Kommentar
Wie es sein wird

Es geht in die nächste Runde.
Mitte September beginnt die zweite vom Papst beauftragte Arbeitsgruppe zu erforschen, ob und in welcher Form es in der frühen Kirche Diakoninnen gab. Bereits von 2016 bis 2018 versuchte eine ebenfalls zwölfköpfige internationale Gruppe, mehr über dieses Thema herauszufinden. Mit mäßigem Erfolg. Die Quellen sagen offenbar wenig darüber aus, in welcher Form Frauen an der Seelsorge der ersten Jahrhunderte beteiligt waren. Möge die zweite Forschungsgruppe mehr Glück haben. Es wäre interessant, mehr über die pastoralen Gepflogenheiten der Urkirche zu wissen. Aber: Noch viel interessanter wäre es, der Papst würde keine Gruppe einsetzen, um die Vergangenheit zu erforschen, sondern um die Zukunft zu erforschen: Wie sieht denn eine stimmige, glaubwürdige und hilfreiche Pastoral des 21. Jahrhunderts aus? Ob im 21., 22. oder 23. Jahrhundert Diakoninnen geweiht werden oder nicht, ist nicht abhängig von der Frage, ob sie im 1., 2. oder 3. Jahrhundert bereits geweiht wurden. „Wenn die Jungen so täten wie die Alten, wären wir heute noch in der Steinzeit“, zitierte eine Ordensfrau ihren Vater, einen Bergbauern. Und in die Steinzeit will ja niemand zurück, das wissen inzwischen alle in Österreich.

MONIKA SLOUK
monika.slouk@koopredaktion.at

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ