.000 Österreicher und Österreicherinnen können laut einem Bericht des Kuratoriums für Verkehrssicherheit nicht schwimmen. Bei den unter 19-jährigen ist bereits jeder Zweite Nichtschwimmer. Auch Birgit Fürnkranz-Maglock kann diesen Trend bestätigen, immer weniger Kinder kämen in die Schwimmkurse. Ein möglicher Grund sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Weitere Gründe sind die gestiegenen finanziellen Belastungen durch die Inflation sowie fehlende Zeit bei den Eltern.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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